Südliche Sonne, traumhafte Strände, die von Klippen umrahmt werden und eine Geschichte, die ihre Spuren hinterlassen hat – Portugal ist ein sehr vielfältiges Reiseland. Hier könnt ihr euren Badeurlaub mit einmaligen Kultur- und Naturerlebnissen kombinieren. Wir stellen euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Portugal in diesem Beitrag vor.
Das Land im Südwesten Europas ist umgeben von der beeindruckenden Atlantikküste mit langen Stränden. Im Landesinneren entdeckt ihr mittelalterliche Städte und grüne, hügelige Landschaften. Ein ganz besonderes Highlight für alle Naturliebhaber sind die Inseln Madeira und die Azoren, weit draußen im Atlantik.
Inhaltsverzeichnis
- Porto und das Dourotal
- Guimarães – die Wiege Portugals
- Arouca – Nervenkitzel im Naturpark
- Coimbra – der Fado der Studenten
- Sintra – Schlösser in der Sommerfrische
- Lissabon – die Hauptstadt
- Évora – römisches Erbe
- Queluz – das portugiesische Versailles
- Ria Formosa – faszinierende Natur an der Algarve
- Loulé – die Stadt der Märkte
- Estói – ein pinkfarbener Traum
- Höhle von Benagil – Naturwunder am Strand
- Madeira – Wandern im Lorbeerwald
- Azoren – das pure Naturvergnügen
Von Porto bis zu den Azoren – die wichtigsten Highlights
Portugal hat eine lange und bewegte Geschichte. Schon die Römer haben im Land ihre Spuren hinterlassen. Es folgten viele andere Herrscher bis Portugal selbst zu einem der mächtigsten Länder der Erde aufstieg und dank seiner Kolonien unermesslich reich wurde. All die Pracht der Vergangenheit wird aber an vielen Stellen noch von den Naturwundern übertroffen, die das Land zu bieten hat.
Porto und das Dourotal – Sightseeing im UNESCO Welterbe
Die Stadt steht völlig zu Unrecht im Schatten von Lissabon. Die wunderschöne Altstadt ist mindestens genauso schön und nicht nur für Kulturinteressierte hat Porto so einiges zu bieten. Dazu gehören einige bedeutsame Kirchen wie die komplett mit Azulejos verzierte Kapelle Almas. Die Gourmets unter euch werden sich den Portwein in den Kellereien schmecken lassen und die Nachtschwärmer werden staunen, wie lebendig die Szene hier ist.
Unbedingt einmal nutzen solltet ihr die Seilbahn, die die Altstadt von Porto mit dem benachbarten Vila Nova de Gaia verbindet, wo sich die Portweinkellereien befinden. Der Ausblick über den Fluss und die Stadt ist einzigartig.

Wenn ihr schon in Porto seid, solltet ihr unbedingt einen Ausflug ins Dourotal unternehmen. Die traumhaft schöne Landschaft mit vielen Burgen und Weinbergen gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. An der spanischen Grenze fließt der gleichnamige Fluss durch eine Schlucht, die einen spanischen und einen portugiesischen Naturpark voneinander trennt. Das Tal lässt sich am besten an Bord eines Schiffes bewundern. Dabei seht ihr dann auch die vielen malerischen Dörfer und Städte am Ufer.
Öffnungszeiten Seilbahn Porto:
November – März täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
April und Oktober täglich von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Mai – September täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Ticketpreise:
Erwachsene einfach ca. 6,00 Euro, Hin-und Rückfahrt ca. 9,00 Euro
Kinder (5 – 12 Jahre) einfach ca. 3,00 Euro, Hin- und Rückfahrt ca. 4,50 Euro
Wenn ihr noch mehr über die Sehenswürdigkeiten von Porto erfahren wollt, könnt ihr unseren kleinen Reiseführer über die Stadt lesen.
Guimarães – der Geburtsort Portugals
Ihr könnt diese Stadt im Rahmen eines Ausflugs von Porto aus besuchen, oder ihr nehmt euch die Zeit und erkundet sie bei einem mehrtägigen Aufenthalt etwas genauer. Sie liegt den Portugiesen ganz besonders am Herzen, wurde hier doch der erste König des Landes geboren. In Guimarães erkundet ihr ein mittelalterliches Stadtjuwel, das zu den schönsten Städten Portugals gehört. Klar, dass auch diese Stadt auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes zu finden ist.

