Brücken sind ja an und für sich schon tolle Bauwerke, schließlich verbinden und erleichtern sie das Leben. In Sachen Optik unterscheiden sich die Brücken dieser Welt allerdings erheblich: Eine vollgeschmierte Autobahnbrücke ist selten schön anzuschauen. Das verhält sich bei folgenden Schätzen ganz anders. Kommt mit uns und entdeckt die schönsten Brücken weltweit.
Inhaltsverzeichnis:
- Kapellbrücke, Luzern
- Pont Alexandre, Paris
- Golden Gate Bridge, San Francisco
- Basteibrücke, Sächsische Schweiz
- Stari Most, Bosnien-Herzegowina
- Karlsbrücke, Prag
- Seufzerbrücke, Venedig
- Tower Bridge, London
- Helix Bridge, Singapur
- Harbor Bridge, Sydney
- Gaztelugatxe, Baskenland
1. Kapellbrücke: Die älteste Holzbrücke Europas
Länge: 205 Meter
In der schweizerischen Stadt Luzern befindet sich die einmalige Kapellbrücke, die als Fußgängerweg die Luzerner Seebucht quert. Die Kapellbrücke ist nicht nur das Wahrzeichen von Luzern, sondern auch die älteste Holzbrücke Europas. Die Brücke, die 1365 als Wehrgang errichtet wurde, ist mit roten Ziegeln überdacht. An der Außenfassade sorgt malerischer Blumenschmuck für einen faszinierenden Anblick. Vor allem an der Stelle, an der die Kapellbrücke mit dem mächtigen Wasserturm verbunden ist, entsteht ein einmaliges mittelalterliches Flair.
Euer Instagram-Foto wird vor allem kurz vor Sonnenuntergang am schönsten – dann hüllt das Licht die Kapellbrücke in einen ganz besonderen Glanz. Kein Wunder also, dass die Kapellbrücke die schönste Brücke der Stadt Luzern ist.
Wenn ihr die Brücke überquert, wird euch ein weiteres markantes Detail auffallen: Im Dachgiebel sind über die gesamte Brückendistanz insgesamt 110 bemalte Holztafeln eingearbeitet. Der Bildzyklus zeigt wichtige Momente der Schweizer Geschichte.
2. Pont Alexandre III: Die barocke Perle von Paris
Länge: 160 Meter
Zwischen dem siebten und achten Arrondissement könnt ihr mit der Pont Alexandre III die wohl schönste Brücke im Pariser Stadtgebiet bewundern. Mit Maßen von 160 Metern Länge und 40 Metern Breite bietet sie insgesamt sechs Autospuren und zwei Radwegen Platz.
Schon von Weitem werdet ihr die vier mächtigen Säulen sehen, die die Brücke auf beiden Uferseiten begrenzen. Auf ihnen thronen vier Meter hohe vergoldete Bronzefiguren. Weitere Highlights sind die Statuen am Fuße der Säulen, die Personifikationen Frankreichs darstellen. Sogar die Straßenlaternen sind wahre Kunstwerke.
Die groben Stahlbögen, die die Pont Alexandre III tragen, sind mit traumhaften barocken Fassaden überdeckt – verschnörkelte Verzierungen und Gold soweit das Auge reicht! Auch die Lage der Brücke besticht: In unmittelbarer Nähe liegen weitere Pariser Sehenswürdigkeiten wie das Grand Palais, die Champs-Elysées oder der Invalidendom.
3. Golden Gate Bridge: Der Weltstar
Länge: 2.737 Meter
Es gibt neben der Freiheitsstatue wohl kein Bauwerk, das man so sehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika verbindet, wie die Golden Gate Bridge. Die wohl bekannteste Brücke der Welt befindet sich in der sogenannten Bay Area im Norden Kaliforniens. Nachdem es schon länger Pläne gab, die Bucht von San Francisco zu überbrücken, begann der Bau der Golden Gate Bridge 1933.
Der gesamte Bauprozess war vom Aufstellen mehrerer Rekorde geprägt. Es wurden die damals höchsten Pylone (227 Meter) errichtet und die dicksten und längsten Kabelstränge (92 Zentimer, 2.332 Meter) verwendet. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Sicherheit der Brücke: Schließlich gibt es in der Bucht starke Strömungen. Zudem ist Kalifornien ein Erdbebengebiet. Die Ingenieure übertrafen sich selbst und erschufen ein modernes Weltwunder, das die nächsten 27 Jahre die längste Hängebrücke der Welt war.
