Zahlreiche Völker haben Zypern ihren Stempel aufgedrückt. Das Land ist von Mythen und Bauten zahlreicher Kulturen geprägt – ein absolutes Highlight für Kulturinteressierte, die sich zwischendurch an paradiesischen Stränden erholen möchten. Wir zeigen euch, was ihr euch während eures Aufenthaltes auf keinen Fall entgehen lassen dürft.
Inhaltsverzeichnis:
1. Paphos
Lange Zeit wurde Paphos nur als stilles Fischerdorf an der Südwestküste angesehen, trotz seiner langen, bewegten Vergangenheit. Bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. entstanden dort erste Siedlungen. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Städtchen eine Eroberung durch die Römer, eine Plünderung durch Araber und wurde im 12. Jahrhundert während der Kreuzzüge des Königs Richard Löwenherz erneut erobert.
Erst als in den 60ern ganz zufällig römische Bodenmosaike entdeckt wurden, besaß Paphos plötzlich eine wichtige Sehenswürdigkeit, die Touristen anlockte. In den nächsten Jahren wurden neue Straßen gelegt und die Küstenstadt wuchs zu einem beliebten Urlaubsziel heran.
Der Flughafen dort ist mittlerweile der zweitgrößte des Landes. Heute trägt Paphos stolz den Titel UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Muss für alle Kulturfreunde. Zugleich lässt sich die Erkundung von Paphos‘ Sehenswürdigkeiten mit einem Besuch der schönen Strände verbinden.
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Top-Sehenswürdigkeiten in Paphos
In Paphos solltet ihr euch diese vier Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen:
Archäologischer Park
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Paphos‘ und ganz Zyperns, in der ihr buchstäblich durch die Epochen wandert. Im archäologischen Park bewundert ihr Monumente aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. bis hin zum Mittelalter. Besonders aus der Zeit der Römer ist bei den Ausgrabungen vieles entdeckt worden. Das Herzstück sind die Mosaike vier römischer Villen, die mythischen Göttern und Helden gewidmet waren: Orpheus, Theseus, Aion und Dionysos.
Dann sind da noch die gewaltigen Königsgräber, gesäumt von unterirdischen Säulen. Sie sind so gut erhalten, dass man auch heute noch zwischen ihnen umherwandeln kann. Echte Sternstunden für alle Kulturinteressierten.
Bäder der Aphrodite
Auch die griechische Göttin der Liebe soll vor langer Zeit einmal dem Meer an der Küste vor Paphos entstiegen sein. Sogar ein Bad hat sie auf der Insel genossen, dessen Stätte heute eine weitere Sehenswürdigkeit Paphos‘ darstellt: eine malerische Grotte mit Wasserfall. Laut der Legende soll ein Bad darin zu ewiger Jugend und Schönheit verhelfen.
Leider könnt ihr nicht herausfinden, ob das stimmt, denn das Schwimmen ist hier mittlerweile untersagt, damit der zauberhafte Anblick noch lange erhalten bleibt. Die Grotte befindet sich inmitten eines botanischen Gartens, in dem seltene, heimische Pflanzen wachsen und dem Ort noch mehr romantischen Flair verleihen.
Agía Solomoní
Als eine der ersten christlichen Kirchen wurde die Agía Solomoní im Inneren einer Höhle errichtet. Ihr könnt noch heute die Fresken bewundern, die direkt auf die Steinwände gemalt wurden. Ein offener Hof gehört zu dieser faszinierenden Stätte. Dort wurden fünf Kammern mitten in Fels gehauen. Eine davon beherbergt sogar eine fließende Quelle.
Ein noch größerer Anziehungspunkt und eine ganz eigene Sehenswürdigkeit von Paphos ist ein Pistazienbaum, der nun seit über dreihundert Jahren oberhalb der Kammern steht. Laut Legende soll er über heilende Kräfte verfügen. Davon zeugen Stofffetzen und Kleidungsstücke, die von Pilgern über die Äste gelegt wurden: Sie sollen Opfergaben für die Heilige Solomoní darstellen, die einst vor den Römern in der Höhlenkirche Schutz gesucht hatte.
2. Die Blaue Lagune: Pure Idylle
Der Name ist Programm: Türkisfarbenes, glasklares Wasser glitzert in dieser Badebucht, umgeben von weißem Sandstrand, geschützt von flachen Felsen. Ein wunderschöner Anblick. In Zyperns Blauer Lagune taucht ihr ins sonnengewärmte Wasser ein oder gönnt euch einfach ein paar herrliche Stunden Erholung.
Damit das Naturparadies ein solches bleibt, ist die Lagune nur per Boot oder im Zuge von Wanderungen erreichbar. Sie liegt knapp zehn Kilometer von der nächsten Stadt mit Hafen, Latchi, entfernt. So könnt ihr unterwegs noch viel mehr sehen und erleben. Da es vor Ort keine touristisch Infrastruktur gibt, ist der bezaubernde Strand zum Glück nie zu überlaufen.
3. Burg Kolóssi: Mittelalterlicher Charme
Imposant ragt die quadratische Festung in die Höhe und wirkt noch genauso stark wie damals, als die Johanniter sich gegen andere Eroberer zur Wehr setzten. Heute sind die Gusserker rein dekorativer Natur, früher wurden von dort aus heißes Öl und Teer auf den Feind hinabgegossen. Ihr könnt den Speisesaal und die Wohnräume betreten und euch einen Eindruck davon machen, wie man hier vor Jahrhunderten so gelebt hat.