Im historischen Stadtkern lässt es sich wunderbar flanieren und dabei die Sehenswürdigkeiten bestaunen. Wie zum Beispiel die Igreja e Colegiada de Nossa Senhora da Oliveira, in der sich heute ein Museum befindet. Für eine Pause empfiehlt sich der Praça de Santiago, früher der Treffpunkt der Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela, heute ein malerischer Ort mit netten Restaurants.
Der ganze Stolz der Stadt ist aber das Castelo. Die Geschichte dieser Burg beginnt im Jahr 968, als die Herzogin Mumadonna eine hölzerne Burg als Schutz vor den Wikingern und den Mauren gebaut hat. Etwa 100 Jahre später schenkte der spanische König von Leon dem Herzog Dom Henrique de Borghona nicht nur seine Tochter, sondern auch die Grafschaft Portucale. Der Sohn Dom Alfonso wurde dann nach heftigen Kämpfen der erste König von Portugal. Ihre heutige Form erhielt die Burg dann im 14. Jahrhundert.
Öffnungszeiten Castelo:
täglich von 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr (letzter Einlass: 17:30 Uhr)
Ticket für Erwachsene: ca. 2,00 Euro
Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei.
516 Arouca – längste Fußgängerhängebrücke Europas
Etwas über 70 Kilometer südlich von Porto im Arouca UNESCO Geopark wartet eine echt abenteuerliche Sehenswürdigkeit in Portugal auf euch. Der Park entstand, weil es hier insgesamt 41 Geofundorte mit besonderen Gegebenheiten gibt. Besonders hervorzuheben sind hier die „gebärenden“ Steine, Granitfelsen, die sich durch Erosion vom Muttergestein lösen.
Außerdem wurden in diesem Park Fossilien von Triboliten gefunden. Die bevölkerten vor 465 Millionen Jahren die Meere dieses Planeten. Auf 14 Wanderwegen könnt ihr den Park mit seiner einzigartigen Flora und Fauna entdecken. Oder ihr macht ein Abenteuer daraus und erkundet das Tal des Paiva Flusses, der durch den Park fließt beim Canyoning, Kanu- oder Kajakfahren und auf Raftingbooten.

Den Park gibt es seit 2009 und weil er immer mehr Besucher anzog, hat man nach und nach weitere Attraktionen geschaffen um die Menschen zu unterhalten. So entstanden zunächst hölzerne Wege, die durch den Park führen und als Highlight wurde die 516 Arouca gebaut. Der Name kommt daher, dass diese Hängebrücke 516 Meter lang ist. Sie überspannt auf einer Höhe von 175 Metern den Fluss Paiva. Wer die Brücke überqueren möchte sollte schwindelfrei sein, denn sie ist sehr schmal und der Boden besteht aus einem Gitter.
Öffnungszeiten 516 Arouca
November – März von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
April und Oktober von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Mai – September von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Ticketpreise:
Erwachsene (18 – 65 Jahre) ca. 12,00 Euro
Kinder (6 – 17 Jahre) und Senioren ca. 10,00 Euro
Coimbra – historische Stadt mit der ältesten Universität des Landes
Coimbra liegt wie Porto an einem Fluss, in diesem Fall dem Rio Mondego. Die Oberstadt auf dem Hügel über dem Fluss ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Bekannt ist Coimbra vor allem für seine Universität, die die älteste in Portugal ist und auch eine der ältesten in Europa. Eure Besichtigungstour könnt ihr damit starten, dass ihr erst mal auf den Glockenturm der Universität hinaufsteigt und euch einen Überblick über die Stadt verschafft.
Danach könnt ihr bei einem Bummel durch die Altstadt in einem der vielen historischen Cafés eine Pause einlegen und das Kloster Mosteiro de Santa Cruz besichtigen, in dem der erste König Portugals beerdigt wurde. Auf der gegenüberliegenden Flussseite wartet dann noch ein Kloster darauf erkundet zu werden. Das Mosteiro de Santa Clara-a-Velha drohte im Fluss zu versinken und wurde aufwändig restauriert.