Dank der hügeligen Umgebung auf beiden Uferseiten bieten sich auf etlichen Aussichtsplattformen einmalige Aussichten und die Gelegenheit für tolle Erinnerungsfotos. Vor allem in der Abenddämmerung schimmert die Golden Gate Bridge in einem leuchtenden Orange.
Diese Farbe war übrigens nur ein Schutzmittel gegen Rost. Ursprünglich war ein grauer Anstrich geplant. Doch das erdige Orange harmonierte perfekt mit der natürlichen Umgebung der Brücke, sodass die Einwohner von San Francisco darauf bestanden, dass die Farbe blieb.
► Die Golden Gate Bridge und den Westen der USA erlebt ihr am besten auf dieser Rundreise!
4. Basteibrücke: Das Highlight der Sächsischen Schweiz
Länge: 76,5 Meter
Circa eine Autostunde südöstlich der Sachsenmetropole Dresden befindet sich im Nationalpark Sächsische Schweiz die vielleicht schönste Brücke Deutschlands. Über der Elbe thront die markante und zerklüftete Felsformation Bastei auf 305 Metern über Normalhöhennull.
Die spitzen Gipfel und riesigen Ausmaße des Elbsandsteins sind alleine schon sehenswert. Doch die Brücke, die die einzelnen Felsen verbindet, toppt das Ganze noch. Bereits 1851 wurde die Brücke aus Sandstein erbaut und überspannt mit insgesamt sieben Bögen eine 40 Meter tiefe Schlucht. Ihr werdet euch unweigerlich an ein mittelalterliches Märchen erinnert fühlen, so surreal mutet das Ambiente an. Ihr werdet gut nachvollziehen können, warum die Gegend dem Maler Caspar David Friedrich so viel Inspiration lieferte.
In der näheren Umgebung gibt es einige Aussichtspunkte, von denen ihr die Brücke fotografieren könnt. Hierzu bietet sich vor allem der etwas abgelegene Ferdinandstein an. Auf der Basteibrücke selbst habt ihr einen einmaligen Ausblick auf die malerische Landschaft der Sächsischen Schweiz. Die Felsen gehen nahtlos in eine Hochfläche über, auf der sich ein beliebtes Restaurant befindet – mit Panoramablick, versteht sich.
5. Stari most: Brücke zwischen den Kulturen
Länge: 29 Meter
Wenn ihr im südlichen Kroatien Urlaub macht, bietet sich für euch ein Tagesausflug zu einer der schönsten Brücken weltweit an. In Kroatiens Nachbarland Bosnien Herzegowina findet ihr in der Stadt Mostar die Stari most, die „Alte Brücke“. Die spitz zulaufende Einbogenbrücke befindet sich in der Altstadt von Mostar flankiert von historischen Turmbauten und Minaretten aus weißem Kalkstein. Das tiefe Grün der darunter fließenden Neretva macht dieses Ambiente fast märchenhaft.
Die Brücke wurde 1566 festgestellt – in einer Zeit, als das Osmanische Reich fast bis nach Zentraleuropa reichte. Und so gilt Stari most seit jeher als symbolische Brücke zwischen dem Christentum und der islamischen Welt. Sie ist aber auch eine Mahnung zum Frieden: Nach dem Zerfall Jugoslawiens kam es zu grausamen Konflikten, im Bosnienkrieg wurde die Brücke 1993 zerstört. Bereits zwei Jahre später wurde die Brücke originalgetreu wieder aufgebaut.
Wenn ihr Glück habt, könnt ihr bei eurer Besichtigung der Brücke ein besonderes Schauspiel beobachten. Unter den männlichen Einwohnern von Mostar besteht die Tradition, von der Brücke in den Fluss zu springen. Es gibt sogar Berufsbrückenspringer, die das gegen Bezahlung für Touristen machen. Da die Brücke 20 Meter hoch ist und die Neretva nur 13 Grad hat, ist der tollkühne Sprung aber nicht ungefährlich.
6. Karlsbrücke: Das Wahrzeichen der Goldenen Stadt
Länge: 516 Meter
Hunderte pittoreske Türme, die Burg, der jüdische Friedhof und die goldene Rathausuhr – wie ihr sicher wisst, hat die goldene Stadt Prag so einiges zu bieten! Das Wahrzeichen der tschechischen Hauptstadt ist allerdings die Karlsbrücke. Sie wurde im 14 Jahrhundert errichtet und verbindet die Prager Altstadt mit der Kleinseite. Gerade in den Sommermonaten ist sie ein wahrer Touristenmagnet. Wenn ihr also Erinnerungsfotos von einer menschenleeren Brücke machen wollt, solltet ihr am besten zu Sonnenaufgang schon vor Ort sein.
