Wer in Ägypten lebt, lernt auch die einheimische Küche kennen und lieben. Warum nicht auch als Tourist einmal etwas orientalisches kosten? Astrid und Andreas stellen euch ihre Lieblingsgerichte vor und zeigen, welche man ganz einfach zu Hause nachkochen kann. So könnt ihr euch ein bisschen Urlaubsfeeling nach Hause holen.
Grundnahrungsmittel in Ägypten
Die Basis der ägyptischen Küche bilden Reis, Kartoffeln, Kichererbsen, Auberginen, Bohnen und Nudeln, also kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Auch an Öl wird nicht gespart und Frittieren scheint ein gängiges Hobby in der Bevölkerung zu sein.
Die einheimische Küche bietet viele vegetarische Gerichte, da Fleisch hier sehr teuer ist und deshalb selten als Hauptbestandteil verwendet wird. Wenn es Fleisch gibt, dann meist Huhn. Rind und Lamm gibt es an den hohen Festtagen und da auf Grund der Hitze das Fleisch nicht wie bei uns mehrere Tage oder Wochen an der Luft reifen kann, ist es sehr zäh und wird meist gekocht.
Ein Kraut, das in der ägyptischen Küche gerne verwendet wird, sehr dominant schmeckt und unserem europäischen Geschmack häufig fremd ist, ist Koriander. Er sieht der Blattpetersilie zum Verwechseln ähnlich. Deshalb empfiehlt es sich ein Blatt zu zerdrücken und daran zu riechen, wenn einem der Geschmack zu penetrant vorkommt.
Typische Gerichte in Ägypten: Das kommt häufig auf die Teller
- Koshery: Ein günstiges und nahrhaftes Essen. Kleine spezielle Nudeln und Kichererbsen werden gemischt, mit Tomatensoße übergossen und einer Hand voll Röstzwiebeln garniert. Selber kann man dann das Gericht noch mit Knoblauch und scharfer Soße individuell nachwürzen! Dazu wird eingelegtes Sauergemüse serviert.
- Falafel: Ausgebackene Bällchen aus einem zum Großteil aus Kichererbsen bestehenden Teig.
- Fuel: Ein breiartiges Gericht aus weißen Bohnen, das mit Salat, Tomaten und Gurken, das im Fladenbrot gegessen wird.
- Schawerma: Klein geschnetzeltes Fleisch gemischt mit Zwiebeln, Paprika, welches oft an der Straße im Fladenbrot oder in Crêpes verkauft wird.
- Shishtawook: Fleischspieß aus Huhn oder Rind.
- Goulesh: Hat nichts mit dem deutschen Gulasch zu tun. Es ist ein sehr aufwändiges Gericht aus einer Art Blätterteig mit Béchamel und Hackfleischfüllung, ähnlich wie Lasagne.
Einfache Vorspeisen der ägyptischen Küche
- Tahina, eine Creme aus Sesam und Öl, wird immer als Vorspeise mit Fladenbrot gereicht. Die Grundmasse gibt es fertig im Supermarkt zu kaufen und wird mit Öl sämig aufgerührt. Auch in Deutschland ist diese Basis zu erhalten. Tahina schmeckt etwas nussig und kann mit verschiedenen Zutaten variiert werden. Im Fischrestaurant wird Tahina mit gesalzenem Hering, welcher in ganz kleine Stücke geschnitten wurde, vermengt. Es schmeckt wunderbar!
- Papganoug ist Tahina mit Auberginen. Die Auberginen werden mit Knoblauch gespickt, im Ofen gegart und dann nur das Fruchtfleisch mit der Gabel zerdrückt und mit der Tahina vermengt.
- Hummus ist Tahina mit Kichererbsen. Diese werden weich gekocht und mit Tahina vermischt.
Die Cremes werden zusammen mit Fladenbrot, Salat und Gemüse gegessen.
In der Speisekarte findet man die Cremes häufig bei den Salaten. Diese werden nämlich nicht wie bei uns mit einem Dressing angemacht. Tomaten- und Gurkenscheiben, Karotten und manchmal auch Kohl werden nur mit ein wenig Zitrone angereicht.
Eigentlich ist es bei den Ägyptern nicht üblich das Essen in Vor- und Hauptspeise aufzuteilen. Vorspeisen und Hauptgänge kommen alle zusammen auf den Tisch und werden in einem Zug gegessen. Das ist auch der der Grund, warum die Speisekarten in den Restaurants keine klassische Menüfolge enthält.
Fangfrischer Fisch aus dem Meer
Natürlich gibt es hier auch fangfrischen Fisch zu essen. In Hurghada gibt es rund um den Fischmarkt verschiedene Restaurants, die den frischen Fisch auf Eis zur Auswahl auslegen. Ganz besonders beliebt ist „Buri“, ein Fisch aus dem Roten Meer, der gegrillt oder poschiert angerichtet wird. Auch Thunfisch kommt hier aus dem Roten Meer.
Rezept: Couscous-Salat selbst gemacht
Ich persönlich mache am liebsten Couscous, da dieser schnell zubereitet ist, und man bei den Zutaten alle Gemüsereste nutzen kann.
Und so funktioniert’s:
Couscous oder auch Bulgur in eine Schüssel geben und mit heißer Gemüsebrühe übergießen, gerade so, dass er gut bedeckt ist. Einfach 20 Minuten quellen lassen.
In dieser Zeit werden die restlichen Zutaten klein geschnitten: Knoblauch, Zwiebeln, Petersilie (wer möchte, Koriander) und frische Tomaten sind immer dabei. Wahlweise können alle Gemüsesorten, die einem schmecken, hinzugefügt werden.
Das Gemüse mit reichlich Öl marinieren und mit Salz, Pfeffer, Paprika, Chili, Zimt und Curcuma würzen. Alle Zutaten gut mischen und mit dem gequollenen Couscous vermengen
Fazit: Die Ägyptische Küche
Wer Urlaub in Ägypten macht, sollte die Möglichkeit nutzen auch die kulinarische Vielfalt kennen zu lernen. Dazu lässt man am besten das ein oder andere Abendessen im Hotel ausfallen und begibt sich in die lokalen Restaurants.
Ansonsten gibt es auch in jedem Hotel eine orientalische Ecke am Buffet, in der typische Gerichte angeboten werden. Ihr solltet es euch nicht nehmen lassen Ägypten auch aus Küchensicht zu erkunden.