Genussvoll Wandern in Österreich – unsere 12 Lieblingsrouten

Wenn der Alltag mal wieder stresst, wünscht man sich gerne an einen Ort, an dem man tief durchatmen und einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Solche Sehnsuchtsorte findet ihr zuhauf bei unseren österreichischen Nachbarn. Majestätische Berggipfel, duftende Wälder, glasklare Seen – in den österreichischen Alpen trefft ihr Landschaften wie aus dem Märchen. Die schönsten Flecken sind gut versteckt, weshalb ihr sie zu Fuß erkunden müsst.

Was für unsere Vorfahren lästige Pflicht war, ist für uns heute eine sportliche Betätigung, die jeder ausüben kann, der einigermaßen gut zu Fuß ist, und für die man nicht unbedingt viel Geld ausgeben muss. Im Mittelalter waren die meisten Menschen gezwungen, ihre Erledigungen zu Fuß zu verrichten. Im 18. Jahrhundert entdeckten die Menschen dann den Wert, den die Natur für die Erholung bietet und begannen diese bewusst zu Fuß zu erkunden. Einer der ersten berühmten Wanderer war der Leipziger Johann Gottfried Seume, der 1801 in neun Monaten von Leipzig nach Rom über Paris zurück nach Leipzig wanderte. Ganz so lang sind unsere Wanderwege in Österreich, die wir euch hier vorstellen, dann aber doch nicht.

Wandern in Österreich – Wanderwege für Anfänger und Profis

• Vorarlberg: Paradies für Familienwanderungen
  • 1. Auf Goldsuche in Dornbirn
  • 2. Genusstour für die Sinne im Großwalsertal

• Zwischen Kaiser und Karwendel – Wandern in Tirol
  • 3. Von Kufstein ins Kaisertal
  • 4. Ursprüngliche Landschaft im Herzen des Karwendel

• Steiermark – Wandern im grünen Herzen Österreichs
  • 5. Wandern mit Blick auf das Dachsteinmassiv
  • 6. Almenrundtour am Rittisberg in Ramsau

• Kärnten – Südliches Flair am Millstätter See
  • 7. Vom Sportberg Goldeck auf den Staff
  • 8. Kraftorte und Gipfelpanorama am Mirnock

• Das ultimative Naturerlebnis – Weitwanderwege in Österreich
  • 9. Auf leichten und mittelschweren Wegen von Bayern nach Südtirol
  • 10. Welterbe und Wein an der Donau
  • 11. Vom Großglockner an die Adria auf dem Alpe Adria Trail
  • 12. Die 35 Seen am Berge-Seen Trail im Salzkammergut

• Häufig gestellte Fragen zum Wandern in Österreich
  • Wo kann man gut wandern in Österreich?
  • Wo kann man in Österreich gut mit Kindern wandern?
  • Wann ist die beste Zeit zum Wandern in Österreich?

Das Wichtigste im Überblick

• Bevor ihr in Österreich wandern geht, achtet darauf, dass ihr die passende Ausrüstung habt. Gutes, festes Schuhwerk ist ein Muss.
• Auch wenn die meisten Wanderwege gut ausgeschildert sind, kann es nie schaden, Karten oder eine Wanderapp dabei zu haben.
• Die meisten Wanderungen führen vorbei an urigen Hütten und Gasthöfen, in denen ihr euch mit deftiger Küche für die nächste Etappe stärkt.

Wandern in Österreich – Wanderwege für Anfänger und Profis

Unser Nachbarland ist vor allem deshalb ein ideales Reiseziel für Wanderer, weil ihr fast überall sowohl Touren für Anfänger als auch herausfordernde Touren für echte Bergfexe findet. Unsere Auswahl stellt euch Wanderwege in Österreich für jeden Wandertyp vor.

Vorarlberg: Paradies für Familienwanderungen

Das kleine Bundesland zwischen Bodensee und Schweiz ist schnell erreicht und bietet euch familiengerechte Touren im Bregenzerwald und Rheintal sowie hochalpines Terrain im Süden rund um den Piz Buin.