Wenn ihr mit euren Kindern unterwegs seid, könnt ihr auch einen Abstecher zum Park Portugal dos Pequenitos machen. Wobei sich auch die Erwachsenen dort gerne die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Portugal in Miniatur anschauen. In mehreren Themenbereichen entdeckt ihr einmal ein typisch portugiesisches Dorf oder aber die wichtigsten Monumente des Festlands, von den Inseln und aus den ehemaligen Kolonien.
Ein paar Kilometer außerhalb befindet sich dann noch ein Ort, den ihr euch anschauen solltet. Conímbriga war eine keltische Gründung und wurde etwas über 100 Jahre vor Christus von den Römern erobert. Die bauten hier eine große Verwaltungsstadt mit Thermen, Tempeln und prachtvollen Villen. Im 5. Jahrhundert wurde die Stadt von den Sueven erobert und danach verlassen. Da die Stadt nicht überbaut wurde, fördert man hier heute noch echte Kunstwerke zu Tage.
Öffnungszeiten Portugal dos Pequenitos:
Mitte Oktober – Februar von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
März – Mitte Oktober von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung.
Eintritt:
Erwachsene ca. 10,50 Euro
Kinder (3 – 13 Jahre) und Senioren (65+) ca. 6,50 Euro
Sintra – das Neuschwanstein Portugals
Nicht weit von Lissabon entfernt liegt diese kleine Stadt in einer hügeligen Landschaft mit dichten Pinienwäldern. Nachdem Lissabon die Hauptstadt Portugals wurde, bauten die Adeligen und Reichen hier prunkvolle Paläste und Herrenhäuser für die Sommerfrische. Diese herrschaftlichen Häuser prägen noch heute das Stadtbild.
Neben den Palästen gibt es auch einige sehr sehenswerte Gärten. Wie zum Beispiel den der Quinta da Regaleira, der euch mit Geheimgängen, mystischen Symbolen der Freimaurer und einem zeremoniellen Brunnen der Tempelritter verzaubert. Außerdem solltet ihr euch den Palácio de Monserrate anschauen, der dem arabischen Baustil nachempfunden wurde.
Die Hauptattraktion des Ortes ist aber der Palácio Nacional de Pena. Richard Strauß nannte dieses Bauwerk „die Burg des Heiligen Grals“. Der Palast thront auf einem Hügel über der Stadt und seine verspielte Architektur lässt ihn aussehen wie ein Märchenschloss. Die Inneneinrichtung ist noch original so erhalten, wie sie im Jahr 1910 zurückgelassen wurde.

Wenn ihr dann schon in Sintra seid, empfiehlt sich noch ein Ausflug zum Cabo da Roca. Hoch oben auf einem Felsen befindet sich der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Bis zur Entdeckung Amerikas ging man davon aus, dass hier die Welt zu Ende ist. Zu sehen gibt es hier eine spektakuläre Küste und einen Leuchtturm. Im Café vor Ort könnt ihr euch ein Picknick für eure Pause holen.
Öffnungszeiten Palácio da Pena:
Täglich 09:30 Uhr bis 18:30 Uhr (letzter Einlass 18:00 Uhr)
Eintritt:
Erwachsene ca. 14,00 Euro
Kinder (6 – 17 Jahre) und Senioren (65+) ca. 12,50 Euro
Lissabon- die Perle am Meer
Wenn ihr Portugal mit dem Gedanken besucht, euch möglichst viel anzuschauen, kommt ihr um die Hauptstadt Lissabon nicht herum. Hier gibt es so viel zu sehen, dass ihr ein paar Tage für euren Besuch einplanen solltet. Die Stadt ist auf sieben Hügeln gebaut und so findet ihr nicht nur auf dem Castelo Miradouros Aussichtspunkte, von denen ihr traumhafte Blicke über die Stadt genießt.
Eine der bekanntesten Attraktionen ist die Tramlinie 28. Die historischen Wagen dieser Bahn zwängen sich durch enge Gassen und überwinden steile Anstiege. Da moderne Züge diese Herausforderung nicht meistern können, fahrt ihr immer noch in den Wagen aus den 1930er Jahren. Eine nostalgische Tour durch die zauberhafte Altstadt. Am besten kauft ihr euch ein Tagesticket für die Fahrt. Dann könnt ihr nämlich immer mal wieder aussteigen und euch die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke anschauen.

