Wenn ihr noch nie in Schottland gewandert seid, müsst ihr das unbedingt nachholen. Schottland gilt als eines der besten Wandergebiete Europas. Ihr werdet gleich sehen, warum.
Inhaltsverzeichnis
Profi-Tipps für euren Wanderurlaub in Schottland
Macht euch vorher eine Packliste, dann ist das Rucksackpacken völlig stressfrei. Denkt beim Zusammenstellen der Liste daran, dass ihr zumindest einen Teil dieser Sachen bei euren Wanderungen in Schottland auf dem Rücken tragen werdet.
Passende Kleidung
Was braucht ihr zum Anziehen für eure Wandertouren durch Schottland? Die Schotten sagen, dass man in ihrer Heimat alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Packt euren Wander-Rucksack am besten so, dass ihr bei einer Tour mehrere Schichten atmungsaktiver Kleidung übereinander an- und wieder ausziehen könnt. Eure Wanderbekleidung sollte locker sitzen und viel Bewegungsspielraum bieten.
„Atmungsaktiv“ gilt übrigens auch für Regenjacke und Regenhose. Bei nicht-atmungsaktiver Regenbekleidung bildet sich durch die Körperwärme Kondenswasser auf der dem Körper zugewandten Seite. Dann bleibt euch nur noch die Wahl, ob ihr lieber von außen (ohne Regenjacke) oder von innen her (mit Regenjacke) nass werden möchtet.
Eine Hut aus imprägnierter Baumwolle oder Leder mit breiter Krempe ist auch praktisch – wenn ihr das mit eurem Style vereinbaren könnt. Er dient bei euren Wanderungen durch Schottland gleichzeitig als Sonnen- und Regenschutz und bietet euch bei Regen wesentlich mehr Komfort als die Kapuze der Regenjacke. Für Brillenträger ist er ein Muss, um nicht beim kleinsten Schauer gleich halb blind durch die Gegend zu stapfen.
Was eure Wanderschuhe angeht: Wenn ihr auf Fernwanderwegen in Schottland wandern möchtet oder Wanderrouten mit großen Höhenunterschieden ins Auge gefasst habt, sind knöchelhohe Wanderschuhe angesagt. Sie unterstützen das Sprunggelenk und stabilisieren es bei eventuellen Fehltritten.
Im Frühling und im Herbst könnt ihr eure Schuhe ruhig eine Nummer größer wählen. Ihr zieht dann beim Wandern zwei Paar Socken übereinander: ein Paar warme weiche Wollsocken ohne Nähte und darüber ein Paar weite Baumwollsocken. Die Wolle transportiert auf diese Weise Kondensationsfeuchtigkeit und Schweiß in die Baumwollsocken. So bleiben eure Wollsocken trocken und eure Wanderschuhe auch – schließlich gibt es nichts Unangenehmeres als kalte oder nasse Füße.
Damit auch von außen kein Wasser in eure Schuhe eindringen kann, solltet ihr sie vor eurer Abreise gut imprägnieren, selbst wenn sie als „wasserdicht“ verkauft wurden. Ach ja: Und natürlich solltet ihr neue Wanderschuhe vor eurer Reise nach Schottland gründlich einlaufen, damit ihr bei eurem Wanderurlaub keine Blasen bekommt.
Mückenschutz
Wenn ihr nicht ausschließlich in den schottischen Highlands wandern möchtet, solltet ihr ein gutes Insekten-Repellent einpacken. In den grünen Tälern der Lowlands warten früh morgens und bei Sonnenuntergang dreiste Stechmücken auf unbedarfte Urlauber, die keinen Insektenschutz auf unbekleidete Körperteile aufgetragen haben. Bei ungünstiger Witterung schwirren die Biester sogar in den Highlands herum. Um euch vor den frechen Blutsaugern zu schützen, solltet ihr weite helle Kleidung tragen – und mögliche Angriffsflächen durch ein gutes Repellent schützen. Informiert euch am besten per Stiftung Warentest, welche Insektenmittel tatsächlich wirken. Alternativ könnt ihr natürlich einfach beim Wandern die Haupt-Angriffszeiten der Schnaken vermeiden.
Die beste Zeit zum Wandern in Schottland
Wandersaison in Schottland ist von März bis Oktober – wobei ihr in der Vor- und Nachsaison zwar öfters mal einen Regenschauer abbekommt, aber auch von den günstigeren Preisen der Unterkünfte profitiert. Generell kommt ihr bei Unterkünften in Schottland günstiger weg, wenn ihr sie vorab per Internet bucht. Falls ihr eure Wanderrouten durch Schottland lieber spontan planen möchtet, müsst ihr damit rechnen, dass manche Hotels und Pensionen bei eurer Ankunft oft schon ausgebucht sind. Bei einer mehrtägigen Wanderung solltet ihr in jedem Fall eine Übernachtungsmöglichkeit reservieren – falls ihr nicht das Risiko eingehen wollt, im nächsten Heuschober zu nächtigen.
12 Top Wanderungen in Schottland
- Küstenpfad von Stonehaven nach Dunnottar Castle
- Von Tobermory Bay zum Loch a‘Ghurrabain
- Bennachies: Oxen Craig und Mither Tap
- Tageswanderung um St. Mary’s Loch
- Von Burntisland nach East Wemmys
- Von South Queensferry nach Edinburgh
- Von Edinburgh nach North Berwick
- Berwickshire Coastal Path
- Von Fort William zum Loch Ness
- Von Tyndrum nach Fort William
- Rob Roy Way
- West Highland Way