1. Auf Goldsuche in Dornbirn

Der Hausberg von Dornbirn ist der 970 Meter hohe Karren. Von seinem Gipfel genießt ihr einen atemberaubenden Ausblick über das Rheintal in die Schweiz und zum Bodensee. Kinder zu einer Wanderung zu überreden, ist ja nicht immer einfach. Aber wenn es auf der Wanderung Rätsel zu lösen und einen Schatz zu finden gibt, lassen sie sich vielleicht doch dazu überreden. Eine Legende besagt, dass am Karren eine Schatztruhe liegt, die bis zum Rand mit Gold gefüllt ist. Allerdings beschützen die Tiere des Waldes diese Truhe und bis heute hat es noch keiner geschafft, den Schatz zu heben.

Nachdem ihr euch an der Talstation der Karrenbahn eine Schatzkarte gekauft habt, müsst ihr entscheiden, ob ihr die Schatzsuche beim Aufstieg oder beim Abstieg machen wollt. Wenn ihr die Tour beim Aufstieg macht, könnt ihr die Kinder mit der Aussicht einer leckeren Mahlzeit im Panoramarestaurant auf dem Gipfel zusätzlich motivieren. Während der Wanderung müssen eure Kinder sieben Rätsel lösen und dann noch eines an der Schatzkiste. Wenn ihr dann schon mal auf dem Gipfel seid und euch gestärkt habt, könnt ihr von der Bergstation noch zu weiteren Touren rund um den Gipfel starten. Viele der Touren sind einfach zu gehen und führen euch zu engen Schluchten oder einem idyllischen Bergsee.

2.Genusstour für die Sinne im Großwalsertal

Im UNESCO Biosphärenpark Großes Walsertal erwartet euch eine atemberaubende Landschaft. Ein Biosphärenpark stellt die nachhaltige Beziehung von Mensch und Natur in einer bestimmten Region unter Schutz und erlaubt somit die touristische Nutzung. Neben beeindruckender Natur entdeckt ihr im Großwalsertal auch urige Dörfer, in denen Traditionen gelebt werden. So könnt ihr im Ort Sonntag das Walsermuseum besuchen, in dem die Geschichte des Tals von der Besiedlung durch Bauern aus dem schweizerischen Wallis bis heute dargestellt wird.

Malerisches Zentrum der Region ist Bludenz, von wo aus ihr in das Große Walsertal gelangt. Im Dorf Sonntag bringt euch die Bergbahn Sonntag-Stein auf den Berg. An der Bergstation beginnt der besondere Wanderweg Klangraum.Stein/Sonntag. Der einfach zu gehende Weg überrascht euch entlang seiner Strecke mit künstlerischen Klanginstallationen, die euch mal zum Lauschen, mal zum Gestalten der Klangkulisse einladen. Ein Highlight ist auch der überdachte Grillplatz mit Lehmofen, in dem ihr euch eine Pizza backen könnt. Die Zutaten dafür kauft ihr an der Bergstation. Während eure Pizza im Ofen backt, können sich die Kinder auf einem Abenteuerspielplatz austoben.

Zwischen Kaiser und Karwendel – Wandern in Tirol

Tirol ist für viele das Sinnbild von Österreich. Majestätische Gipfel umrahmen das zentrale Inntal und dienen vielen dann doch nur als Kulisse auf dem Weg nach Italien. Wer hier einen Urlaub plant, entdeckt in den Seitentälern versteckte Naturschönheiten, die es so nirgendwo sonst zu sehen gibt.

3.Von Kufstein ins Kaisertal

Manche kennen Kufstein wahrscheinlich nur vom vorbei fahren auf dem Weg nach Italien. Dabei lohnt sich ein Stopp in der Stadt durchaus. Die Gassen der Altstadt bieten sehr viel Charme und einige gemütliche Restaurants. An den Ufern des Inn lässt es sich gemütlich flanieren und in der Umgebung der Stadt gibt es viele Wanderwege in traumhafter Landschaft. Imposant ist die Festung, die hoch über der Stadt thront. Bei einem Besuch dieser Burg erhaltet ihr einen Einblick in die Geschichte der Stadt, um die sich die Bayern und Österreicher jahrhundertelang stritten.