Über eine Treppe gelangt ihr ganz nach oben auf das Flachdach. Genau wie jene, die damals so den perfekten Blick auf mögliche feindliche Schiffe hatten, genießt ihr dort nun eine wunderbare Aussicht auf das Meer und das umliegende Land.
Eintrittspreis: 6 YTL (ca. 1 Euro)
4. St. Hilarion: Schloss der 1.000 Gemächer
Das Gebirgskastell im Norden Zyperns, unweit der Stadt Kyrenia, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Mit der außergewöhnlichen Lage auf steilen Felsen in 635 Meter Höhe ist sie ein gewaltiger Anblick. Ihr erkennt sofort, wie schwer es Angreifer in der Vergangenheit hatten. Über die Jahrhunderte hinweg hat St. Hilarion heftige Kämpfe erlebt, ließ sich aber bei keiner Schlacht jemals ganz zerstören.
Zwar gilt die Burg offiziell als Ruine, doch von den Wällen, Toren und Mauern ist noch so einiges erhalten. Mitten im Gebirge gelegen könnt ihr euch natürlich auch dort über eine grandiose Sicht auf das Landschaftsbild freuen.
Oktober bis April 09 – 16 Uhr
5. Karpaz: Natur pur
Ihr wollt euch gerne ein bisschen dem Trubel der Masse entziehen und Zyperns Landschaften ganz in Ruhe genießen? Dann lautet euer Ziel Karpaz, die nördliche Halbinsel. Obgleich touristisch unerschlossen, gilt das Gebiet gerade wegen seiner Unberührtheit als eine von Zyperns Sehenswürdigkeiten. Die Straßen dorthin sind nicht immer befestigt. Doch das ist das wunderschöne Bild, das sich euch dort bietet, auch wert: massive Gebirge, üppig grüne Hügel, dazwischen Weinanbau und Tabakfelder.
Der größte Anziehungspunkt sind die paradiesischen Strände. Mit ihrem hellen Sand und dem klaren Meer laden sie immer wieder zum Verweilen ein. Echte Sternstunden erwarten Naturliebhaber am Golden Beach. Nicht nur, weil er einer der schönsten Badestrände des Landes ist. In einem geschützten Bereich legen hier die Wasserschildkröten während der Brutzeit ihre Eier am Strand ab.
Natürlich warten Karpaz viele nützliche Souvenirs wie handgefertigte Seife und vor Ort gemahlenes Olivenöl.
6. Nikosia: Zwei halbe Hauptstädte
Zyperns Hauptstadt ist die letzte auf der Welt, die in ihrer Mitte durch eine Grenze geteilt wird. Damit ist sie sowohl von griechischer als auch türkischer Kultur geprägt, was sie zu einer wichtigen Sehenswürdigkeit in Zypern macht, obgleich sie durch ihre Ferne zum Meer weniger Besuch erhält als Paphos.
Ihr trefft auch malerische griechische Häuschen, orientalische Bäder, Moscheen und jede Menge Einkaufsmöglichkeiten. Durch die Straßen zieht ein Duft von Oliven und exotischen Gewürzen. Ihr könnt euch dort ausgiebig mit Mitbringseln eindecken und die köstliche Küche beider Länder erforschen.
Top Sehenswürdigkeiten in Nikosia
Unter den vielen Sehenswürdigkeiten Nikosias solltet ihr euch folgende nicht entgehen lassen:
Die Königsgräber von Tamassos
Neben dem Pedieos gelegen, dem längsten Fluss Zyperns, befindet sich eine Ausgrabungsstätte, die zwei Königsgräber, den Tempel der Aphrodite sowie einige Kupferwerkstätte ans Licht befördert. Dank des Kupfervorkommens hatte die damalige Siedlung Tamassós eine hohe Machtstellung und stieg zu einer wohlhabenden Stadt auf. Eine antike Stätte, in welcher der Geist dieser Vergangenheit auflebt.
Fikardou
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf Fikardou von seinen Bewohnern verlassen. Um es als Zeitzeugen der Vergangenheit festzuhalten, wurde es später saniert und in ein Völkerkundemuseum verwandelt. 1978 ernannte man es zum Nationaldenkmal. Ihr könnt zwischen den Häusern und Produktionsstätten umherwandeln, die euch vor Augen führen, wie die Dorfbewohner damals so gelebt haben.
Habt ihr euren Rundgang durch Fikardou beendet, so wartet am anderen Ende ein reizendes kleines Kaffeehaus mit authentischem zypriotischen Flair auf euch.
Kunsthandwerkzentrum
Wenn ihr nach den ultimativen zypriotischen Souvenirs sucht und zugleich tief in die Kultur des Landes eintauchen wollt, dann ist das Kunsthandwerkzentrum die beste Anlaufstelle für euch. Dort gibt es alles, was die traditionellen Fertigungskünste Zyperns ausmacht: Leder- und Metallverarbeitungen, Holzschnitzereien, Kupfer- und Silberarbeiten, Töpferhandwerk, Webereien und noch vieles mehr. Man kann sich kaum sattsehen an all diesen kleinen und großen Kunstwerken. Wer nach einem schönen Erinnerungsstück sucht, wird auf jeden Fall fündig.