Wir haben euch hier unsere zwölf Favoriten unter den Wanderrouten in Schottland zusammengestellt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass wirklich für jeden eine passende Strecke dabei ist.
Ihr findet bei uns ausführliche Beschreibungen von landschaftlich reizvollen Halbtages-Wanderungen sowie Tages-, Zweitages- und Viertages-Wanderungen, auf denen ihr jeweils die schönsten Streckenabschnitte eines Fernwanderwegs kennen lernt. Natürlich haben wir auch Langstreckenwanderungen über beliebte Fernwanderwege beschrieben. Und für diejenigen unter euch, die bei einer Städtereise nach Schottland ein, zwei Tage zum Wandern einbauen möchten, gibt es auch geeignete Touren.
Unsere Liste der Wanderwege in Schottland beginnt mit der kürzesten Strecke und endet mit den Fernwanderwegen. Viel Spaß beim Stöbern:
1. Küstenpfad von Stonehaven nach Dunnottar Castle: Postkarten-Idylle bei Aberdeen
Genau das Richtige, um auch Wandermuffel zu begeistern: eine kurze Strecke mit atemberaubenden Ausblicken. Ihr startet bei Tolbooth, einem historischen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert in Stonehaven. Von hier aus haltet ihr euch links und passiert die Hinterseite des Hafens bis zu einer Wegmarkierung rechts nach Wallace Wind. Auf diesem Weg entdeckt ihr bald einen Wegweiser nach links in Richtung Dunnottar Castle. Lasst euch von den Stufen gleich am Anfang nicht abschrecken: Es lohnt sich.

Wenn ihr den gesamten Aufstieg gemeistert habt, werdet ihr schon von Weitem mit einem Blick auf Dunnottar Castle belohnt. Die Küstenfestung mit ihren Gebäuden aus dem 13. bis 18. Jahrhundert liegt wie gemalt auf einem riesigen Felsvorsprung im Meer.
Übrigens: der Wanderweg nach Dunnottar Castle ist gut markiert – aber geht unterwegs nicht zu nah an die Klippenränder, das ist gefährlich. Auf eurem Rückweg habt ihr die Wahl zwischen einer Route über eine kleine Landstraße und dem Klippenweg, den ihr gekommen seid.
Routenlänge: 5 km
Wanderzeit: 1,5 bis 2 Std.
Schwierigkeitsgrad: moderat, starke Steigung mit Stufen am Anfang
Höhenunterschied: 144 m
Nächste Großstadt: Aberdeen
ÖPNV: Zug von Aberdeen (17 Min.)
2. Von Tobermory Bay zum Loch a‘Ghurrabain: Szenischer Rundweg auf der Isle of Mull
Hier eine kurze Wanderung über einen der reizvollsten Streckenabschnitte des Five Coastal Ways. Sie beginnt in Tobermory, der kleinen Hauptstadt auf der pittoresken Insel Mull. Dort gibt es Menhire, Steinkreise und sogar Steinadler – und diese einmaligen kunterbunten Häuser am Hafen.

