Die Hauptstadt des Elsass hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich und das zeigt sich an vielen unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten. Die Fachwerkhäuser der Altstadt erinnern an das deutsche Erbe und doch ist die Atmosphäre typisch für eine Großstadt in Frankreich. Diese Mischung aus deutscher Gemütlichkeit und französischem savoir vivre prägt die Stadt und prädestiniert sie daher als eine der europäischen Hauptstädte mit dem Sitz des Europaparlaments.
Straßburg ist die größte Metropole der französischen Region Grand Est. Das Zentrum der Stadt liegt am Fluss Ill, die östlichen Stadtteile grenzen aber den Rhein, der hier die Grenze zu Deutschland bildet. Seit 2017 könnt ihr vom Rathaus in Kehl bequem mit der Tram direkt in die Altstadt von Straßburg fahren. Schon bevor die Stadt im Jahr 12 vor Christus von den Römern gegründet wurde, lebten gallische Stämme in der Region. Die wechselvolle Geschichte der Stadt, die mal deutsch, mal französisch war, zeigt sich bis heute in einem bunten Mix aus unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Straßburgs 11 Top Sehenswürdigkeiten – vom Mittelalter in die Gegenwart
- Straßburger Münster – das leuchtende Wahrzeichen der Stadt
- Petit France – Venedig mit Fachwerk
- Die gedeckten Brücken und der Vauban Staudamm – Reste der Stadtmauer
- Place Gutenberg – revolutionäre Architektur des 16. Jahrhunderts
- Maison Kammerzell – prächtiges Fachwerk
- Palais Rohan – fürstbischöfliches Wohnhaus
- Kaiserliche Neustadt – das deutsche Vermächtnis
- Das europäische Viertel – eine neue Hauptstadt
- Elsässisches Museum – die Vielfalt elsässischer Traditionen
- Krutenau – charmantes Ausgehviertel
- Häufig gestellte Fragen über Straßburg
Das Wichtigste zuerst
- Mit fast 300.000 Einwohnern zählt Straßburg zu den Großstädten, ist aber klein genug, dass man die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß anschauen kann
- Nachdem das Deutsche nach dem 2. Weltkrieg unterdrückt wurde, ist man heute in Straßburg wieder stolz auf das Elsässerditsch und es wird wieder häufiger deutsch gesprochen
- Die Altstadt Grande Île mit ihren Fachwerkhäusern und die während der deutschen Kaiserzeit Neustadt sind gemeinsam auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes
Straßburgs 11 Top Sehenswürdigkeiten – vom Mittelalter in die Gegenwart
Malerische Gässchen, die von Fachwerkhäusern gesäumt werden, gehören ebenso zum Stadtbild von Straßburg wie mondäne Paläste und die glitzernden Fassaden der modernen Bauten im Europaviertel. Und über allem thront weithin sichtbar die leuchtend rote Fassade des Münsters. Folgt uns auf einem Spaziergang durch die Hauptstadt des Elsass.
Sehenswürdigkeiten in Straßburg Karte
Straßburger Münster – das leuchtende Wahrzeichen der Stadt
Victor Hugo sagte über diese beeindruckende Kathedrale, dass sie ein „Wunderwerk des Riesenhaften und des Feinen“ sei. Der rote Sandstein der zweithöchsten Kirche Frankreichs ist an klaren Tagen selbst im Schwarzwald noch deutlich zu erkennen. Das bedeutet aber auch, dass ihr von der Aussichtsplattform in 66 Metern Höhe (330 Stufen) einen atemberaubenden Rundumblick über das Elsass und den Schwarzwald genießt. Die Plattform befindet sich an der Stelle, an der man den zweiten Turm der Kathedrale erwarten würde. Dieser wurde aber nie gebaut, weil man befürchtete, dass der schwammige Untergrund das Gewicht nicht trägt.
Neben der gotischen Fassade und der fabelhaften Aussicht gibt es noch einen weiteren Grund sich das Münster genauer anzuschauen. Die Astronomische Uhr aus dem Jahr 1547 gilt als Meisterwerk der Uhrmacherkunst. Ein Team aus Schweizer Uhrmachern, Bildhauern, Malern und Automatenherstellern hat hier vor fast 500 Jahren etwas geschaffen, das selbst heute einfach nur verblüfft. Der ewige Kalender zeigt die Bewegungen der Planeten. Jeden Tag um 12:30 Uhr erwachen die Figuren und dann seht ihr die 12 Apostel, die Christus huldigen und im Zentrum der Uhr verfolgt ihr ein Menschenleben von der Geburt bis zum Tod.