Ihr kennt vielleicht die atemberaubende Bergkulisse des Wilden Kaisers aus diversen Folgen des Bergdoktors. Dann ist es jetzt an der Zeit, sich mal die Rückseite dieser Berge anzuschauen. Nur wenige Gehminuten vom Zentrum Kufsteins entfernt beginnt am Parkplatz Kaisertal der Aufstieg in das Kaisertal, das 2016 von den Österreichern zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. Atemberaubend ist die Bergkulisse, die euch hier zwischen dem Zahmen und dem Wilden Kaiser erwartet. Wanderer mit Kondition steigen über die Ritzau-Alm zur Vorderkaiserfeldenhütte auf, um das einzigartige Panorama zu genießen. Weniger geübte Wanderer können aber auf dem Talboden gemütlich zum Hinterbärenbad gehen.

4.Ursprüngliche Landschaft im Herzen des Karwendel

An der Grenze zu Deutschland zwischen Mittenwald im Westen und Achensee im Osten liegt das Karwendelgebirge mit seinen eindrucksvollen Felsengipfeln. Die Täler waren schon immer schwer zugänglich und so konnte sich in diesem Teil Tirols eine sehr ursprüngliche Landschaft erhalten. 125 Gipfel dieses Kalksteingebirges ragen über 2000 Meter in den Himmel und eine Vielzahl an teils herausfordernden Bergtouren machen die Gegend vor allem für geübte Wanderer zum Paradies.

Im Herzen dieser Region liegt das Risstal, das zwar größtenteils zu Österreich gehört, aber nur über Deutschland zu erreichen ist. Vom bayrischen Lenggries fährt von Mai bis Ende Oktober ein Wanderbus in das Tal. Ihr könnt auch mit dem eigenen Auto über eine Mautstraße bis zum Ende des Tals zur Engalm fahren. Dort erwartet euch ein uriges Almendorf mit Schaukäserei und das Naturphänomen Großer Ahornboden. Letzteres ist ein Wald aus über 2.000 Bäumen, die bis zu 600 Jahre alt sind. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub bunt färbt, ist das ein traumhafter Anblick. Von den vielen Wandermöglichkeiten in diesem Tal sei die Tour auf das ca. 2.450 Meter hohe Sonnjoch empfohlen. Von dessen Gipfel blickt ihr hinunter auf den Achensee.

Steiermark – Wandern im grünen Herzen Österreichs

Das Bundesland Steiermark ist besonders vielseitig und ist somit das ideale Ziel sowohl für die echten Bergfexe als auch für Wanderer, die gemütliche Genusstouren bevorzugen. Herausforderungen bietet das Dachsteinmassiv. Im Süden an der Grenze zu Slowenien warten sanfte Hügel mit Burgen und Weinbergen darauf beim Wandern in Österreich entdeckt zu werden.

5.Wandern mit Blick auf das Dachsteinmassiv

Den Hallstätter See kennen inzwischen womöglich viele von den unzähligen Fotos in den sozialen Medien. Wir empfehlen euch den weniger bekannten Nachbarn, den Altausseer See. Die Landschaft um diesen See ist mindestens genauso atemberaubend, es ist aber sehr viel ruhiger hier am Fuß des Dachsteins. Müde Wanderer können in Bad Aussee im Narzissen Vital Resort im Solebad entspannen und Kräfte für die nächste Tour sammeln. Wenn das Wetter mal nicht zum Wandern in Österreich einlädt, könnt ihr in den Salzwelten Altaussee das größte aktive Salzbergwerk des Landes erkunden.

Bei schönem Wetter solltet ihr aber über den Hinterberger Panoramaweg wandern und das traumhafte Panorama, das sich vor euren Augen auftut, genießen. Die Tour startet an der Lenzbaueralm in Kainisch und führt euch auf einer sonnigen Anhöhe mit Blick auf den Dachstein entlang. Unterwegs kommt ihr zu einigen historischen Sehenswürdigkeiten und findet auch immer wieder Möglichkeiten für eine Rast. Da der komplette Weg für einen Tag etwas lang ist, trifft es sich ganz gut, dass ihr etwa in der Mitte der Strecke in Bad Mitterndorf unterbrechen könnt und am nächsten Tag das verbleibende Stück bis Tauplitz gehen könnt.

