Fast 3.500 Kilometer Küste am Atlantik und am Mittelmeer machen Marokko mit seinen Strände zu einer Urlaubsdestination, die keine Wünsche offen lässt. Vor den Toren Europas taucht ihr ein in die exotische Welt des Orients. Hier stellen wir euch die Top-Strände in Marokko vor.
Inhaltsverzeichnis
Zur besseren Übersicht haben wir für euch Marokkos Strände in dieser Karte markiert:
Marokkos Top-Strände am Atlantik
Der weitaus größere Küstenanteil Marokkos liegt an der Nordatlantikküste zwischen Tanger an der Nordspitze Marokkos und der Grenze zu Mauretanien im Süden. Geboten werden lange Sandstrände soweit das Auge reicht, Steilküsten mit idyllischen Buchten, familienfreundliche Badeorte und Surfspots, die zu den besten der Welt zählen.
Die Bucht von Agadir: Marokkos touristisches Zentrum
Der touristisch am meisten frequentierte Küstenabschnitt an der Atlantikküste ist die Bucht von Agadir, die ca. 800 Kilometer südlich von Tanger (Nordspitze) liegt. Die Stadt Agadir hat über 500.000 Einwohner, einen internationalen Flughafen und eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur.

Hauptanziehungspunkt ist der ca. zehn Kilometer lange, halbmondförmige Sandstrand, von dem sich fast vier Kilometer direkt an der Stadt entlang ziehen. Bei Ebbe ist der Strand bis zu 100 Meter breit. An die 300 Sonnentage im Jahr machen den Strand von Agadir auch im Winter zu einem sonnigen Reiseziel. Durch die Lage in der Bucht ist der Strand außerdem weitgehend vor Wind geschützt. Für Windsurfer und Segler reicht er zwar trotzdem noch aus, aber ihr könnt an der Küste noch wesentlich bessere Strände zum Surfen finden. Für Familien eignet er sich jedoch umso besser, weil das Wasser flach abfällt und die Wellen nicht sehr hoch sind. Neben planschen und Sandburgen bauen können sich die Kleinen auch an Strandspielplätzen austoben.
Der Strand von Agadir eignet sich, wenn ihr einen relaxten Badeurlaub verbringen und trotzdem etwas unternehmen wollt. An der Promenade und in der Stadt ist auch abends etwas los. Außerdem könnt ihr hier Jet- und Wasserskifahren, Volleyball spielen und weite Spaziergänge am Strand machen. Liegen und Sonnenschirme können gegen Gebühr ausgeliehen werden. Wenn ihr ein Hotel direkt am Strand gebucht habt, könnt ihr den hoteleigenen Strandabschnitt und die Liegen und Sonnenschirme des Hotels nutzen.
Im stadtnahen Bereich wird der Strand von einer schönen Promenade gesäumt, wo ihr viele Cafés, Restaurants und Läden findet. In der Stadt gibt es auch einen Souk, wo über 1.000 Händler ihre Waren anbieten.
Im näheren Umland lohnt sich ein Ausflug in den Souss-Massa-Nationalpark, in dem zwei Flüsse in den Atlantik münden und fast 300 Vogelarten beheimatet sind.
Strände südlich von Agadir
Südlich des Urlaubszentrums Agadir dürft ihr euch folgende Strände auf keinen Fall entgehen lassen:
Der Strand von Sidi Ifni: Art Déco am Meer
Nur knapp 180 Kilometer von Agadir entfernt liegt die Kleinstadt Sid Ifni am Eingang zur Westsahara. Ihre Lage auf einem langgezogenen Hochplateau ist genauso spektakulär wie die Aussicht auf den Strand von Sidi Ifni, der sich von hier eröffnet. Fast noch besser ist der Blick, wenn ihr die weitläufige Treppe zum Strand hinunter gegangen seid und die weiß getünchten Häuser auf den roten Klippen von unten seht.
Der Strand von Sidi Ifni besticht durch seine traumhafte Lage in einer der schönsten Städte Marokkos. Sidi Ifni entstand ab 1934 als Garnisonsstadt der Spanier und wurde komplett im Art-Déco-Stil errichtet – einzigartig in ganz Marokko. Die großzügig angelegten Straßen sind von Licht durchflutet, die Hauptstraße wird von Palmen gesäumt und überall herrscht buntes Treiben, vor allem auf den vielen Märkten.
Am Strand von Sidi Ifni könnt ihr es euch wirklich gut gehen lassen und ruhige Tage mit Baden, Schnorcheln, Surfen und Strandspaziergängen verbringen. Auch Familien mit Kindern sind hier gut aufgehoben, da die Wellen nicht so hoch sind. Es gibt einige Cafés und Restaurants am Strand. Eine absolute Spezialität sind die Tintenfische, die von den Fischern frisch aus dem Meer geholt werden.
Der Strand von Legzira: Die Natur als Architekt
Etwa zehn Kilometer nördlich von Sidi Ifni entfernt erwartet euch ein spektakuläres Naturschauspiel. Am drei Kilometer langen, feinsandigen Legzira Strand stehen gigantische Felsbögen, die vom Meer ausgewaschen wurden. Von Sidi Ifni aus könnt ihr eine wunderschöne Strandwanderung bis zum Legzira Strand machen. Auf dem Weg kommt ihr immer wieder an bizarren Felsformationen vorbei.