Info Straßburger Münster | ||
Montag bis Samstag | 08:30 Uhr bis 11:15 Uhr | 12:45 Uhr bis 17:45 Uhr |
Sonn- und Feiertags | 14:00 Uhr bis 17:15 Uhr | |
Keine Besichtigung während der Gottesdienste | ||
Eintritt: frei | ||
Info Aussichtsplattform | ||
April bis September | täglich 09:30 Uhr bis 13:00 Uhr | 13:30 Uhr bis 20:00 Uhr |
Oktober bis März | täglich 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr | 13:30 Uhr bis 18:00 Uhr |
Eintritt: | Erwachsene 8,00 Euro | Kinder 5,00 Euro |
Info Astronomische Uhr | ||
Montag bis Samstag | ab 11:35 Vorführung eines erklärenden Films | |
Eintritt: | Erwachsene 4,00 Euro | Kinder von 6 bis 18 Jahre 2,00 Euro |
Petit France – Venedig mit Fachwerk
Die Altstadt von Straßburg liegt auf einer Insel, die von den Armen der Ill umflossen wird. Bevor sich diese im Südwesten der Insel wieder vereinen, teilen sie sich in fünf Kanäle, die von bunten historischen Fachwerkhäusern gesäumt werden. Was heute ein wahrer Besuchermagnet ist, war früher das Gerberviertel und im Mittelalter muss es hier ziemlich übel gerochen haben. Ihr könnt an diesen Kanälen entlang flanieren und die malerische Kulisse auf euch wirken lassen.
Wenn ihr euch vom Wasser weg in das Gewirr der Gassen bewegt, entdeckt ihr Souvenirgeschäfte und einige Restaurants an kleinen Plätzen, die euch im Sommer auf ihren Terrassen unter Schatten spendenden Bäumen mit typisch Elsässer Küche verwöhnen. Am bekanntesten ist das Gerberhaus (Maison des Tanneurs). Das Haus liegt am Place Benjamin Zix, der einer der schönsten Plätz der Stadt ist. Von diesem Platz kommt ihr in die Rue du Bain-aux-Plantes, in der anders als im Rest des Viertels alle Häuser weiß sind.
Die gedeckten Brücken und der Vauban Staudamm – Reste der Stadtmauer
Direkt neben dem Gerberviertel wurden bereits im 13. Jahrhundert Brücken als Teil der Stadtmauer und Verteidigungslinie gebaut. Ursprünglich waren die Brücken mit hölzernen Überbauten versehen. Daher der Name Ponts couverts. Was heute ein malerisches Postkartenmotiv darstellt, bot im Mittelalter die Möglichkeit, einigermaßen sicher zu den Türmen zu gelangen, die Teil dieses Bollwerks sind. Die namensgebenden Dächer verschwanden übrigens bereits im 18. Jahrhundert. Den besten Blick auf die Brücken und die Wachtürme habt ihr vom gegenübergelegenen Vauban-Wehr.
Auch die Barrage Vauban war Teil der Verteidigungsanlagen. Benannt ist das Wehr nach dem Marschall Vauban, der unter der Regentschaft Ludwigs XIV. in ganz Frankreich Befestigungsanlagen baute. Eines seiner bekanntesten Ensembles ist Neuf-Brisach auf der der deutschen Stadt Breisach gegenüberliegenden Rheinseite. Das Wehr in Straßburg war eine einfache, aber sehr effektive Waffe. Wenn die Schleusen geschlossen waren, staute sich das Wasser der Ill, flutete das Land vor der Stadt und hielt somit feindliche Truppen fern. Für die heutigen Besucher ist neben der Ingenieurleistung vor allem der Ausblick auf die Ponts Couverts auf der einen Seite und die futuristische Architektur des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst auf der anderen Seite interessant.