6. Almenrundtour am Rittisberg in Ramsau

Auf der anderen Seite des Dachsteins liegt die Region Schladming, die vor allem als hervorragendes Skigebiet mit lebendigem Après-Ski bekannt ist. Ramsau liegt direkt am Südhang des Dachsteins, und wenn ihr wollt, könnt ihr sogar im Sommer Ski fahren. Der Luftkurort ist bekannt für seine 220 Kilometer an Loipen, die teilweise sogar im Sommer als Rollertrainingsstrecken geöffnet haben, damit die Athleten für die Biathlonwettbewerbe im Winter trainieren können.

Der Rittisberg in Ramsau wird im Winter zum Ski Berg mit einer guten Auswahl an Ski-Hütten. Doch warum sollte man die Hüttengaudi nur im Winter genießen? Also hat man einen Rundweg geschaffen, auf dem ihr von Hütte zu Hütte wandert. Die Gefahr dabei ist, dass ihr dort zu lange hängen bleibt und die Strecke nicht an einem Tag schafft. Da der Weg am kleinen Badesee Ramsau Beach startet und endet, könnt ihr euch im Sommer nach der Wanderung im kühlen Nass erfrischen. Auf der fast 12 Kilometer langen Strecke könnt ihr in fünf Hütten einkehren und somit die Wanderung zu einem echt steirischen Genusserlebnis machen. Das bietet euch sehr viel mehr als Speck und Bergkäse beim Wandern in Österreich.

Kärnten – Südliches Flair am Milstätter See

Im südlichsten Bundesland Österreichs findet ihr eine perfekte Mischung aus Bergromantik und fast schon mediterraner Lebensart. Gerade im Sommer bietet sich euch hier die Möglichkeit, morgens auf die Gipfel zu steigen und am Nachmittag in einem der vielen klaren Seen, die meist Trinkwasserqualität haben, zu baden.

7. Vom Sportberg Goldeck auf den Staff

Der Millstätter See ist der tiefste See Kärntens und bietet euch einerseits wunderschöne Badestellen mit traumhaftem Bergblick, aber auch eine riesige Auswahl an Sportmöglichkeiten. So könnt ihr den See mit dem Fahrrad umrunden, auf dem See zu den unberührten Buchten am Südufer rudern oder am Sportberg Goldeck in Spittal Paragleiten, Biken oder beim Sommer Tubing Spaß haben. Wenn ihr den Millstätter See und die Umgebung erkundet habt, trifft es sich ganz gut, dass ihr im Zentrum Kärntens seid und die anderen Highlights des Bundeslandes schnell erreicht sind.

Unser Tourenvorschlag am Goldeck ist eine Traumtour für erfahrene Wanderer. Ihr startet am Parkplatz Seetal auf der Südseite des Goldeck, der über eine Mautstraße erreicht werden kann. Oder aber ihr lasst euch mit der Bergbahn zum Gipfel bringen und startet dort. Da ihr schon auf 1.883 Metern startet, sind nicht ganz so viele Höhenmeter zu überwinden. Allerdings geht es immer wieder bergauf und bergab und auf dem Weg zum Gipfel des Staff gibt es ein paar ausgesetzte Stellen. Dafür werdet ihr mit einem atemberaubenden Panorama über die karnischen (Slowenien) und julischen (Italien) Alpen belohnt.

8.Kraftorte und Gipfelpanorama am Mirnock

Am östlichen Ende des Millstätter Sees ragt weithin sichtbar die Gipfelkuppe des Mirnock aus der Landschaft. Der Sage nach, rüttelte ein Riese aufgrund einer enttäuschten Liebe so lange an dem Berg bis der Gipfel abbrach und in einer Gerölllawine die ehemals verbundenen Seen Affritzer und Brennsee in der Mitte teilte. Die anderen Nockberge haben aber auch eher lang gezogene Kuppen statt Gipfel. Beim Mirnock fällt es aufgrund seiner Solitärstellung deutlicher auf. Noch etwas macht den Berg besonders. Schon die Kelten verehrten den Berg, weil sich auf seinem Gipfel zwei Energielinien kreuzen.

