Wusstet ihr, dass die fünf Nationalparks Montenegros genauso spektakulär sind wie seine zauberhafte Küste? Die Natur des kleinen Balkanstaates zählt unter Outdoor-Fans zu den schönsten Orten überhaupt. Dabei beeindrucken die Nationalparks mit nahezu unberührten Landschaften und zahlreichen Rekorden: von der tiefsten Schlucht Europas und einem der drei einzigen Urwälder des Kontinents bis zum höchstgelegenen Mausoleum der Welt.
Wanderer, Mountainbiker und Naturliebhaber finden in Montenegro das ganze Jahr über eine perfekte Kulisse für ihre Abenteuer. Wir zeigen euch die fünf märchenhaften Nationalparks in einer kleinen Rundreise und damit fünf großartige Montenegro Tipps, um das Land auch abseits der Strände zu erkunden. Ihr werdet das kleine Land der großen Naturwunder lieben!
Inhaltsverzeichnis
- Wow-Momente der Natur: Eine Rundreise durch Montenegros Nationalparks
- Durmitor-Nationalpark – UNESCO-Welterbe mit spektakulärem Canyon
- Biogradska-Gora-Nationalpark – Wandern in einem der letzten Urwälder Europas
- Prokletije-Nationalpark – Mystische Berglandschaft mit schroffer Schönheit
- Lovćen-Nationalpark – Sightseeing vor Traumkulisse
- Skadarsee-Nationalpark – Eine Schatzkiste der Natur
- Häufig gestellte Fragen zu Montenegros Nationalparks
Das Wichtigste im Überblick
- In Montenegro gibt es fünf Nationalparks, die ganze 7,7 Prozent der Fläche des Landes ausmachen.
- Der Durmitor-Nationalpark überrascht mit der zweittiefsten Schlucht der Welt nach dem Grand Canyon, 18 Gletscherseen und fast 50 Berggipfeln über 2.000 Metern.
- Einen der drei letzten Urwälder Europas findet ihr im Nationalpark Biogradska Gora.
Wow-Momente der Natur: Eine Rundreise durch Montenegros Nationalparks
Geht mit uns auf eine Tour zu den schönsten Montenegro Sehenswürdigkeiten im Landesinneren – vom Durmitor-Nationalpark im Nordwesten des Landes bis zum Skadarsee, der bis nach Albanien verläuft. Hier findet ihr auch im Sommer abseits der Touristenströme ein ruhiges Plätzchen zum Träumen.
1. Durmitor-Nationalpark – UNESCO-Welterbe mit spektakulärem Canyon
Wir starten unsere Montenegro Ausflüge mit dem Highlight im bergigen Norden des kleinen Balkanstaates: Der rund 32.000 Hektar große Durmitor-Nationalpark zählt mit seinem imposanten Hochgebirgsmassiv zum UNESCO-Welterbe. Er beeindruckt mit 48 Berggipfeln über 2.000 Metern und 18 idyllischen Gletscherseen. Mit dem Bobotov Kuk befindet sich hier auch der höchste Berg des Landes. Die schroffen Gebirgskämme und wilde Natur mit ihrer faszinierenden Tierwelt sind ein einzigartiges Erlebnis.
Mit seinen 25 Wanderrouten in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen von einfach bis anspruchsvoll ist das Gebiet eine beliebte Destination für jedes Tempo: vom entspannten Spaziergänger bis zum erfahrenen Wanderer. Nehmt unbedingt eine gute Kamera mit, um Fotosessions an den großartigen Panoramen einzulegen. Mit etwas Glück – zumindest, wenn ihr sicheren Abstand habt – lassen sich Braunbären, Wölfe oder Adler sichten. Aktivurlauber kommen beim Mountainbiking, Rafting oder Klettern auf ihre Kosten. Im Winter lockt der Nationalpark rund um Žabljak als Skigebiet mit Schneegarantie.
Der offizielle Parkeingang liegt 3 Kilometer außerhalb des kleinen Örtchens Žabljak. Nach nur knapp 500 Metern zu Fuß erreicht ihr bereits den größten Gletschersee des Parks, den Crno Jezero – wörtlich „Schwarzer See“. Er wird malerisch vom Felsmassiv des 2.287 Meter hohen Međed umrahmt. Besucht ihr ihn im Farbspiel kurz vor Sonnenuntergang, lässt sich der Ursprung seines Namens erahnen. Um den See führt euch ein rund 3,6 Kilometer langer Weg durch das imposante Panorama.