Ihr startet eure Wanderung am Besucherzentrum Taigh Solais und folgt den Schildern zum Aros Park. Nach einem Anstieg kommt ihr bald zu einer malerischen Brücke unterhalb des Wasserfalls Sput Dubh. Unterwegs gibt es Picknicktische an Aussichtspunkten und an einem kleinen Teich.
Wenn sich der Weg gabelt, haltet euch links. Nach einem Zick-Zack-Abstieg erreicht ihr eine Fußgängerbrücke mit einem eindrucksvollen Wasserfall zu eurer Linken. Eine Abzweigung nach rechts führt näher an den Wasserfall. Euer Weg zum Loch a’Ghurrabain führt weiter geradeaus, jetzt als „The Pier“ ausgeschildert. Links liegt bald eine Abzweigung zu einem Steinpier. Euer Weg geht aber rechterhand weiter. Bald seid ihr dann auf dem Rundweg um Loch a’Ghurrabain. Im Sommer ist der schmalere Teil des Lochs mit Tausenden von Wasserlilien bedeckt.
Routenlänge: 5,6 km
Wanderzeit: 2 Std.
Schwierigkeitsgrad: moderat, einige Stufen und Steigungen
Höhenunterschied: 142 m
Entfernung von Edinburgh: 150 km
ÖPNV: Edinburgh – Oban per Bus/Zug
Fähranbindung: mehrmals täglich von Oban nach Craignure auf Mull
3. Bennachies: Oxen Craig und Mither Tap – Bergtour bei Aberdeen
Die Bennachies gehören zum Standard-Programm für Wanderer in Aberdeenshire. Diese Tour führt euch auf die beiden höchsten Gipfel der Formation: Oxen Craig mit 528 Metern und Mither Tap mit 518 Metern. Beide sind gut für spektakuläre Fotos. Wer die knapp 500 Meter Höhenunterschied auf zehn Kilometern geschafft hat, kann stolz auf sich sein.
Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und beginnt westlich von Oyne am Back o’Bennachie Car Park an der B9002. Fotografiert die Infotafel dort einfach ab, dann könnt ihr euch unterwegs im Zweifelsfall daran orientieren.
Zum Oxen Craig geht es zuerst gemächlich durch den Wald bergauf, über einen Fluss und später steiler ansteigend durch eine buschige Moorlandschaft. Die letzte Strecke zum Gipfel ist steinig, aber ohne Kletterpartien. Vom Gipfel aus lauft ihr rechter Hand über Steinstufen bergab und bleibt immer auf der Hauptroute.
Kurz vor dem steilen Anstieg zum felsigen Granitgipfel des Mither Tap durchquert ihr auf einem Steinweg die Überreste einer Ansiedlung aus der Eisenzeit. Wer nach der Gipfelbesteigung Lust auf eine Einkehr bekommen hat, nimmt auf dem Rückweg die Route über Craigshannoch.