Im Stadtteil Belém nicht weit vom Ufer des Tejo entfernt, wartet dann ein echtes Juwel auf euch. Die Schätze aus den Kolonien haben Portugal sehr reich gemacht und somit spielten die Baukosten keine Rolle, als man das Mosteiro dos Jerónimos baute. Es entstand ein riesiger Komplex mit verspielten Türmchen und Erkern aus edelsten Materialien. Wenn ihr euch nach eurer Tour erschlagen fühlt, solltet ihr neben dem Kloster die Fábrica Pastéis de Belém besuchen und euch das ein oder andere Pastetchen für ein Picknick im Park holen.
Ihr interessiert euch für das Leben unter Wasser? Oder sucht ihr etwas, was die Kinder spannend und unterhaltsam finden? Dann besucht das Ozeanarium. Dort bestaunt ihr im größten Indoor Aquarium Europas 8000 verschiedene Meeresbewohner. Ein absolut unvergessliches Erlebnis erwartet euch beim Programm „Schlafen mit Haien“. Das ermöglicht es euch eine Nacht mit Blick auf das Haifischbecken im Ozeanarium zu verbringen.
Öffnungszeiten Ozeanarium:
Täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene ca. 19,00 Euro
Kinder 4 – 12 Jahre ca. 10,00 Euro
Senioren 65+ ca. 13,00 Euro
Schlafen mit Haien pro Person ca. 60,00 Euro
Wenn ihr nun über eine Reise in diese schöne Stadt nachdenkt, könnten euch unsere Reisetipps für Lissabon interessieren.
Évora – die schönste Altstadt von Portugal
Gegründet wurde diese Stadt von den Kelten. Danach kamen die Römer und bauten einen Tempel, den sie dem Kaiser Augustus widmeten. Im Mittelalter war die Stadt in der Region Alentejo eine der einflussreichsten Portugals, was sich in der Fülle der Sehenswürdigkeiten widerspiegelt. Die Tatsache, dass hier eine der ältesten Universitäten Portugals zu Hause ist, bestätigt die Bedeutung der Stadt in der Vergangenheit.
Die malerischen Gassen der Altstadt sind noch immer mit Kopfsteinpflaster ausgestattet und hier findet ihr lauschige Plätze mit einladenden Straßencafés. Évora gilt als eine der romantischsten Städte des Landes. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist die Kathedrale, die größte in ganz Portugal. Ansonsten findet ihr hier einige Klöster und jede Menge historischer Adelspaläste.
Beeindruckend ist auch das Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert. Außerhalb der Stadt zeichnet sich das beeindruckende, neun Kilometer lange Bauwerk durch große Bögen aus. In der Stadt wurden diese Bögen mit Häusern gefüllt. Die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Capela dos Ossos. Die Kapelle wurde mit den Gebeinen von über 5000 Menschen verziert. Etwas gruselig anzuschauen, aber dennoch interessant.

In der Region um Évora entdeckt ihr dann ein sehr authentisches und malerisches Portugal. Olivenhaine und Korkeichenwälder bedecken die sanften Hügel und dazwischen gibt es noch viele weitere malerische Dörfer und Städte zu erkunden. Oder ihr bestaunt in der Höhle von Escoural Malereien, die 25 000 Jahre alt sind.
Nationalpalast von Queluz – das portugiesische Versailles
Nachdem wir euch schon das portugiesische Pendant zu Neuschwanstein vorgestellt haben, nun also das Pendant zu Versailles. Der Baustil ist in diesem Fall zwar nicht Barock, sondern Rokoko, aber die Anlage des Palastes und der Gärten erinnert stark an Versailles. Man bedenke, dass dieses Schloss nur als Sommerresidenz für den Prinzgemahl Pedro III errichtet wurde.