Öffnungszeiten Vauban Wehr | ||
März/April und September/Oktober | täglich | 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr |
Mai bis August | täglich | 07:15 Uhr bis 21:00 Uhr |
November bis Februar | täglich | 08:30 Uhr bis 16:00 Uhr |
Place Gutenberg – revolutionäre Architektur des 16. Jahrhunderts
Im Zentrum der Grand Île, also mitten in der Altstadt, steht ihr unvermittelt vor einem prächtigen Renaissancebau, der aus Quadersteinen erbaut wurde. Das war im 16. Jahrhundert in Straßburg eigentlich undenkbar. Zu der Zeit baute man Häuser im typischen Fachwerkstil, oder aber, wenn man Geld hatte und beeindrucken wollte, mit rotem Sandstein wie am Münster. Der Neubau, wie das Gebäude selbst heute fast 500 Jahre später noch immer genannt wird, diente der Stadtverwaltung als Bürogebäude und ab 1781 kurzzeitig als Rathaus. Seit 1808 ist das Haus Sitz der Handelskammer.
Ursprünglich hieß der Platz Sankt Martinsplatz, wurde dann aber 1840 anlässlich der 400 Jahresfeier der Druckerpresse in Gutenbergplatz umbenannt und mit einer Statue des Erfinders verziert. Schließlich lebte Gutenberg von 1434 bis 1444 in Straßburg. Auf dem Platz befindet sich heute auch ein nostalgisches Karussell, das Kinderaugen zum Leuchten bringt. In der Weihnachtszeit wird dann auch der Neubau festlich erleuchtet und sorgt mit dafür, dass Straßburg zur weihnachtlichsten Stadt in Frankreich wird.
Place Kléber – das Wohnzimmer der Stadt
Der größte Platz in Straßburgs Altstadt hieß ursprünglich mal Barfüßerplatz, weil sich hier ein Franziskanerkloster befand. Mit der Errichtung des Denkmals und der darunter befindlichen Gruft im Jahr 1840 wurde der Platz aber nach einem der bedeutendsten Söhne der Stadt, dem General Jean-Baptiste Kléber, benannt. Heute wird der Platz für den Wochenmarkt genutzt und müde Shopper gönnen sich ein Päuschen im Schatten der Bäume am Rand des Platzes. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich der Platz in ein festliches Lichtermeer, wenn unter dem Weihnachtsbaum die Buden des „Christkindlesmärik“ mit ihren süßen Köstlichkeiten locken.
Die nördliche Seite des Platzes wird vom Aubette 1928 Gebäude begrenzt. Ursprünglich war es eine Unterkunft für Soldaten, wurde 1870 zerstört und danach wieder aufgebaut und als Geschäftshaus und auch von der Musikhochschule genutzt. Im Jahr 1926 erwerben die Brüder Horn aus Mühlhausen einen Flügel des Gebäudes und ließen diesen von den drei Künstlern Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp und Theo von Doesburg in ein avantgardistisches Gesamtkunstwerk verwandeln. Die Zeit war aber damals offensichtlich noch nicht reif für die streng geometrische Ausgestaltung und erst seit 2006 findet das restaurierte Gebäude Anklang bei seinen Besuchern.
Öffnungszeiten Aubette 1928 | |
Mittwoch bis Samstag | 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
Eintritt frei |
Maison Kammerzell – prächtiges Fachwerk
In unmittelbarer Nähe des Münsters bestaunt ihr eines der prächtigsten Fachwerkhäuser nicht nur der Stadt, sondern der Welt. Das gemauerte Erdgeschoss stammt original aus dem Jahr 1427. Im Jahr 1571 erwarb der Käsehändler Martin Braun das Haus und ließ die drei Etagen mit ihren kunstvollen Schnitzereien erbauen. Die Schnitzereien zeigen ebenso eher profane wie auch biblische Szenen und erzählen so Geschichten von der Antike bis ins Mittelalter. Im späten Mittelalter war es durchaus noch üblich, Häuser und Fassaden mit solchen Schnitzereien zu versehen und so den Menschen, die nicht lesen konnten, bestimmte Inhalte eben fast wie in einem Comic bildlich vorzustellen. Im 19. Jahrhundert erwarb dann ein Gewürzhändler namens Kammerzell das Gebäude und es ist sein Name, den das Haus heute noch trägt.