2. Biogradska-Gora-Nationalpark – Wandern in einem der letzten Urwälder Europas
Von den rekordträchtigen Schluchten des Durmitor-Nationalparks reisen wir weiter zu einem weiteren Montenegro Geheimtipp: Im Herzen der Bjelasica-Bergkette liegt der wunderbare Biogradska Gora. Ihr findet hier einen der drei letzten Urwälder Europas! Einige der ältesten Bäume sind bereits unglaubliche 500 Jahre alt. Mit seinen knapp 60 Quadratkilometern ist der Nationalpark der kleinste des Landes und bietet dennoch eine vielseitige Flora und Fauna. Ein Highlight jagt hier das andere: Neben schroffen Bergen, wilden Gebirgsbächen und sechs glasklaren Gletscherseen entfalten sich farbenfrohe Almwiesen in sattem Grün und märchenhafter Blumenpracht.
Das Naturjuwel ist durchzogen von Wanderwegen, die vor allem für geübte Wanderer empfehlenswert sind: Es gibt zwar durchaus angenehme Spaziergänge, aber auch lange, anspruchsvolle Bergtouren. Auf einigen Lehrpfaden erfahrt ihr mehr über die Natur. Unterwegs gibt es außerdem einige urwaldähnliche Sümpfe zu entdecken. Der wunderschöne, saphirblaue Gletschersee Biogradsko Jezero liegt in der Nähe des Parkeingangs. Für die ganze Familie eignet sich der 3,5 Kilometer lange Rundweg um das 23 Hektar große Gewässer, der besonders im Sommer gut besucht ist. Leiht euch ein Boot oder Kajak und lasst das malerische Panorama rund um den See auf euch wirken – oder steigt auf den 21 Meter hohen Aussichtsturm.
3. Prokletije-Nationalpark – Mystische Berglandschaft mit schroffer Schönheit
Unser nächstes Ziel zeigt uns eine der unberührtesten Regionen Europas: Mit schroffem, wildromantischen Charme erstreckt sich das Gebirgsmassiv Prokletije zwischen dem Osten Montenegros, Albanien und Kosovo. Seine zerklüfteten Gipfel reichen bis auf eine Höhe von 2.700 Metern. Sie sind ein faszinierendes Ziel für abenteuerliche Bergtouren und Wanderungen. Der 2009 gegründete Nationalpark ist der jüngste des Landes und umfasst fast den gesamten Teil des Gebirges auf montenegrinischer Seite.
Bei Bergsteigern beliebt ist die Wanderung auf die Gipfel des Valušnica inmitten dramatisch schöner Berglandschaft. Der Ausblick auf das Grebaje-Tal gilt als einer der wundervollsten in der Umgebung.
Umgeben von duftenden Kiefern ist der klare Gletschersee Hridsko Jezero ein Geheimtipp, in dem der Legende nach schon Feen ein erfrischendes Bad nahmen. Mit seiner Lage auf rund 1970 Metern Höhe ist er der höchstgelegene See Montenegros und nur per Wanderweg erreichbar. Am Fuße des Gebirges liegt der See Plav, der ein beliebtes Ziel für einen Tagesausflug ist. Er ist nur rund 2 Kilometer lang und bietet sich daher für entspannte Spaziergänge vor wunderschönem Bergpanorama an.
4. Lovćen-Nationalpark – Sightseeing vor Traumkulisse
Unbedingt auf eurer Bucketlist sollte unser nächster Stopp stehen, wenn ihr atemberaubende Panoramafotos machen möchtet: Unsere Reise führt uns weiter zum Nationalpark Lovćen in den Südwesten des Landes. Mit seiner Lage zwischen der berühmten UNESCO-Welterbestadt Kotor und dem hübschen Küstenort Budva ist er ideal für einen Tagestrip von den Urlaubsorten am Meer aus.
Inmitten des Nationalparks schlägt auch das Herz von Kulturinteressierten höher: Hier bietet das Njegoš-Mausoleum einen unvergleichlichen Ausblick. Von Kotor aus fahrt ihr rund eine Stunde über eine schmale, serpentinenreiche Panoramastraße. Mit jeder Serpentine wird der Ausblick über die weltberühmte Bucht von Kotor spektakulärer: Haltet an einem der Aussichtspunkte mit Picknicktischen auf 1.000 Metern Höhe erst das Auto – und dann euren Atem an. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis hin zur Adria und nach Kroatien!
Nach einer schier endlosen Anzahl an Haarnadelkurven, die zugegebenermaßen nichts für schwache Nerven sind, seid ihr am Ziel: Das höchste Mausoleum der Welt thront majestätisch auf dem mit 1.657 Metern zweithöchsten Gipfel des Lovćen-Nationalparks. Nach genau 461 Stufen erreicht ihr das prächtige Grabmal des bedeutenden montenegrinischen Dichters Njegoš. Dahinter befindet sich noch eine runde Aussichtsplattform. Bei klarem Wetter entfaltet sich vor euch ein unbeschreiblich schöner Blick weit über die Berge und Buchten von Montenegro, der sprachlos macht.
