Mit den Azoren nennt Portugal neun bezaubernde Urlaubsinseln sein Eigen, die da südwestlich im Atlantischen Ozean liegen. Jede hat so ihre eigenen Besonderheiten, für die sich eine Reise lohnt. Heute wollen wir euch Flores vorstellen, die viertkleinste Insel des Archipels. Wir erzählen euch, warum von allen Inseln der Azoren gerade Flores unbedingt einen Besuch wert ist und für wen sie sich am besten eignet.
Inhaltsverzeichnis:
FAQs zu Flores: Alle Fragen, alle Antworten
- Wann ist die beste Reisezeit?
- Wie komme ich nach Flores?
- Welche Unterkunft soll ich nehmen?
- Was kann man auf Flores machen?
- Wie lange soll ich auf Flores bleiben?
Wann ist die beste Reisezeit für Flores?
Von Mai bis November herrscht auf Flores ausgezeichnetes Wetter, es ist angenehm warm und selbst im Hochsommer nicht zu heiß. Die durchschnittlichen Temperaturen in diesem Zeitraum liegen zwischen 20 und 25 °C mit viel Sonnenschein.
Zum Baden eignen sich die Monate Juni bis Oktober mit einer Wassertemperatur von 20 bis 23 °C. am besten. Der Dezember und der Januar gestalten sich ähnlich, allerdings fällt in diesen Monaten der meiste Regen.
► Klickt hier für weitere Infos zur besten Reisezeit auf die Azoren
Wie komme ich nach Flores?
Euer Flug aus Deutschland bringt euch zunächst auf eine der größeren Inseln der Azoren. Flores erreicht ihr von São Miguel oder Faial aus, wo ihr den Flieger wechselt.
Je nach Abflughafen in Deutschland dauert es ungefähr vier Stunden, bis ihr euer Reiseziel erreicht habt. Einen regelmäßigen Fähren-Transport von Portugals Festland aus gibt es nicht.
Tipps für die passende Unterkunft auf Flores
Trotz seiner Schönheit muss Flores keinen Massentourismus fürchten. Die Insel zieht keine Luxusurlauber, sondern Erholungssuchende an, die sich über eine üppige Landschaft freuen. Dementsprechend haben sich dort keine großen Resorts, sondern eher klassische Ferienhäuser und heimelige Hotels angesiedelt. Eine Übersicht findet ihr hier!
Was kann man auf Flores machen?
Wer sich einen Bade- oder Aktivurlaub mit atemberaubender Naturkulisse wünscht, findet auf Flores ein wahres Paradies. Der Name „Flores“, übersetzt “Blumen”, kommt nämlich nicht von ungefähr. Viel Grün findet ihr auf allen Inseln der Azoren, Flores aber trumpft noch einmal mit der bunten Farbpracht üppiger Blumenfelder auf.
Insbesondere Hortensien wachsen hier in Hülle und Fülle und sämtlichen Kolorierungen. Dazwischen liegen grüne Berge und noch grünere Täler mit malerischen Kraterseen und Wasserfällen.
Die Wanderer unter euch erwarten schier endlose Möglichkeiten, die Insel zu erkunden. Von jedem Pfad aus genießt ihr bombastische Aussichten in nahezu unberührter Natur. Ein Großteil der Insel wird von Steilküsten umfasst, doch in den Genuss von kühlem Nass kommt ihr trotzdem.
Zum einen durch die zahlreichen idyllischen Seen und Naturschwimmbecken im Inselinneren, zum anderen erwartet euch ein ganz besonderer Strand: In der Nähe des Dorfes Lajes liegt der Fajã de Lopo Vaz, ein sogenannter Lavastrand, dessen Sand pechschwarz ist.
Die Badestellen der Insel sind weitgehend naturbelassen, Infrastruktur gibt es wenig, dafür schwimmt ihr inmitten märchenhafter Schönheit.
Wie lange lohnt es sich, auf Flores zu bleiben?
Ob ihr ein paar Tage oder mehr als eine Woche auf Flores verbringen wollt, hängt von eurem Anspruch an den Urlaub ab. Seid ihr auf große Entspannung und eine ausgiebige Auszeit aus, wollt ihr atemberaubende Natur genießen und braucht zwischendurch nicht unbedingt Abwechslung, dann lässt sich auf dieser Insel auch ein längerer Urlaub sehr angenehm gestalten.
Hegt ihr den Wunsch, eure Reise vielfältiger zu gestalten, so könnt ihr Flores prima beim Insel-Hopping über die Azoren kennenlernen. Seht euch vorab auch die anderen Inseln des Archipels an und plant auf mehreren davon immer zwei, drei Tage Aufenthalt ein. So bekommt ihr noch mehr zu sehen und könnt aus zusätzlichen Aktivitäten wählen.
Darüber hinaus ist euch ein abwechslungsreicher Urlaub garantiert, wenn ihr zunächst ein paar Tage auf dem portugiesischen Festland verbringt. Schaut euch die historischen Sehenswürdigkeiten von Lissabon oder Porto an, schlendert durch die Straßen dieser Städte, um die Kultur und ihr besonderes Flair hautnah zu erleben.
Von beiden Städten werden die Azoren angeflogen, sodass sich Portugals schönste Urlaubsseiten wunderbar verbinden lassen.
Die grüne Insel: Sehenswürdigkeiten auf Flores
Das Highlight der Blumeninsel ist ihre prachtvolle Natur, gar keine Frage. Generell zeichnet das die Azoren aus, Flores aber ist schwer zu übertreffen. Hier gelangt ihr von einem Schauspiel zum nächsten, das euch sprachlos staunen und unzählige Fotos schießen lässt. Einen ganzen Instagram-Account könnte man nur Flores widmen.