Im Inneren des Hauses betrachtet ihr die Wandmalereien des Leo Schnug aus dem Jahr 1905. Der Maler, der auch die Fresken im Schloss Haut-Koenigsburg bei Colmar geschaffen hat, erzählt in seinen Gemälden auch wieder Geschichten. Ihr habt alle schon mal von den Brasserien in Paris gehört. Diese Form der Restaurants kommt aus dem Elsass und ist im Wortsinn eine Brauereigaststätte. Die Brasserie im Maison Kammerzell zählt zu den besten und bietet euch typisch elsässische Küche auf höchstem Niveau. Besonders zu erwähnen ist hier das Choucroute (Sauerkraut) mit dreierlei Fisch, das der Koch Guy-Pierre Baumann zur 500-Jahrfeier des Hauses kreiert hat. Ein Essen im Maison Kammerzell hat seinen Preis, ist aber ein wirklich unvergessliches Erlebnis.
Palais Rohan – fürstbischöfliches Wohnhaus
Kirche und Politik waren in der Vergangenheit oftmals nicht so wirklich getrennt. Und so kam es, dass der Fürstbischof Kardinal Armand-Gaston de Rohan-Soubise sich einen repräsentativen Wohnsitz wünschte. Als Architekten hat der Fürstbischof den Ersten Hofbaumeister Robert de Cotte ausgesucht und so entstand in nur zehn Jahren Bauzeit eines der schönsten Gebäude Frankreichs im 18. Jahrhundert. Das äußere Erscheinungsbild der Fassade ist klassisch, aber die Schmuckelemente sind beeindruckend. Im Inneren galt bei der Ausgestaltung nicht kleckern, sondern klotzen. Nachdem 1871 die Deutschen mal wieder das Sagen hatten im Elsass, wurde 1889 im Palais das Museum der schönen Künste eingeweiht.
Heute befinden sich drei Museen im Schloss. Im Erdgeschoss ist das Musée des Arts Décoratifs untergebracht. Dort bestaunt ihr prunkvolle Möbel und Kunstgegenstände, die aus der Zeit stammen, als die Bischöfe hier residierten. In den ehemaligen Stallungen entdeckt ihr Kunsthandwerk von Straßburgern Künstlern aus der Zeit 1681 bis 1871, darunter eine große Sammlung der Fayencen aus dem Haus Hannong. Im ersten und zweiten Stock befindet sich Musée des Beaux-Arts. Das wurde in der heutigen Form zur deutschen Kaiserzeit von Wilhelm Bode aus Berlin neu eingerichtet. Im Untergeschoss schließlich taucht ihr im Archäologischen Museum ein in die frühzeitliche Geschichte des Elsass.
Öffnungszeiten Palais Rohan | ||
Mittwoch bis Montag | 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr | |
Eintritt Einzeltickets für jedes der drei Museen | jeweils Erwachsene 6,50 Euro | Kinder und Jugendlich unter 18 Jahre frei |
Tagesticket für alle Straßburger Museen | Erwachsene 12,00 Euro |
Kaiserliche Neustadt – das deutsche Vermächtnis
Als die kaiserlichen Truppen im Jahr 1870 Straßburg angriffen, wurden die nordwestlichen Stadtteile ziemlich schwer beschädigt. Als dann die deutschen Truppen 1871 erfolgreich waren, standen die neuen Herren der Stadt vor drei Herausforderungen. Zum einen gab es schon lange vor diesem Krieg die Idee, die Stadt zu vergrößern und zusätzlich stellte sich nun die Aufgabe des Wiederaufbaus und schließlich sollte die Hauptstadt des neuen Reichlands Elsass-Lothringen repräsentativ für den Glanz des Kaisers sein. Im Jahr 1880 stellte dann der Stadtentwickler J.-G. Conrath seine Pläne vor.
Rund um den heutigen Place de la République und entlang der Avenue de Liberté entstanden zunächst eine Reihe öffentlicher Gebäude wie der Rheinpalast (der Kaiser muss ja eine Residenz in der Stadt haben), aber auch Ministerien, Sitz der Regionalversammlung und auch neue Universitätsgebäude. Gebaut wird in einem bunten Stilmix aus Neo-Renaissance, Neo-Barock und später dann auch im Jugendstil. Während die „offiziellen“ Bauten bereits 1880 fertiggestellt sind, wird in den Wohnvierteln noch bis 1920 weitergebaut. So wie Haussmann Paris umgekrempelt hat, hat Conrath in Straßburg ein modernes Viertel erschaffen, das die Größe der Stadt mehr als verdoppelte und nach 1918 von den Franzosen mit Freuden zurückgenommen wurde. Unbedingt anschauen solltet ihr euch das „Ägyptische Haus“ in der Rue du Général Rapp.