Auch Botanik-Fans kommen im Lovćen-Nationalpark auf ihre Kosten: Dank des Klimas und der räumlichen Nähe von Gebirge und Meer wachsen hier bis zu 2.000 verschiedene Pflanzenarten. Wanderer lieben die traumhafte Berglandschaft mit ihren Routen unterschiedlicher Länge und Intensität. Ihr seid nach den steilen Kurven auf dem Weg zum Mausoleum noch tiefenentspannt? Dann pusht euren Adrenalinspiegel im Hochseilgarten des Abenteuerparks Ivanova Korita. Die Trails sind einfach (für die Kids) bis anspruchsvoll.
5. Skadarsee-Nationalpark – Eine Schatzkiste der Natur
Ein ganz besonderes Juwel der Natur erreichen wir mit dem letzten Punkt unserer Rundreise: Am idyllischen Skadarsee – montenegrinisch Skadarsko Jezero, auch unter seinem italienischen Namen Skutarisee bekannt – genießen Flora und Fauna eine fast ungestörte Ruhe. Der größte See des Balkans erstreckt sich in märchenhafter Landschaft von Montenegro bis auf albanische Seite.
In den Schilfufern und im kristallklaren Wasser leben zahlreiche geschützte und endemische Tier- und Pflanzenarten. Mit seinen über 260 Vogelarten gilt der Skadarsee als eines der besten Vogelhabitate Europas, ist Winter-Refugium für knapp 50.000 Zugvögel und Heimat einer der letzten Pelikan-Kolonien des Kontinents.
Trotz seiner Unberührtheit lockt das naturgeschützte Gelände des Süßwasserreservoirs mit Aktivitäten: Ihr könnt Kajak fahren, wandern, radeln oder geführte Boots-Expeditionen buchen. Auch Angeln am Skadarsee ist möglich: Die Anglerlizenz erhältst du im Informationszentrum auf der Halbinsel Vranjina. Mehr als 45 verschiedene Fischarten, darunter Hechte, Karpfen und Lachsforellen, leben in diesem Paradies für Sportangler.
Auf der rund 60 Kilometer langen Klosterroute von Ulcinj nach Virpazar fahrt ihr auf einer wunderschönen Panoramastraße entlang des Sees. Von Virpazar aus könnt ihr im Sommer per Ausflugsboot auf dem klaren Wasser schippern. Wenn ihr den See in albanischer Richtung erkunden möchtet, vergesst nicht euren Personalausweis oder Reisepass!
Häufig gestellte Fragen zu Montenegros Nationalparks
In unserem Beitrag haben wir euch mit den schönsten Montenegro Sehenswürdigkeiten abseits der berühmten Strände begeistert. Bevor ihr euren Trip in das faszinierende Balkanland plant, beantworten wir noch die wichtigsten Fragen.
Wo ist es am schönsten in Montenegro?
Eins vorweg: Im kleinen Montenegro reihen sich die schönen Orte nur so aneinander. Von spektakulären Buchten und Bergwelten der Superlative hin zu süßen Altstädten und unberührten Naturschutzgebieten finden sich zahlreiche Highlights. Die rund 300 km lange Adriaküste zwischen Kroatien und Albanien verzaubert mit ihren über 170 schönen Stränden. Outdoor-Fans wandern, klettern und biken in der faszinierenden Bergwelt der fünf spektakulären Montenegro Nationalparks. Kulturfans besuchen das höchste Mausoleum der Welt oder UNESCO-Welterbe-Stätten wie Kotor. Eure Montenegro Ausflüge könnt ihr dank der kompakten Größe des Landes flexibel planen.
Wie viele Nationalparks gibt es in Montenegro?
In Montenegro gibt es fünf offizielle Nationalparks. Im größten unter ihnen, dem UNESCO-Welterbe Durmitor-Nationalpark, findet ihr den tiefsten Canyon Europas. Der Biogradska-Gora-Nationalpark beherbergt einen der letzten Urwälder Europas und bietet hervorragende Wanderrouten. Eine Berglandschaft mit schroffer Schönheit bestaunt ihr im Prokletije-Nationalpark, während der Lovćen-Nationalpark mit dem höchsten Mausoleum der Welt kulturhistorisches Sightseeing vor Traumkulisse bietet. Der Skadarsee öffnet mit seiner reichen Flora und Fauna eine wahre Schatzkiste der Natur.
Fazit zu den Montenegro Nationalparks
Schöner geht Natur nicht: Die Nationalparks in Montenegro sind einfach spektakulär. Ein Wunder, dass sie bei uns (im Gegensatz zu den beliebten Stränden) noch nahezu unbekannt sind! Unter Kennern zählen sie zu den schönsten Orten Europas. Sie verzaubern mit ihrer Unberührtheit, einer faszinierenden Kombination aus Bergen, Seen sowie üppiger Pflanzen- und Tierwelt. Die nach dem Grand Canyon zweittiefste Schlucht der Welt findet ihr hier ebenso wie einen der letzten Urwälder des Kontinents. Montenegro ist daher nicht nur ein tolles Ziel für Badeurlaub, sondern auch für Outdoor-Aktivitäten und Erholung in der Natur.