Wir zeigen euch, welchen Orten ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet und was es neben den natürlichen Sehenswürdigkeiten sonst noch gibt.
Poço da Alagoinha
Auch als „Lagoa dos Patos“ bekannt ist dieser See nicht, wie der übersetzte Name vermuten lässt, tatsächlich für seine Enten bekannt, sondern für seine spektakulären Wasserfälle. Aus der gigantischen bewachsenen Felswand stürzen lange, weiße Wasserfluten in die Tiefe.
Dieser faszinierende Anblick wird dann noch einmal von dem spiegelklaren See am Fuße des Berges reflektiert. Als befände man sich plötzlich mitten in einem Bilderbuch-Dschungel.
Die sieben Seen
Die sieben Seen befinden sich im Vulkankrater der Insel. Jeder davon ist für eine Besonderheit bekannt und auch danach benannt. Besonders auffällig ist der Lagoa Funda, der „tiefe See“. Er liegt inmitten von steilen Rändern und reicher Vegetation.
Besonders beeindruckend sind die Überreste eine Lorbeerwaldes. Der „weiße See“ Lagoa Branca wirkt aus der Ferne tatsächlich ungewöhnlich hell, was er den unzähligen Algen zu verdanken hat, die seinen Grund bevölkern.
Geradezu wie ein Gemälde wirkt der Lagoa Lomba („See auf Anhöhe”), denn dieser ist von so vielen weißen Hortensien umgeben, sodass die Landschaft schneebedeckt erscheint.
Dann sind da noch der Rasa und der Seca (der “seichte” bzw. “trockene” See), die unterm Jahr zeitweise austrocknen, der „lange“ Lagoa Comprida und der „schwarze“ Lagoa Negra, der unter den richtigen Lichtverhältnissen tatsächlich wie eine schwarze Fläche glänzt. Beide Seen überblickt ihr übrigens von einem Aussichtspunkt aus. Und so sieht das dann letztlich aus:
Nicht alle der Seen eigenen sich zum Schwimmen, aber ein tolles Landschaftsbild und gelungene Fotomotive bietet jeder von ihnen.
Rocha dos Bordoes
Die „Orgelpfeilen“ nennt man sie und genau so sehen sie auch aus: unzählige, gewaltige Basaltsäulen, die an der Seite eines gigantischen Felsens emporragen. Entstanden ist dieses Naturphänomen durch Lavagestein. Wind und Wetter haben über die Jahrhunderte dann diese außergewöhnliche Formation gebildet.
Wir empfehlen euch, dem Rocha dos Bordeos während des Sonnenuntergas einen Besuch abzustatten, denn in dieser Zeit werden die Säulen in ein leuchtend rotes Licht getaucht.
Da der Fels oben auf einem Berg liegt, habt ihr schon aus der Ferne einen tollen Blick darauf. Je weiter ihr aufsteigt, desto atemberaubender wird euer Blick aber auch auf die Umgebung, die das Spektakel abrundet: der endlose Atlantik, die steile Küstenlinie und grüne Landschaft, soweit das Auge reicht.
Ilhéu de Monchique
Wie eine massive Festung thront der 43 Meter hohe Vulkanfelsen von Wellen umtost vor der Küste Flores. Der Ilhéu de Monchique bietet nicht nur ein imposantes Bild, er war als westlichster Punkt Europas früher auch sehr wichtig, wenn Seefahrer ihre Navigationsinstrumente einstellen und Routen planen mussten. Der gewaltige Stein half ihnen bei der Orientierung.
Ihr könnt den Ilhéu de Monchique so wie auf dem obigen Bild bequem vom Ufer der Insel aus bewundern, allerdings gibt es unter Wasser um ihn herum ebenfalls einiges zu sehen. Hier nämlich weist der Boden eine große Vielfalt an Meeresbewohnern auf. Mollusken, Lippfische und Gemeine Napfschnecken tummeln sich hier. Je nach Jahreszeit ziehen sogar Wale und Delfine vorbei.
Santa Cruz das Flores
Die unberührte Natur ist der größte Schatz der Insel, aber auch die beschauliche Hauptstadt Santa Cruz das Flores lädt ein wenig zum Erkunden ein. Hier stehen zum Beispiel eine prächtige Kirche sowie ein ehemaliges Franziskanerkloster, gefolgt von einem Museum, das sich mit Volkskunde beschäftigt. Außerdem gibt es da noch das Walfangmuseum. Keine Sorge, die riesigen Meeressäuger werden natürlich schon lange nicht mehr zur Nahrungsaufnahme gejagt.
Interessant ist die Ausstellung aber auf jeden Fall, da sie euch einen guten Einblick in die damalige Kultur der Einwohner gibt, als man noch mit kleinen Holzbooten auf gefährliche Jagd gehen musste, um die Dörfer zu verpflegen.
Unser Fazit: Für wen ist Urlaub auf Flores das Richtige?
Wenn ihr Naturgewalten liebt und vom Wandern gar nicht genug kriegen könnt, möchtet ihr eure Koffer bestimmt am liebsten sofort packen. Flores ist eine kleine aber fantastische Insel, an der man sich kaum satt sehen kann. Sie stellt einen ausgezeichneten Zwischenstopp dar, wenn ihr eine Rundreise durch Portugal plant, um euch am Kulturangebot des Festlandes gütlich zu tun und im Anschluss im Grünen ausspannen wollt.
Auch bei einem Insel-Hopping über die Azoren solltet ihr Flores auf eure Liste setzen, damit ihr die mit Abstand schönste Insel erlebt.