Bereits 1747 begannen Planung und Bau des Schlosses. Nach dem großen Erdbeben in Lissabon von 1755 wurden die Bauarbeiten eingestellt und erst 1758 wiederaufgenommen. Die Ähnlichkeit zu Versailles stammt daher, dass der französische Architekt Jean-Baptiste Robillon für die Pläne zuständig war.
Das Innere des Schlosses ist reich verziert mit den für Portugal typischen Azulejos, den blauen Kacheln, die euch überall begegnen. Es gibt aber auch venezianische Kunst, Fresken und kunstvoll gewobene Wandteppiche zu sehen. Die Gärten erinnern mit Wasserspielen, Grotten und verschlungenen Wegen ebenso an Versailles. Da der Palast nur 15 Kilometer von Lissabon entfernt ist, könnt ihr ihn auch im Rahmen eines Tagesausflugs von dort besuchen.
Öffnungszeiten Schloss Queluz:
Täglich von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene ca. 10,00 Euro
Kinder (6-17 Jahre) und Senioren (65+) ca. 8,50 Euro
Ria Formosa – einzigartige Naturlandschaft an der Algarve
Auf einer Länge von 60 Kilometern zwischen den Stränden Garrão und Manta Rota findet ihr ein Labyrinth aus Kanälen, Sümpfen, Inseln und Sandbänken, das seinesgleichen sucht. Die vielen verschiedenen Ökosysteme dieses Naturschutzgebietes bieten einer Vielzahl an seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat.

Im Besucherzentrum in Marim wird euch nicht nur der Nationalpark in seiner Vielfalt vorgestellt, sondern ihr könnt auch an Kursen zum Thema Umwelt teilnehmen. Außerdem bekommt ihr hier Informationen zu Wanderwegen im Park und Schutzhütten, die auch als „Versteck“ für Vogelbeobachtungen genutzt werden können. Wenn ihr nicht wandern gehen wollt, interessiert euch vielleicht eine der Bootstouren an Bord einer alten Barke, die früher zum Thunfischfang genutzt wurde.
Der Park wurde zu einem der sieben Naturwunder Portugals gewählt. Vor allem, weil hier im Winter mehr als 20.000 Vögel leben. Darunter das Purpurhuhn und rosa Flamingos. Mit etwas Glück begegnen euch hier auch Chamäleons und portugiesische Wasserhunde. Diese Hunde wurden früher von den Fischern genutzt um nach deren Netzen zu tauchen und den Fang an die Wasseroberfläche zu bringen.
Nach euren Wanderungen entdeckt ihr auf den vorgelagerten Inseln wahre Traumstrände. Besonders auf der Ilha de Tavira fallen diese besonders flach ins Meer, wodurch diese ideale Badebedingungen für Familien mit Kindern bieten. In den Lagunen zwischen den Inseln und dem Festland finden Windsurfer und Kiter ein beliebtes Revier für ihren Sport. Beim Schnorcheln oder Tauchen trefft ihr dann auf eine der weltgrößten Populationen an Seepferdchen.
Loulé – zauberhafte Stadt an der Algarve
Im Hinterland der Algarve liegt diese charmante kleine Stadt und bietet sich somit als Tagesausflug während eures Badeaufenthalts an. Bekannt ist Loulé für seine malerische Altstadt, die sich für einen gemütlichen Bummel anbietet und seine bunten Märkte, auf denen ihr nicht nur Lebensmittel aus der Region kaufen könnt.