Der Berg trägt den Titel Weltenberg, was darauf hinweist, dass er eine besondere kosmische Funktion hat. Auf der Westseite des Mirnock befinden sich in der Nähe der Ferienunterkunft Renates Einkehr sogenannte Kraftorte, die wohl schon den Kelten bekannt waren. Im Dorf Moosalm an der Ostflanke des Berges wuchs der fünfmalige Skiweltcupgewinner Franz Klammer auf, vielleicht war ja sein Erfolg den Kräften des Berges geschuldet? Unser Tourenvorschlag startet bei Renates Einkehr, von wo ihr einen kurzen Abstecher zu den Kraftorten machen könnt. Danach geht es auf teils steilen Bergpfaden hinauf zum fast 2.100 Meter hohen Gipfel. Nur wenige Wanderer sind auf dieser Route unterwegs, was etwas verwundert, wenn man die einzigartige Weitsicht vom Gipfel bedenkt. An klaren Tagen seht ihr nämlich bis zum Großglockner.

Das ultimative Naturerlebnis – Weitwanderwege in Österreich

Einfach mal ein paar Tage oder Wochen komplett aus dem Alltag aussteigen und eins werden mit der Natur ist ein Phänomen, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Bestens dafür geeignet sind dafür Weitwanderwege, von denen es in Österreich so einige gibt.

9.Auf leichten und mittelschweren Wegen von Bayern nach Südtirol

Wenn ihr einerseits Lust habt, euch auf eine mehrtägige Tour zu begeben, andererseits aber nicht sicher seid, ob ihr euch in den Schlafsälen der Berghütten wohlfühlen könnt, ist dies der perfekte Einstieg in die Welt der Weitwanderwege. In sieben Etappen wandert ihr auf diesem leichten bis mittelschweren Weg von Gmund am bayrischen Tegernsee nach Sterzing in Südtirol, das ihr vielleicht von euren Brennerüberfahrten kennt. Da ihr am Ende jeder Tagesetappe in einem Dorf ankommt, übernachtet ihr in gemütlichen Gasthöfen eurer Wahl.

Ihr startet in Gmund und wandert auf einem Höhenweg in den Ort Tegernsee. Dort empfehlen wir eine erste Rast im Brauhaus. Mit der Fähre geht es dann nach Rottach-Egern und von dort nach Kreuth. Tag zwei bringt euch von Kreuth an den Achensee in Tirol. Am dritten Tag wandert ihr etwas oberhalb des Achensees von Achenkirch nach Maurach. Auf der Strecke Maurach – Fügen an Tag 4 dürft ihr ein bisschen schummeln und den Bus nehmen. Das Teilstück durch das Inntal ist nicht so reizvoll für Wanderer. Ihr geht an diesem Tag aber dennoch 4,5 Stunden vom Spieljochgipfel bis Hochfügen. Der Weg über die Gipfel des Zillertals führt euch dann nach Mayrhofen. Von dort geht es dann über die Grenze nach Italien ins Pfitschtal und am letzten Tag durch traumhafte schöne Landschaften nach Sterzing.

10.Welterbe und Wein an der Donau

Unser nächster Tipp für eine Weitwanderung in Österreich verspricht euch ein einzigartiges Erlebnis für alle Sinne und jede Menge Genuss. In 14 Etappen wandert ihr entlang der Donau durch die Wachau zu beeindruckenden Bauwerken, die Teil des Weltkulturerbes sind, malerische Ortschaften und sanfte Hügel mit Weinbergen so weit das Auge reicht. Eine Weitwanderung, die euch an jedem Tag aufs Neue verzaubern wird. Auch auf dieser Tour müsst ihr nicht in irgendwelchen Schlaflagern in einsamen Berghütten nächtigen, sondern landet jeden Abend in einem charmanten Ort mit netten Restaurants und Gemütlichkeit.

