Was fällt euch zu den Stichworten türkische Riviera ein? Herrliche Sandstrände vermute ich mal, tütenbeladenes Shopping in Antalya, Side und Alanya, leckerste Buffets in den Hotels und auch die Weine schmecken. Urlaubserinnerungen all jener, die es sich in den Hotels gutgehen lassen haben. Aber ist das wirklich alles, was der Küstenstreifen zwischen Cesme und Alanya zu bieten hat?
Steffen an der Kamera, Lele unser Tonmann, Ali, den kennt ihr alle aus der Serie „Unser täglich Hotel gib uns heute“, und unser sonnneklar.TV Redakteur Matthias hatten die Möglichkeit, mal die andere Seite Alanyas kennen zu lernen.
Amorok-Tour: Blick auf die Ebenen Pamphyliens
Vor allem die sogenannte Amorok-Tour hatte es in sich. Start ist in Aspedos, bekannt durch sein weltberühmtes Theater, das kennt ihr sicher! Weiter geht es entlang des einstmals 33 Kilometer langen römischen Aquädukts, das Side in der Antike mit frischem Wasser aus dem Taurusgebirge versorgt hat.
Nach der Brücke über den Eurymedon, hier befand sich vor über 2300 Jahren mal die Grenze zwischen Griechenland und Persien, wird es vogelwild. Die Fahrt hinauf auf den Drachenberg auf uralten, kaum befestigten Rumpelwegen immer am Rande des Abgrundes – Schwerstarbeit auch für die vierradangetrieben Geländewagen.
Nach einer Stunde endlich der Gipfel und ein unglaublicher Blick auf die Ebenen Pamphyliens, wie diese Landschaft schon seit Alters her heißt.
Beeindruckend: Köprülü-Canyon-Nationalpark
Schlückchen Wasser gibt‘s als Belohnung, dann geht‘s wieder hinunter ins Tal zur nächsten Bergetappe, mitten hinein in den Köprülü-Canyon-Nationalpark.
Ich habe schon einige dieser gigantischen Schluchten weltweit gesehen, den Grand Canyon bei Las Vegas, den Blyde River Canyon in Südafrika oder Namibias Fishriver Canyon, alles unglaublich imponierende Gebilde. Aber der Adler-Canyon hier in der Türkei steht den großen Brüdern, was die Faszination angeht, in nichts nach. 400 Meter fallen die Wände steil ab. Natur pur, wie es so schön heißt. Aber passt auf, nicht zu kühn nach vorne preschen, hier sind keine Geländer angebracht.
Auf nach Selge
Dieser Ausflug wird euch begeistern und die Fahrt ist noch nicht zu Ende. Nach ein, zwei Forellen, von Weinblättern ummantelt und gegrillt, geht es hinauf Richtung Selge. Auf der Pass-Straße stehen tausende von Oleanderbüschen Spalier. Auch botanisch eher ungeschulte Seelen gehen hier auf.
Auf dem Plateau angekommen – eine andere Welt. Wir überqueren die Grenze zwischen Pamphylien und Pisidien und sind damit fast im späten Mittelalter angekommen. Rund um das uralte Theater von Selge, nach wie vor ein Geheimtipp, leben die Menschen ursprünglich wie vor ein paar hundert Jahren, auch wenn die ein oder andere neuzeitliche Annehmlichkeit Einzug gehalten hat.
Selge wurde der Legende nach vor über 3000 Jahren von Spartanern gegründet, die auf dem Heimweg vom Trojanischen Krieg nichts mehr nach Hause zog. In der späteren römischen Blütezeit lebten hier über 20.000 Einwohner, heute sind es – niemand weiß es genau – so um die 400, mehr nicht.
Tut euch einen Gefallen, schaut euch das Theater nicht nur vom Auto aus an. Nehmt euch Zeit und schlendert durch die mächtigen Ruinen, ihr werdet einen Hauch der Antike in euch aufnehmen.
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