Einer dieser Märkte ist der Mercado Municipal de Loulé, der in einer historischen Markthalle untergebracht ist. Dort findet ihr neben Lebensmitteln auch Haushaltsartikel und Kleidung. Jeden Samstag findet hier ein Bauernmarkt statt, zu dem dann Besucherströme in die Stadt pilgern. Ein weiterer sehenswerter Markt am Samstag ist der Mercado 12, auf dem hauptsächlich Sinti und Roma im Stil eines Flohmarkts ihre Waren anpreisen.
Shopping und Kultur verbindet ihr im wunderschön restaurierten Convento do Espirito Santo. Dieses ehemalige Kloster wurde in ein Kulturzentrum umgewandelt. Die Capela de Nossa Senhora da Conceiçäo ist mit einem vergoldeten Altar und den typischen Azulejos geschmückt. Ansonsten bestaunt ihr hier Kunstausstellungen und schaut Kunsthandwerkern bei der Arbeit über die Schulter.
Ein anderes Highlight ist das Museu Municipal de Loulé im Castelo. Dort werden Stücke ausgestellt, die bei Ausgrabungen in der Gegend gefunden wurden. Darunter auch Gegenstände aus der keltischen Bronzezeit und der römischen Antike. Außerdem bestaunt ihr die Überreste der ursprünglich maurischen Burg. Eine durchaus interessante Zeitreise.
Öffnungszeiten Castelo de Loulé:
Mittwoch – Samstag von 09:00 Uhr bis 16:15 Uhr
Eintritt kostenfrei
Palast des Grafen von Estói – das bonbonfarbene Schlösschen
Zwischen Faro und São Brás de Aportel liegt die kleine Stadt Estói. Sie ist umgeben von mediterranen Obstgärten und Olivenhainen. Wenn ihr dann nach einer entspannten Fahrt durch die romantische Landschaft in dem Städtchen ankommt, könnt ihr erstmal ein bisschen durch das Zentrum bummeln.
Wie in Loulé hat man auch hier bei Ausgrabungen Hinweise darauf gefunden, dass schon in grauer Vorzeit Menschen hier siedelten. Aus der Römerzeit stammt die Villa Milreu, eine der am besten erhaltenen Gebäude aus der Antike. Zur Villa gehörte ein Tempel und ein Badehaus, von dem heute noch die Fußböden mit ihren kunstvollen Mosaiken zu sehen sind.
Hauptattraktion der Stadt ist aber der Rokokopalast des Grafen von Estói. Obwohl der Baustil stark an die Rokoko-Zeit erinnert, wurde er erst im 19. Jahrhundert als Sommerresidenz gebaut. Im Lauf der Geschichte stand das Anwesen immer wieder jahrelang leer, bis 1999 die staatliche Hotelgesellschaft ENATUR das Schlösschen und die Gärten kaufte, und in ein Luxushotel umwandelte.

Ihr könnt euch den Palast mit seinen rosa Fassaden von außen anschauen und danach die schönen Gärten bewundern. Die Treppe, die vom Haus in die Gärten führt ist mit schönen Azulejos verziert. Wenn ihr euch das Haus von innen ansehen wollt, müsst ihr allerdings eine Übernachtung buchen oder einen Tisch im Gourmetrestaurant des Hotels reservieren und euch bei einem exquisiten Dinner verwöhnen lassen.
Höhle von Benagil – das versteckte Naturwunder
Am Strand von Benagil zwischen Albufeira und Portimao befindet sich diese Höhle, die zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Algarve zählt. Vom Strand aus könnt ihr sie nicht sehen, ihr müsst schon hinschwimmen oder mit einem Board oder Kajak hin paddeln. Oder ihr bucht eine der Bootstouren, die in den Badeorten angeboten werden. Bei diesen Touren ist aber nicht garantiert, dass ihr in die Höhle kommt.