Die Tour startet mit einem Rundgang in Krems und führt euch dann hoch über dem Donauufer nach Dürnstein. Über Weißenkirchen und Spitz geht es durch den Naturpark Jauerling zum Kloster Maria Laach schließlich nach Melk, dem Wendepunkt der Tour. Um nach Melk zu gelangen, müsst ihr die Donau überqueren und dann auf der anderen Seite vorbei an Schloss und Kloster Schönbühel immer wieder Hügel besteigen, die euch eine Panoramaaussicht auf die zurückgelegte Strecke bieten. Ein letztes Highlight erwartet euch in der Römerstadt Mautern bevor ihr wieder in Krems ankommt. So eine bunte Mischung aus Kultur, Landschaft und Architektur findet ihr selten.

11.Vom Großglockner an die Adria auf dem Alpe Adria Trail

Für diesen Weitwanderweg in Österreich müsst ihr etwas Zeit und Kondition mitbringen. In 43 Etappen wandert ihr auf dieser Route vom Fuß des Großglockners durch die Seenlandschaft Kärntens zunächst nach Slowenien und beendet eure Reise im italienischen Triest an der Adria. Unterwegs erwarten euch landschaftliche Highlights. Die einzelnen Etappen sind dabei so ausgelegt, dass das Wandern aber ein Genuss bleibt. Dennoch erfordert es einiges an Kondition, die insgesamt 750 Kilometer komplett abzuwandern. Die einzelnen Etappen sind um die 20 Kilometer lang und erfordern eine tägliche Gehzeit von ca. sechs Stunden. Bei der Routenplanung wurde darauf geachtet, dass auf den einzelnen Etappen nicht allzu viele Höhenmeter überwunden werden müssen.

Startpunkt ist die Kaiser-Franz-Josefshöhe am Fuß des Großglockners. Auf jeder Etappe erwartet euch auch ein „Magischer Ort“, an dem es eine Harmonie der vier Elemente gibt und der eure Sinne im besonderen Maße anspricht. Über Möll– und Tauerntal führt euch die Route in die Künstlerstadt Gmund, zum Millstätter See und durch die Nockberge. Weiter geht es über Bad Kleinkirchheim auf die Gerlitzen zum Ossiacher See und dem Wörthersee. Die 22. Etappe ist die letzte in Österreich und führt euch über den Faaker See nach Kranjska Gora in Slowenien. Dort durchquert ihr den Triglav Nationalpark bevor ihr auf der 28. Etappe Italien erreicht. Auf der 30 Etappe kehrt ihr für zwei Tage zurück nach Slowenien. Am Ende der 33. Etappe erreicht ihr in Duino schließlich die Adriaküste. Bevor ihr Trieste erreicht, erwartet euch mit dem Gestüt im slowenischen Lipica noch ein letztes Highlight.

12. Die 35 Seen am Berge-Seen Trail im Salzkammergut

Lasst euch auf diesem Weg verzaubern von majestätischen Berggipfeln, die sich im tiefen Blau kristallklarer Seen spiegeln. Auf 370 Kilometern gilt es insgesamt 14.000 Höhenmeter zu bewältigen und von einem Landschaftsjuwel zum nächsten zu wandern. Je nach eurer Kondition, Ausdauer und Zeit beschränkt ihr euch auf die 23 klassischen Etappen oder verlängert euer Abenteuer mit neun regionalen Etappen. Die 17 alpinen Etappen, die die Tour ergänzen, solltet ihr allerdings nur gehen, wenn ihr geübte Bergwanderer seid. Wenn ihr diese Weitwanderung absolviert habt, werdet ihr sagen: Im Salzkammergut, da kann man gut in traumhafter Natur entspannen.