Routenlänge: 9,5 km
Wanderzeit: 4 Std.
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Höhenunterschiede: 490 m
ÖPNV: Bus No. 10 Aberdeen Richtung Huntly, Haltestelle Kirkton of Oyne
Startpunkt: Back o’Bennachie Car Park, etwa 4 km von Oyne entfernt
4. Tageswanderung um St. Mary’s Loch: Der schönste See der Scottish-Border-Region
Im Südosten Schottlands, an einem Nebenfluss des Tweed, liegt Selkirk mit den ältesten Ansiedlungen der Scottish Borders. Nicht weit davon kommt ihr nach Moffat mit seinen schwefelhaltigen Quellen. Auf der A708 zwischen Selkirk und Moffat, etwa 72 Kilometer von Edinburgh, liegt der Ausgangspunkt für eure Rundwanderung um den spannendsten See der Gegend. Bekannte Schreiberlinge wie Sir Walter Scott, William Wordsworth und James Hogg haben Gedichte über St. Mary’s Loch verfasst – es muss also etwas dran sein.

Euer Rundwanderweg ist mit „Ring o‘ the Loch“ ausgeschildert und beginnt am Parkplatz unterhalb des John Hogg-Denkmals an der Südseite des Sees – etwa auf halber Strecke zwischen Selkirk und Moffat. Ihr folgt Graswegen, alten Treidelpfaden und kleinen Landsträßchen und durchquert den dichten March Wood.
Bei der Gelegenheit könnt ihr auch einen Abstecher zu den bekannten Dryhope Towers machen. Ein anderer Schlenker führt zum St. Mary’s Kirkyard, einem Friedhof aus dem zwölften Jahrhundert – genau das passende Ambiente für Gothic-Fans …
Routenlänge: 15 km
Wanderzeit: 4 bis 6 Std.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Höhenunterschied: 172 m
nächste Großstadt: Edinburgh 72 km
ÖPNV: Bus von Edinburgh nach Moffat (2 Std.)
5. Von Burntisland nach East Wemmys: Spannende Tagestour in der Nähe von Edinburgh
Hier noch eine schöne Teilstrecke vom Five Coastal Path: Ihr startet bei Burntisland am Ufer des Firth of Forth. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Edinburgh in etwa sieben Kilometer Entfernung. Eure Route beginnt links an einem weitläufigen Park an der Küste. Folgt der blauen Markierung mit der weißen Welle darin über einen langen Sandstrand und eine Landstraße zum Hafen von Kinghorn. Kurz nach Kinghorn erreicht ihr die Sandstein-Ruinen des Seafield Towers aus dem 16. Jahrhundert.

Bald darauf eröffnet sich ein spektakulärer Ausblick auf die Bucht von Kirkcaldy. Dort geht es weiter über die Strandpromenade und anschließend über den Weg nach Dysart durch den Ravenscraig Park. Hier lohnt sich ein Abstecher zur Schlossruine Ravenscraig Castle.
Nach einigen Kilometern über einen hochgelegenen Küstenpfad kommt ihr zum kleinen alten Hafen von Dysart. Seine von Wind und Wetter gegerbten Steinhäuser sind ein klasse Fotomotiv. Dann durchquert ihr ein Wohngebiet für Minenarbeiter, passiert einen steinernen Turm und erreicht den Hafen von West Wemmys. Immer an der Küste entlang geht es weiter bis nach East Wemmys – eurem Zielpunkt.
Routenlänge: 19 km
Wanderzeit: 5 bis 7 Std.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Höhenunterschied: 283 m
ÖPNV: Bus von Edinburgh nach Burntisland (34 Min.) oder Bus von East Wemmys nach Edinburgh (90 Min.)
6. Von South Queensferry nach Edinburgh: Ein Tag Auszeit von der City
South Queensferry am Südufer des Firth of Forth ist ein toller Start für eine Tageswanderung nach Edinburgh. Wenn ihr ohnehin schon eine Bleibe in Edinburgh habt, ist es außerdem im Handumdrehen per Bus zu erreichen. Wenn euch in der Stadt mal die Decke auf den Kopf fällt, könnt ihr bei dieser Wanderung frische Luft und weite Horizonte genießen. Ihr wandert hier auf dem siebten Streckenabschnitt vom John Muir Way. Die Strecke verläuft über 25 Kilometer in Richtung Edinburgh.
Der Weg führt zu Anfang unter der ikonischen Forth-Rail-Brücke hindurch immer der Küste entlang. Ihr kommt an Barnbougle Castle und Dalmeny House vorbei und wandert weiter durch Cramond in die Vororte von Edinburgh.
Nach dem Durchqueren einiger Wohngebiete kommt ihr zu einem Anstieg auf den Corstorphine Hill. Von dort oben habt ihr einen einzigartigen Blick auf die Kapitale. Jetzt geht es über geteilte Fahrradwege und Treidelpfade bis nach The Meadows in Edinburgh.

