Einmal zurück zum Ursprung und die Vielfalt und den Reichtum menschlicher Geschichte erleben? Das geht nirgendwo besser als in Äthiopien. Es gibt sicherlich Tausend gute Gründe, der Wiege der Menschheit einen Besuch abzustatten. Welche Clemens dabei für sich ausgemacht hat, erfahrt ihr hier.
Äthiopien steht vielleicht nicht auf jeder Bucketlist. Dabei hat das Land besonders für echte Abenteurer vieles zu bieten – von atemberaubender Natur, über jahrtausendealte Kultur bis hin zu wilden Tieren und alten Kulturvölkern. Auch als Wiege der Menschheit und als Ursprung des Kaffees verspricht Äthiopien Sehenswürdigkeiten wie Sand am Meer. Aber das ist noch nicht alles. Hier sind neun Gründe, die für eine Reise in eines der aufregendsten Länder in ganz Afrika sprechen.

1. Äthiopien ist das Land des Ursprungs
Richtig gelesen: Äthiopien gilt als die Wiege der Menschheit. Auch und vor allem, weil hier “Lucy” gefunden wurde. Die in Äthiopien ausgegrabenen Gebeine des wohl berühmtesten Frühmenschen der Welt wurden vor nunmehr 45 Jahren von dem Forscher Don Johanson entdeckt. Heute kann man Lucy, die Mutter aller Menschen, sogar im Äthiopischen Nationalmuseum in Addis Abeba besichtigen.
Kleine Anekdote: Der Name “Lucy” kommt übrigens nicht von ungefähr. Die Wissenschaftler, die damals Lucy ausgruben und untersuchten, spielten das Lied einer damals sehr angesagten Band: „Lucy In The Sky With Diamonds“ von keinen geringeren als den “Beatles”.
2. Das Land hat fabelhaften Kaffee
Das Kochen von Kaffee ist in Äthiopien keine hastige Morgenprozedur, sondern vielmehr eine richtige und langwierige Zeremonie. Wer eine traditionelle Kanne Kaffee zubereitet, der macht das nicht etwa nur für sich oder für seine Familie, sondern auch gleich für alle Nachbarn. Eingeladen sind automatisch alle. So wird jeder Kaffeegenuss zu einem geselligen Miteinander.

Der Ursprung dessen geht übrigens auf die berühmte Arabica-Bohne zurück. Diese stammt nicht etwa aus Arabien, sondern vielmehr aus dem äthiopischen Hochland. Die Kaffeeregion Äthiopiens wird nicht ohne Grund Kaffa genannt. Dort wird der Kaffee auch heute noch im großen Stil angebaut und in alle Welt exportiert. Doch einen großen Teil der Ernte wird direkt im Land verzehrt. Ein intensiver Kaffee, den so schnell kein Besucher vergessen wird.
3. Der historische Norden sucht seinesgleichen
Von den berühmten Felsenkirchen in Lalibela zu den riesigen, eingestürzten Säulen von Axum: Eine Rundreise durch den Norden von Äthiopien dürft ihr auf keinen Fall auslassen. Er gilt als die historische Seele des Landes. Wer also geschichtlich interessiert ist, kommt um diese Gegend nicht herum.
Fast schon etwas ungläubig werdet ihr dann wahrscheinlich vor den Felsenkirchen stehen. Denn diese sind vor vielen Tausend Jahren in den Fels hineingeschlagen worden und stehen immer noch in der kargen Landschaft von Lalibela. Mit anderen Worten: wundervolle Zeugen vergangener Hochkulturen und wahre Wunderwerke der Menschheit, die ihr lieber nicht verpassen solltet.

4. Der Süden lockt mit dem Besuch von Völkergruppen
Historisches im Norden des Landes, Kulturelles im Süden Äthiopiens: Das Omo-Tal lockt nicht nur mit atemberaubender Natur und einer Vielzahl von wildlebenden Tieren, sondern auch mit vielen Völkergruppen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die wohl berühmteste Völkergruppe in Äthiopien ist das Mursi-Volk, das vor allem für den außergewöhnlichen Körperschmuck seiner Frauen berühmt ist. Denn diese tragen große und prachtvolle bunte Lippenteller in ihren Lippen. Eine Tradition, die aus verschiedenen Gründen bis heute zelebriert wird.
Ihr könnt dem Volk der Mursi im Omo-Tal in Begleitung von Einheimischen einen Besuch abstatten und euch mittels eines Übersetzers über die Unterschiede im Lebensstil austauschen. Noch ein Erlebnis, das ihr sicher niemals vergessen werdet.
5. Äthiopien ist Natur pur
Äthiopien ist ein wahrlich großes Land und umso weniger erstaunt es, dass die Natur vielerorts ihresgleichen sucht. Ob karge Salzwüsten, brodelnde Vulkane oder bunte Schwefelquellen – wer extreme Natur liebt, wird sich auf dem Dach Afrikas wohlfühlen.
Wie wäre es zum Beispiel mit dem zweitgrößten Wasserfall Afrikas? Die Wasserfälle des Blauen Nils, die sogenannten Tisissat Wasserfälle, liegen nur rund 30 Kilometer südlich von Bahar Dar und damit unweit des Tana-Sees. Eine Wanderung zum Aussichtspunkt bei den Wasserfällen dauert keine zwei Stunden und gehört mit Sicherheit zu den schönsten Momenten jeder Reise in diese Region.

6. Addis Abeba hat den größten Freiluftmarkt Afrikas
Der “Merkato” genannte große Markt der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist so dermaßen groß, dass er dem Titel als größter Freiluftmarkt Afrikas gerecht wird. Er erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer und ist ohne ortskundige Begleitung kaum zu durchschauen. Man verliert sich in einem wunderbar wilden Labyrinth aus Gassen.
Hier bekommen nicht nur Privatleute jegliche Gegenstände für Zuhause, auch Einkäufer von kleineren Shops und anderen Firmen werden hier schnell fündig. Alleine solltet ihr euch dennoch nicht in den Markt wagen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Gegenden der Stadt gilt er für Touristen nicht als ganz ungefährlich.
7. Das Essen ist außergewöhnlich
Äthiopisches Essen ist etwas ganz Besonderes. Basis jeder Mahlzeit ist das Teigbrot Injera, das aus dem äthiopischen Getreide Teff hergestellt und zu jeder einzelnen Mahlzeit gereicht wird. Wie das geht? Man zerrupft das Sauerteigbrot mit der Hand und nimmt damit unterschiedliche, vegetarische oder fleischhaltige Pasten auf. Das heißt auch: Das Brot ersetzt das Besteck.

Was für Europäer vielleicht etwas anstrengend klingen mag, ist in Wahrheit schnell gelernt. Bald fühlt man sich nicht nur wohl mit dieser neu erlernten Art des Essens, man kann die Aromen des Landes auch erst richtig wahrnehmen. Und diese sind wahrlich vielfältig und äußerst schmackhaft. Mahlzeiten wie diese gibt es meist schon für weniger als 25 Birr. Das entspricht in etwa einem Euro.
8. Man kann wilde Hyänen füttern
Das ist kein Scherz: In Äthiopien kann man wilde Hyänen füttern! Im kleinen Städtchen Harar lebt eine Familie, die seit jeher die Essensreste der Metzger dieser Stadt an freilebende Hyänen verfüttert. Das machte diese mit der Zeit so zahm, dass mittlerweile auch Touristen selbst handgroße Fleischstücke verfüttern dürfen. Wer also schon immer mal Hyänen hautnah erleben wollte, ist hier genau richtig.