Das europäische Viertel – eine neue Hauptstadt
Nach den grausamen Jahren des Zweiten Weltkriegs war man sich einig, dass so etwas nicht wieder passieren darf. Aus diesem Gedanken entwickelte sich im Lauf der Zeit die Idee, die Staaten von Europa zu einem demokratischen Bund zu formen, der den Ländern des Kontinents wirtschaftlichen Wohlstand bringt und dafür sorgt, dass aus alten Feindschaften neue Freundschaften werden. Zusammen mit Brüssel wurde Straßburg als eine der europäischen Hauptstädte gewählt. Straßburg mit seiner wechselvollen Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich wurde dadurch eine einflussreiche Stadt.
Die erste europäische Institution, die sich hier ansiedelte, war der Europarat. Dessen Gebäude, das die Stärke der Union versinnbildlicht, wurde 1977 eingeweiht. Nur durch die Ill getrennt befindet sich seit 1999 direkt gegenüber das Europaparlament, dessen Bau aus Glas, Metall und Holz an ein Schiff erinnert, dessen Bug durch die Fluten pflügt. Im Parlamentarium Simone Veil erwartet euch ein 360 Grad Panorama Kinosaal und ein interaktiv gestalteter Besucherbereich. Bereits seit 1995 sorgt der moderne Bau des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte für Diskussionen. Die gläserne Fassade soll die Transparenz der Justiz verdeutlichen. In der Rue Boecklin erwartet euch in einer Villa aus dem 18. Jahrhundert mit dem Lieu d’Europe ein Erlebnisbereich, der mit Veranstaltungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und vielen weiteren Programmpunkten die Geschichte Europas erklärt und vor allem darstellen soll, wie wichtig ein geeintes Europa für die Zukunft ist.
Öffnungszeiten Europaparlament | ||
Außerhalb von Plenartagungen | ||
Montag bis Freitag | 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr | |
Samstag | 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr | 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
Während Plenartagungen | ||
Montag | 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr | 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
Dienstag und Mittwoch | 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr | 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
Donnerstag | 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr | |
Freitag | 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr | |
Zu Sitzungszeiten könnt ihr 30 Minuten lang auf der Besuchertribüne die Debatte im Saal mitverfolgen | Eintritt frei | |
Öffnungszeiten Lieu d’Europe | ||
Dienstag bis Sonntag | 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr | |
Eintritt frei |
Elsässisches Museum – die Vielfalt elsässischer Traditionen
Die Kultur der Elsässer ist geprägt von den wechselnden Einflüssen der französischen oder deutschen Herrscher. Die Verwandtschaft zu den badischen Alemannen im Schwarzwald auf der gegenüberliegenden Rheinseite lässt sich nicht leugnen und dennoch gibt es dann wieder einige Unterschiede. Das Elsässisch ist ein deutscher Dialekt, der in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. Nach dem Krieg war es zunächst verpönt, deutsch zu sprechen, aber inzwischen ist die Region offiziell zweisprachig und die jungen Einheimischen müssen die Sprache der Großeltern erst wieder lernen.
Das elsässische Museum, das nur wenige Schritte vom Münsterplatz entfernt in einer Ansammlung historischer Fachwerkhäuser untergebracht ist, lädt euch ein auf eine Reise in die unterschiedlichen Regionen des Elsass. Dabei entdeckt ihr ebenso die Wohnstuben aus den Weindörfern der Rheinebene wie auch Bauernstuben aus den Vogesen. Während eures Rundgangs werden euch dann auch bildlich die Bräuche des Elsass vorgestellt und der Sinn dahinter erklärt. So erfahrt ihr dann auch, dass die ersten Christbäume Straßburger Stuben geschmückt haben. Außer den Stuben mit den traditionell bemalten Möbeln bestaunt ihr eine Küche, eine Apotheke, seht die Besonderheiten der Elsässer Tracht und lernt zumindest ein paar Begriffe der Elsässer Sprache.