Routenlänge: 25 km
Wanderzeit: 6 bis 8 Std.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Höhenunterschied: 291 m
ÖPNV: Bus von Edinburgh nach South Queensferry
7. Von Edinburgh nach North Berwick: 2 Tage auf dem John Muir Way
Wer lieber zwei Tage ins Wandern investieren möchte, kann sich von Edinburgh aus über den John Muir Way in Richtung North Berwick aufmachen. Die Strecke verläuft ohne nennenswerte Steigungen – ihr braucht aber etwas Ausdauer. Am ersten Tag wandert ihr 16 Kilometer und am nächsten sogar 25. Falls ihr dann nicht noch einen Tag in North Berwick dranhängen möchtet, kommt ihr von North Berwick bequem per Zug oder Bus nach Edinburgh. Am ersten Tag lauft ihr entlang des Firth of Forth zur Mündung des Esk in Fisherrow Sands.
Folgt den lila Wegweisern an einem verfallenen Hafen aus dem 16. Jahrhundert vorbei bis nach Prestonpans, eurem Etappenziel. Hier findet ihr alles, was ihr für das entspannte Ende eurer ersten Etappe braucht: Unterkünfte, Restaurants, Bars und Geschäfte.
Am nächsten Morgen geht es weiter bis nach North Berwick. Ihr passiert die kleine Hafenstadt Cockenzie, folgt dem Weg zum mittelalterlichen Hafen von Aberlady und erreicht das Naturreservat Aberlady Bay. Dann geht es über Wald- und Feldwege zum angesagten Badeort North Berwick.

Routenlänge: 1. Tag 16 km, 2. Tag 25 km
Wanderzeit: 1. Tag 4 bis 5 Std., 2.Tag 7 bis 8 Std.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Höhenunterschied: 1. Tag 25 m, 2. Tag 68 m
ÖPNV: Zug/Bus von North Berwick nach Edinburgh
8. Berwickshire Coastal Path: 4 Tage Klippen und Kultur
Dieser spannende Küsten-Trail führt euch von Cockburnspath bis zur englischen Grenze und Berwick-upon-Tweed. Es geht häufig über kleinere Strecken bergauf und bergab, zumeist verläuft der Wanderweg aber eben. Er ist mit einem blauen Kreis, der eine weiße Welle umschließt, ausgezeichnet.
Am ersten Tag geht es 12 Kilometer über Farmland und Klippenwege nach Dowlaw. Ein Abstecher zum Schmugglerhafen Cove Harbour mit seinem handbehauenen Sandsteintunnel zum Strand ist absolut lohnend.
Von Dowlaw wandert ihr elf Kilometer über einen spektakulären Klippenpfad und durch den Nationalpark am St. Abb’s Head bis zum Fischerdörfchen St. Abbs. Am dritten Tag geht es vom pittoresken Hafen in St. Abbs nur sechs Kilometer weit über Klippen und Strände nach Eyemouth – gönnt euch unterwegs einen Stopp in einer Strandbar und vergrabt die Füße im Sand. Am letzten Tag führt euer Weg 19 Kilometer weit am Hafen von Burnmouth vorbei bis ins mittelalterliche Berwickshire am Tweed.