Betretet ihr die Brücke von der Altstadtseite aus, passiert ihr den beeindruckenden gotischen Altstädter Brückenturm, der euch auf eine Zeitreise ins Mittelalter nimmt. Auf der Karlsbrücke (die übrigens erst seit 1870 so heißt) säumen insgesamt 30 Statuen euren Weg. Es sind verschiedene Heilige und historische Figuren der tschechischen Geschichte wie beispielsweise König Wenzel dargestellt. Vergesst an der Statue des heiligen Nepomuks nicht das bronzene Relief eines Hundes zu streicheln – das soll Glück bringen!
Auf der Brücke habt ihr die Möglichkeit, Souvenirs und Werke von äußerst talentierten Straßenkünstlern zu kaufen. Außerdem hat man einen tollen Blick über die Moldau. Wenn ihr die Brücke überquert habt, kommt ihr auf der Prager Kleinseite zu den Kleinseitner Brückentürmen, die eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit im Umfeld dieses Bauwerks sind.
7. Seufzerbrücke: Der letzte Weg in Freiheit
Länge: 11 Meter
Die Lagunenstadt Venedig ist wegen ihres einzigartigen Aufbaus ein riesiges Freilichtmuseum, das von Sehenswürdigkeiten wie dem Dogenpalast, dem Markusplatz und dem Campanile di San Marco nur so strotzt. Dank seiner Kanäle hat Venedig unzählige schöne Brücken. Als die schönste Brücke Venedigs gilt heute aber vielen Touristen die Seufzerbrücke.
Die Brücke befindet sich am südlichen Ufer der Stadt unweit der Anlegestellen für die Fährtaxis und des Markusplatzes. Ihr müsst euch auf die Brücke della Paglia begeben, um den besten Blick auf die Seufzerbrücke zu haben. Die schmale und kurze Brücke thront circa acht Meter über dem grünen Wasser des Rio di Palazzo und verbindet die malerischen Außenfassaden des Dogenpalasts und des Palazzo delle Prigioni.
Der Kalkstein der schönen Seufzerbrücke leuchtet vor allem bei Sonneneinstrahlung fast blütenweiß. Auffällig sind die in den Stein gehauenen Verzierungen und kleinen Statuen. Auch die beiden kleinen Fenster, die die Brücke auf beiden Seiten zieren, haben einen einmalig schöne floralen Stil.
Durch diese Fenster blickten zur Zeit der Dogen auch Sträflinge, die von den Gerichten im Dogenpalast in die Gefängnisräume geleitet wurden, um dort ihre Haft anzutreten oder auf ihre Hinrichtung zu warten. Im Zeitalter der Romantik glaubte man, dass die Verurteilten bei dieser Gelegenheit ein letztes Mal einen Blick auf die Freiheit der Lagune werfen konnten und dabei laut seufzten. So bekam die Brücke ihren markanten Namen, der auf Italienisch „Ponte dei Sospiri“ heißt.
► Die schöne Seuzferbrücke und viel mehr entdecken: Hier mit unseren Top-Venedig-Angeboten!
8. Tower Bridge: Die bekannteste Brücke Großbritanniens
Wenn ihr „London“ hört, habt ihr bestimmt auch Big Ben, den Westminster Palast und rote Telefonzellen vor Augen – und die Tower Bridge! Die Brücke ist eines der Wahrzeichen der Weltstadt und besticht vor allem durch die neugotische Architektur der beiden Türme, deren Dächer mit goldenen Spitzen geschmückt sind. Diese beiden Riesen sind übrigens nicht namensgebend. Die Tower Bridge verdankt ihren Namen dem benachbarten Tower of London.
Neben ihrer erhabenen Ausstrahlung verfügt die Brücke über einen Klappmechanismus, der großen Schiffen die Durchfahrt erlaubt. Ihr könnt dieses Schauspiel sehr gut vom Ufer der Themse aus beobachten. Zu royalen Jubiläen wird die Klappe übrigens auch als Ehrerweisung für die Queen geöffnet.
Solltet ihr auf der Tower Bridge sein, wenn die Brückenteile nach oben klappen, müsst ihr nicht warten. Es besteht nämlich die Möglichkeit die Türme zu besteigen und die unbewegliche Fußgängerverbindung in 34 Metern Höhe zu nutzen. Dies ist verglast, ihr habt also einen tollen Ausblick auf den Fluss und das umliegende urbane Gebiet Londons. An manchen Stellen hat der Weg sogar einen gläsernen Boden, von dem aus ihr den unter euch fließenden Straßen- und Schiffsverkehr beobachten könnt – beeindruckend!