Öffnungszeiten Elsässisches Museum | ||
Montag, Mittwoch bis Freitag | 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr | 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
Samstag und Sonntag | 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr | |
Eintritt | Erwachsene 7,50 Euro | Kinder und Jugendliche unter 18 Frei |
Krutenau – charmantes Ausgehviertel
Das Elsässische Museum liegt im Viertel Krutenau, das zumindest dem Namen nach ursprünglich mal mit Krautgärten bedeckt war. Ab dem 14. Jahrhundert wurde das Viertel aber in die Stadt eingegliedert und viele Fischer und Flussschiffer fanden hier eine Heimat. Heute gibt es am Quai des Bateliers eine Flaniermeile am Fluss mit mehreren kleinen Bootsstegen, auf denen ihr eine Rast einlegen könnt. Am Ende des Quais kommt ihr dann zur Wilhelmskirche mit ihrer schiefen Turmfassade. Im Inneren gibt es ein paar bemerkenswerte Details, wie zum Beispiel das kunstvolle Orgelgehäuse zu sehen.
Von dieser Kirche führt die Rue Saint-Guillaume zur Haute école des arts du Rhin (HEAR). Die Hochschule ist Teil der École supérieure des arts décoratifs und zählt zu den besten Kunsthochschulen in Frankreich. Wir empfehlen euch den Besuch deshalb, weil das Gebäude auch ein Kunstwerk ist. Die Fassade ist mit einer Vielzahl an Mosaiken in schönstem Jugendstil geschmückt. Diese Mosaiken zeigen euch, was die Studenten hier lernen können. Ein weiteres Highlight ist Tabakmanufaktur, die 1849 eingeweiht wurde und damals als Prototyp für ähnliche Industrieanlagen galt. Die Krutenau ist aber auch ein beliebtes Ausgehviertel. In vielen Bars und Restaurants rund um den Place d’Austerlitz ist abends und nachts immer was los.
Häufig gestellte Fragen über Straßburg
Fast täglich wird in den Nachrichten von Straßburg als europäische Hauptstadt gesprochen, aber vor einem ersten Besuch dieser zauberhaften Stadt im Elsass tauchen sicher Fragen auf, von denen die wichtigsten hier beantwortet werden sollen.
Was ist das Besondere am Straßburger Münster?
Zwei Dinge fallen sofort auf, wenn man vor der imposanten Kathedrale steht. Einerseits ist es das leuchtende Rot der Bundsandsteinfassade und zum anderen ist es die Tatsache, dass die Kirche nur einen Turm hat. Im Inneren zählen die Astronomische Uhr, der Engelspfeiler und die Schwalbennestorgel zu den Besonderheiten. Außerdem zeigt sich auch im Münster die in Straßburg allgegenwärtige Verknüpfung von französischen und deutschen Einflüssen.
Wie heißt die Altstadt von Straßburg?
Die Altstadt von Straßburg liegt auf einer Insel, die vom Fluss Ill umspült wird. Deswegen wird sie auch Grande Île, also große Insel, genannt. Dort findet ihr neben dem Münster und dem Palais Rohan auch das Gerberviertel „Petite France“ und viele andere Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Was kann man in Straßburg mit Kindern machen?
Es gibt so einiges, was ihr als Familie mit Kindern in Straßburg unternehmen könnt. Statt einem anstrengenden Spaziergang bietet sich eine Bootstour an, für die es einen speziellen Audioguide für eure Kinder gibt. Oder ihr gönnt euch eine Fahrt mit dem Petit Train, bei der ihr die Altstadt und die kaiserliche Neustadt zu sehen bekommt. Wenn ihr mit den Kindern ein spannendes und lehrreiches Abenteuer erleben wollt, gibt es im Tourist Office beim Münster ein Faltblatt mit der Rallye „Familicitirali“, die euch zu verschiedenen Aufgaben in der Stadt führt. Außerdem haben die meisten Museen der Stadt ihre Ausstellungen so ausgerichtet, dass die ganze Familie Spaß am Besuch hat.
Fazit zu den Sehenswürdigkeiten in Straßburg:
Straßburg ist eine wunderschöne Stadt, in der ihr auf charmante Weise einen Streifzug durch die deutsch-französische Geschichte machen könnt und dabei feststellen werdet, dass aus ehemaligen Feinden auch Freunde werden können. Die Mischung aus den Einflüssen der beiden Länder machen Straßburg zu etwas ganz Besonderem. Wenn ihr dann durch die Geschichte in die Gegenwart gereist seid, zeigt euch das Europaviertel, wie die Zukunft unseres Kontinents aussehen kann. Nach euren anstrengenden Erkundungen sucht ihr euch dann eine der gemütlichen Winstuben und stärkt euch mit den leckeren Köstlichkeiten der Region, die wiederum die Mischung aus Französisch und Deutsch widerspiegeln.