Routenlänge insgesamt: 58 km
Wanderzeit: 3 Tage
Schwierigkeitsgrad: moderat
Höhenunterschied: einige steile Auf- und Abstiege, zumeist eben
ÖPNV: Zug / Bus von Edinburgh nach Cockburnspath (90 Min.) oder Zug von Berwick-upon-Tweed nach Edinburgh (40 Min.)
9. Vom Fort William zum Loch Ness: 3 relaxte Tage auf dem Great Glenn Way
Am ersten Tag wandert ihr 17 Kilometer entlang des Caledonian Canals. Ihr spaziert bequem neben dem Kanal einher und freut euch am beeindruckenden Bild des Ben Nevis über Fort Williams. An den Häusern von Banavie vorbei erreicht ihr einen Aquädukt mit drei Bögen über den Sheangain Burn und erreicht bald auf einem Treidelpfad euer Etappenziel: das Dörfchen Gairlochy.
Die nächste Etappe von 19 Kilometern führt euch ohne größere Höhenunterschiede am Loch Lochy entlang und anschließend durch einen dichten Wald bis nach Laggan Locks.

Am folgenden Tag wandert ihr 17 Kilometer an der wilden Seite von Loch Oich und den Kanal entlang bis zu eurem Etappenziel Fort Augustus. Hier fließt das Kanalwasser ins Loch Ness – falls ihr das Ungeheuer zu Gesicht bekommt, bitte schnell fotografieren und uns das Bild schicken.
Auf den zwölf Kilometern am letzten Tag wird es etwas anstrengender: Ihr startet auf Waldwegen und steigt anschließend immer höher, bis ihr einen atemberaubenden Blick auf das Loch Ness habt. Dann geht es nur noch bergab bis Invermoriston. Wenn ihr den gesamten Great Glenn Way erkunden möchtet, könnt ihr noch zwei zusätzliche Tage dranhängen und weiter über Drumnadrochit nach Inverness wandern.
Routenlänge insgesamt: 65 km
Wanderzeit: 4 Tage
Schwierigkeitsgrad: einfach – bis auf die letze Etappe mit Auf- und Abstiegen
Höhenunterschied: zumeist eben
ÖPNV: Zug / Bus von Edinburgh und Glasgow nach Fort Williams oder Zug / Bus von Invermoriston nach Edinburgh oder Zug / Bus von Iverness nach Edinburgh und Glasgow
10. Von Tyndrum nach Fort William: 4 spannende Tage auf dem West Highland Way
Diesen Streckenabschnitt vom West Highland Way haben wir uns herausgepickt, weil ihr hier die wildesten Ecken der Highlands kennen lernt. Gleichzeitig reist ihr dabei auf Schottlands Fernwanderweg Nummer eins und braucht keine Angst zu haben, euch irgendwo in der Pampa zu verirren.
Auf den 14 Kilometern der ersten Etappe wandert ihr von Tyndrum am Beinn Odhar und dem pyramidenförmigen Beinn Dorain vorbei. Ihr überquert den Allt Kinglas River über eine alte Steinbrücke und folgt dann einem Serpentinenweg bergauf ins Hochmoor und weiter nach Inveroran.