9. Helix Bridge: Futuristisch und spektakulär
Länge: 280 Meter
Wenn ihr mal in Singapur seid, müsst ihr euch im Süden des Stadtstaates unbedingt die Helix Bridge über dem Marina Channel ansehen. Schon von Weitem werdet ihr die geschwungen Stahlträger erkennen, die sich um die Fußgängerbrücke schlängeln. Die gesamte Konstruktion ist einer menschlichen DNA-Helix nachempfunden.
Die Brücke zeigt vor allem in der Nacht ihre beeindruckende Schönheit: Die stählerne Helix wird dann nämlich beleuchtet. Perfekt also für einmalige Erinnerungsfotos.
Auf der Brücke selbst gibt es an vier ausgewählten Stellen Aussichtsplattformen, auf denen ihr einen fantastischen Ausblick auf die Skyline von Singapur habt. Außerdem finden auf einer schwimmenden Bühne in der Marina Bay zahlreiche Konzerte statt, denen ihr in diesem einzigartigen Ambiente lauschen könnt.
10. Harbour Bridge: Der „Kleiderbügel“ Sydneys
Länge: 1.149 Meter
Einmal im Jahr blickt die ganze Welt nach Sydney, nämlich dann, wenn Australien als eines der ersten Länder ins neue Jahr startet. Dafür wird die weltbekannte Harbour Bridge mit Feuerwerk illuminiert – ein riesiges Spektakel! Doch auch an allen anderen Tagen im Jahr ist das Bauwerk nicht weniger imposant – so gilt sie doch als eine der schönsten Brücken der Welt.
Neben dem Opernhaus ist die Harbour Bridge das Wahrzeichen der größten Stadt Australiens, was wohl auch an seiner Lage liegt: Sie quert den Port Jackson und stellt deshalb so etwas wie den „Eingang“ nach Sydney dar.
Die Harbour Bridge hat insgesamt acht Fahrspuren, zwei Zuggleise einen Radweg und einen Fußgängerweg. Da das alles Platz braucht, ist die Brücke 49 Meter breit und damit eine der breitesten weltweit. Unter Einheimischen wird die Brücke oft liebevoll als „Kleiderbügel“ bezeichnet, was an dem gigantischen Stahlbogen (um ihn anzustreichen, brauchen Arbeitstrupps unfassbare zehn Jahre) liegt, der die Brücke trägt.
Diesen Stahlbogen könnt ihr in geführten Touren besteigen. Oben angekommen habt ihr einen atemberaubenden Ausblick über Sydney und den Hafen. Da es aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist, Gegenstände mitzunehmen, wird es mit dem Erinnerungsfoto etwas schwer – daher: Einfach genießen, einprägen und nie mehr vergessen!
11. Gaztelugatxe: Malerische Felsbrücke
Länge: ca. 200 Meter
Im Baskenland findet ihr eine der schönsten Brücken Spaniens. Die kleine Insel Gaztelugatxe liegt zwischen den Orten Bakio und Bermeo. Sie ist rund 270 Meter lang und 80 Meter breit. Mit dem Festland ist sie durch eine rustikale Steintreppe verbunden. Über den gewundenen Weg überwindet ihr die bergige Küstenlandschaft und gelangt auf die Brücke. Davor solltet ihr in den höheren Lagen aber kurz innehalten: Von den Bergen aus habt ihr eine tolle Aussicht auf die Brücke, die unberührte Natur und das unendliche Blau des Atlantiks – ein mystisches Ambiente! Sie entfaltet vor allem im Zusammenspiel mit dem Meer und der zerklüfteten Felslandschaft ihre gesamte Schönheit.
Wenn ihr die Brücke überquert, werdet ihr schon von Weitem das kleine Kloster San Juan de Gaztelugatxe sehen, das in 50 Metern Höhe auf der höchsten Erhebung der Insel thront. Um es zu erreichen, müsst ihr auf der Insel 237 Stufen besteigen. Aber die Mühe lohnt sich.
Brücken sind also nicht immer nur ein verbindendes Element, das Wege abkürzt. Viele sind wahre Kunstwerke und verdienen es näher betrachtet zu werden. Ob sie nun sehr alt sind, oder aber mit modernster Ingenieurskunst neue Maßstäbe setzen – lasst euch von diesen Bauwerken in Staunen versetzen.