Gestartet wird im oberösterreichischen Gmunden am Traunsee und wandert von dort zunächst zum Attersee. Die dritte Etappe bringt euch zum legendären Weißen Rössl am Wolfgangsee, wo ihr die ganze 4. Etappe geht. Über den Mondsee bringt euch die Strecke zum Fuschlsee. Die Etappe zum Hintersee ist etwas kürzer, damit ihr auch mal Zeit für ein Bad im See habt. Über den legendären Kurort Bad Ischl gelangt ihr zum Hallstätter See und im Anschluss zum Ausseer See. Weiter führt die Tour entlang der Nordflanke des Dachsteins zu mehreren kleinen Seen und schließlich zum Grundelsee. Von dort geht es in atemberaubender Bergkulisse zurück nach Gmunden. Die neun regionalen Etappen führen euch um den Atter– und Irrsee, während euch die 17 alpinen Etappen zu grandiosen Aussichten auf den schönsten Panoramagipfeln entlang der Strecke aufsteigen lassen.

Häufig gestellte Fragen zum Wandern in Österreich

Unser südliches Nachbarland ist von der Fläche her nur wenig größer als Bayern, hat aber nur etwa 65 Prozent der Einwohner. Das liegt hauptsächlich an der Topografie des Landes. Die bietet den Besuchern viel unberührte Natur, in der man wandern kann. Dennoch tauchen bei der Planung immer wieder Fragen auf.

Wo kann man gut wandern in Österreich?

Das Gute am Wandern ist, dass es sich hier um eine Sportart handelt, die man fast überall gut ausüben kann. Ihr braucht nur die passenden Schuhe und einen Rucksack mit etwas Proviant und schon kann es losgehen. Natürlich bieten die ländlichen Gebiete bessere Möglichkeiten wie die Hauptstadt Wien. Aber auch von dort ist es nur ein Katzensprung in die Weinberge rund um Grinzing, wo ihr eure Wanderung in einem der Heurigen beenden könnt.

Wo kann man in Österreich gut mit Kindern wandern?

Die österreichischen Ferienregionen sind allesamt sehr gut auf Familien mit Kindern eingestellt. Das beginnt bei familienfreundlichen Hotels und abwechslungsreichen Kinderprogrammen in den Orten. Natürlich wissen die Verantwortlichen vor Ort auch, dass es nicht immer einfach ist, Kinder für eine Wanderung zu begeistern. Daher gibt es vor allem in den tiefer gelegenen Talorten in Tirol, Kärnten oder Vorarlberg immer öfter speziell konzipierte Wanderwege, die auf einer meist kurzen Distanz die Kinder mit Attraktionen wie Schatzsuchen, Naturlehrpfaden oder Streichelzoos für das Wandern begeistern wollen.

Wann ist die beste Zeit zum Wandern in Österreich?

Wandern kann man in Österreich inzwischen das ganze Jahr über. Im Winter präparieren die Wintersportorte nicht mehr nur die Pisten und Loipen, sondern räumen auch Wanderwege, damit ihr durch die zauberhafte Winterlandschaft stapfen könnt. Ansonsten gilt, wie auch bei euch zu Hause, dass das Wandern im Frühjahr und Frühsommer besonders schön ist, weil dann die Almwiesen blühen. Doch auch der Herbst mit seinem bunten Herbstlaub ist eine sehr gute Zeit für Wanderungen. Nicht ganz so perfekt zum Wandern ist der Hochsommer. Bei großer Hitze wird eine anstrengende Bergtour schnell zur Qual.

Fazit zum Wandern in Österreich

Auch wenn das Wandern bis vor ein paar Jahren noch ein wenig einen altbackenen und spießigen Beigeschmack hatte, liegt es inzwischen richtig im Trend. Bei welcher anderen Tätigkeit kann man sonst ohne viel Vorkenntnisse starten und genießen. Wenn dann, wie bei unseren Nachbarn in Österreich, die Wanderstrecke in absoluter Traumkulisse verläuft, habt ihr neben einem positiven körperlichen Effekt auch noch das Glück, dass ihr auch so richtig entspannen könnt. Der Stress des Alltags ist schnell vergessen, wenn ihr auf einem der österreichischen Gipfel steht und das Gefühl habt, das Dach der Welt erreicht zu haben. Und wer Körper und Seele so viel Gutes tut, darf sich dann auch beim Schlemmen der österreichischen Köstlichkeiten die ein oder andere Sünde erlauben. Worauf wartet ihr noch? Die besten Wanderwege in Österreich kennt ihr ja jetzt.