Am nächsten Tag führt euch euer Weg auf 15,5 Kilometern größtenteils durch das wilde Rannoch Moor mit einem fantastischen Ausblick auf den szenischen Berg Buachaille Etive Mor. Das Etappenende ist am einsam gelegenen Kings House – dort bekommt ihr wahrscheinlich Rotwild zu sehen.
Auf den folgenden 14 Kilometern habt ihr bei gutem Wetter einen spektakulären Blick auf die Glencoe-Berge. Von Kings House geht es 305 Meter bergauf zum Gipfel von Devil’s Staircase in 550 Metern Höhe. Anschließend erwartet euch ein langer Abstieg zurück in die Zivilisation nach Kinlochleven. Am letzten Tag wandert ihr 24 Kilometer durch das Glen-Nevis-Tal und erreicht schließlich Fort Williams.
Routenlänge insgesamt: 70 km
Wanderzeit: 4 Tage
Schwierigkeitsgrad: moderat
Höhenunterschied: einige steile Auf- und Abstiege, häufig eben
ÖPNV: Zug / Bus von Edinburgh nach Tyndrum oder Zug / Bus von Fort Williams nach Edinburgh und Glasgow
11. Rob Roy Way: 7 Tage Highlands von Drymen nach Pitlochry
Hier ein Fernwanderweg durch die schottischen Highlands für alle, die nicht dem polpulären West Highland Way folgen wollen. In sieben Tagen führt euch eure Route 128 Kilometer weit durch den Trossachs Nationalpark und die Glens des Loch Lomond. Ihr folgt dabei den Fußstapfen des schottischen Nationalhelden Rob Roy MacGregor – zum Einstimmen könnt ihr euch ja den gleichnamigen Film mit Liam Neeson ansehen.
In Etappen von 15 bis 25 Kilometern geht es auf dem Rob Roy Way über gut ausgeschilderte Wege mitten durch das Herz Schottlands. Ihr passiert auf eurer Wanderung Menhire, Steinkreise, römische Forts, Viadukte und alte Crannogs – Häuser in einem See.
Die Wege führen an Flüssen und Seen wie dem Loch Tay, Loch Earn oder Loch Lubnaig vorbei und Gebirgspässe eröffnen euch fantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge. Wenn ihr dann noch in Dörfchen wie Killin, Aberfeldy oder Callander übernachtet, ist die Romantik perfekt.

Routenlänge insgesamt: 128 km
Wanderzeit: 7 Tage
Schwierigkeitsgrad: moderat
Höhenunterschiede: einige steile Auf- und Abstiege, zumeist eben
ÖPNV: Zug / Bus von Edinburgh nach Drymen (3,5 Std.) oder Bus von Glasgow nach Drymen (2,5 Std.) oder Zug von Pitlochry nach Edinburgh (knapp 2 Std.)
12. West Highland Way: In 9 Tagen von Milngavie nach Fort William
Ihr sucht eine Herausforderung? Wenn ihr den ganzen West Highland Way bezwungen habt, könnt ihr euch auf die Schulter klopfen. Auf der 155 Kilometer langen Strecken durchwandert ihr die tollsten Landschaften Schottlands – und am Wegrand findet ihr gute Infrastrukturen, weil ihr auf dem beliebtesten Fernwanderweg durch Schottland wandert. Obwohl die Wege häufig bergauf und bergab führen, ist der Weg auch für „Normalverbraucher“ geeignet. Klettern müsst ihr nirgendwo, auch nicht am Devil’s Staircase, der mit 550 Metern den höchsten Punkt der Wanderung darstellt.
Vom Startpunkt Milndavie wandert ihr über den Conic Hill nach Loch Lomond und weiter am Seeufer entlang nach Rowardennan, Inversnaid und Inverarnan. Über Crainlarich geht es dann weiter nach Tyndrum. Hier beginnt der spektakulärste Abschnitt eurer Route. Sie führt euch durch das Glen Orchy Tal und das Rannoch Moor bis ins legendäre Glencoe.

Jetzt noch den Devil’s Staircase erklimmen und schließlich wandert ihr über Kinlochleven durch das Glen-Nevis-Tal bis nach Fort Williams. Anschließend könnt ihr wirklich von euch behaupten, dass ihr die schönsten Stellen der schottischen Highlands kennt.
Routenlänge insgesamt: 128 km
Wanderzeit: 9 Tage
Schwierigkeitsgrad: moderat
Höhenunterschied: einige steile Auf- und Abstiege, häufig eben
ÖPNV: Zug von Glasgow nach Milndavie (20 Min.) oder Bus von Glasgow nach Milndavie (30 Min.) oder Bus / Zug von Fort Williams nach Edinburgh und Glasgow
Aktuelle Info zur Einreise nach Großbritannien (Stand 21.01.2025):
Ab dem 02.April 2025 benötigen deutsche Staatsangehörige bzw. EU-Bürger eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA). Diese könnt ihr ab dem 05.März über die Webseite oder App von Visit Britain kostenpflichtig (10 Britische Pfund) beantragen.