Vom Wasser aus seht ihr dann zwei Löcher in den Klippen, über die ihr zur Höhle kommt. Ihr solltet aber auf die Gezeiten achten, denn bei Flut steht die Höhle unter Wasser und ihr wärt dann erstmal gefangen. Dank eines Durchbruchs in der Decke wird die Höhle fast den ganzen Tag von Sonnenlicht geflutet und das lässt die Felswände in allen möglichen Goldtönen erstrahlen.
Wenn ihr also mit Kajak oder SUP-Board zur Höhle paddelt, solltet ihr unbedingt eure Kamera mitnehmen, denn diese Pracht bildet ein geniales Fotomotiv. Solltet ihr lieber trockenen Fußes zur Höhle wollen, könnt ihr vom Strand zum Restaurant O Pescador Benagil gehen und von dort über einen Pfad entlang der Steilküste mit sensationellen Ausblicken auf die Küste wandern.
So erreicht ihr dann den Durchbruch in der Decke und könnt in die Höhle hinabschauen. Dabei müsst ihr aber beachten, dass der Rand des Durchbruchs nicht gesichert ist, und ihr nicht zu nahe rangehen solltet. Ihr wollt ja nicht in die Höhle fallen.
Madeira – der mystische Feenwald
Die Insel im Atlantik ist bekannt als die Blumeninsel und bietet euch eine Fülle an Sehenswürdigkeiten. In den Gärten und Parks grünt und blüht es das ganze Jahr hindurch und die Städte und Dörfer der Insel bieten sehr viel typisch portugiesischen Charme. Das Klima ist ganzjährig mild und so seid ihr bei der Terminplanung für euren Besuch unabhängig.
Madeira ist ein Paradies für Wanderer und bietet euch viele markierte Wege von einfachen Spaziergängen bis hin zu durchaus fordernden Touren. Besonders beliebt sind die Wanderungen entlang der Levadas. Das sind kleine Kanäle, die seit ewigen Zeiten zur Bewässerung der Felder und Gärten genutzt werden. So kommt das Wasser aus dem feuchteren Norden der Insel in den trockeneren Süden.

Ein ganz besonderes Erlebnis erwartet euch im Inselinneren. In den Bergen Madeiras wächst ein Wald, der von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Das Schutzgebiet bedeckt etwa 20 Prozent der Insel. Hier wandert ihr in einem Wald, der in dieser Form bis zur letzten Eiszeit weite Teile Europas bedeckt hat. Das Besondere an diesem Lorbeerwald sind einerseits die vielen seltenen Pflanzen und andererseits das Mystische.
Mystisch wird der Wald in feuchten Regionen, wenn die Bäume mit Flechten und Moosen bewachsen sind. An manchen Stellen auf Madeira bildet sich in diesem Wald aufgrund der Feuchtigkeit auch oft Nebel. Das ist dann der Zeitpunkt, wo ihr euch nicht wundern würdet, wenn plötzlich Feen vor euch auftauchten.
Wollt ihr noch mehr über Madeira lesen? Dann lest unsere Tipps für einen Madeira-Urlaub.
Sete Cidades – traumhafte Kraterlandschaft
Noch weiter draußen Im Atlantik liegen die Azoren. Diese Inseln sind ein echtes Naturparadies und bieten euch sehr viel Ruhe und Entspannung. Wer seinen Urlaub hier verbringt, will unberührte Natur erleben und davon gibt es mehr als genug.
Auf der Hauptinsel Sao Miguel wandert ihr zu einer Attraktion, die zu den sieben Naturwundern Portugals gehört. Die Sete Cidades (Sieben Städte) befinden sich in einem riesigen Vulkankrater und der Name weist auf eine alte Legende hin, nach der es einst sieben Städte in den Weiten des Atlantiks gab, die versunken sind.

Das Herzstück des Kraters bilden zwei Seen, die durch einen schmalen Kanal verbunden sind. Einer der Seen ist der grüne See und der andere der blaue. Auch um diese beiden Gewässer rankt sich eine alte Sage. Angeblich entstanden die Seen nämlich aufgrund einer unglücklichen Liebe. Eine Prinzessin hatte sich in einen Hirten verliebt, was natürlich nicht geduldet werden konnte. So traf sich das Liebespaar ein letztes Mal in diesem Krater und die beiden weinten so sehr, dass sich aus den Tränen der Prinzessin ein blauer See bildete und aus den Tränen des Hirten ein grüner.
Den besten Blick auf die beiden Seen genießt ihr von der Aussichtsplattform Miradouro da Vista do Rei, der nach dem portugiesischen König D. Carlos benannt wurde, nachdem dieser 1901 genau an dieser Stelle den Ausblick genoss.
Noch mehr Informationen zu den Azoren haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt.
Portugal hat sehr viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten zu bieten. So habt ihr die Möglichkeit euch genau das auszusuchen, wofür ihr so richtig brennt. Faszinierende Städte, die mit prachtvollen Bauten ausgestattet sind, romantische Landschaften mit intakter Natur, oder einfach nur am Traumstrand liegen und faulenzen – ihr habt die Wahl. Wofür entscheidet ihr euch?