Am Wochenende und in den Ferien wird er gerne von Marokkanern besucht, weshalb der Strand und der Ort noch sehr authentisch sind. Wegen seiner hohen Wellen zieht der Legzira Strand auch viele Surfer an. Für Familien mit kleinen Kindern ist der Strand daher eher für Spaziergänge als zum Baden geeignet. Über den Strand verteilt gibt es mehrere kleinere Restaurants, die typisch marokkanische Gerichte anbieten. Ein absolutes Highlight ist ein Paragliding-Flug, der von einem in der Nähe gelegenen Berg möglich ist.
Die Lagune von Dakhla: Marokkos Strand für Individualisten
Zugegeben, die Lagune von Dakhla liegt schon ziemlich weit abseits. Von Casablanca sind es 1.400 Kilometer Richtung Süden, die mauretanische Grenze ist nur noch 400 Kilometer entfernt. Drumherum gibt es nichts außer Sand und Wüste. Aber genau hier liegen die vielleicht schönsten Strände Marokkos, die längsten sind es auf jeden Fall. Das Wüstenstädtchen Dakhla ist die südlichste Stadt der Westsahara und kann entweder mit dem Auto oder mit einem Inlandsflug von Agadir oder Casablanca nach Dakhla erreicht werden.
Was euch hier erwartet, ist schlichtweg einzigartig. Auf der ca. 48 Kilometer langen und ca. vier Kilometer breiten Landzunge, die sich in den Atlantik erstreckt, erwartet euch fast 150 Kilometer Sandstrand vom Feinsten. Die Lagune an der Mündung des Rio de Oro an der Südspitze ist bevölkert von Flamingos, Schildkröten, Robben und unzähligen Vögeln, die hier überwintern.

Ob direkt am Strand bei Dakhla oder weiter der Lagune entlang, hier herrschen das ganze Jahr über perfekte Windverhältnisse für Surfer, Wellenreiter und Gleitschirmflieger. Und das bei fast konstanten 25 Grad Tagestemperatur. Aber auch wer nur unberührte Natur und Ruhe genießen will, findet an den Stränden um Dakhla den richtigen Platz für sich. Der Ort Dakhla bietet zudem echtes marokkanisches Flair und alles, was man für einen Urlaub braucht.
Marokkos Strände im Norden von Agadir
Aber auch im Norden von Agadir findet ihr Wasserspaß und Strandidylle:
Taghazout: Surfspot und Idylle
Im Norden Agadirs, ca. 20 Kilometer entfernt, findet ihr genau das Gegenteil von Agadir. Taghazout ist ein kleines, verträumtes Fischerdörfchen mit viel Charme und Ursprünglichkeit. Der ca. vier Kilometer lange Strand von Taghazout liegt idyllisch hinter Dünen und ist fast goldgelb. Neben ein paar Hotels am Strand gibt es vor allem reichlich Surfschulen. Taghazoute zählt seit Jahren zu den beliebtesten Surfspots in Marokko. Von Anfängerrevieren bis zu Tube-Wellen am Anchor-Point und einem starken Pointbreak am Killer Point könnt ihr hier alles finden.

Aber nicht nur für Surfer ist der Strand zumindest einen Tagesausflug von Agadir wert. Wer nicht surfen will, kann sich beispielsweise an einem Outdoor-Gym direkt am Strand verausgaben oder an einem der Yogakurse teilnehmen, die ebenfalls am Strand angeboten werden. Oder ihr versucht es einmal mit einem Kamelritt. Die malerische Lage und die Ruhe am Strand sind aber auch perfekt, um einfach einmal die Seele baumeln zu lassen, gemütlich in einem Café zu sitzen und aufs Meer zu schauen.
Im Dorf selbst geht es eher gemächlich zu. Es gibt einige nette Cafés und Restaurants. Wenn ihr Lust auf Feiern habt, sind die Surfschulen der richtige Anlaufpunkt. Einige von ihnen veranstalten regelmäßig Partys, Lagerfeuer und vieles mehr.
Imsouane: Surfspot und noch mehr Idylle
Wem Taghazout schon zu touristisch ist, sollte noch etwa 30 Kilometer weiter Richtung Norden in das Fischerdorf Imsouane fahren. Der Strand, der in einer kleinen Bucht liegt, ist eingerahmt von einer beeindruckenden Steilküste, die einen wunderbaren Kontrast zum tiefblauen Wasser bildet. Natur pur!
Was den Strand aber zusätzlich so besonders macht, ist, dass sich hier noch ein Großteil des dörflichen Lebens von Imsouane abspielt. Überall sind blaue Fischerboote zu sehen, Fischer die ihren Fang einbringen, ihre Netze flicken oder einfach beisammen sitzen. Im Dorf gibt es eine große Fischhalle, wo die Fische auf täglichen Auktionen verkauft werden. Keine Frage also, dass ihr nach einem Tag am Strand unbedingt in einem der gemütlichen Restaurants einen Fisch essen solltet.
Das Sportangebot ist in Imsouane natürlich nicht so groß wie beispielsweise in Agadir. Hier kommen besonders Surfer auf ihre Kosten, die vorwiegend wegen „der längsten Welle Marokkos“ und den langsamen Rechtswellen bei Ebbe hierher kommen.
Essaouira: Strand, Sightseeing und Lifestyle
Knapp 200 Kilometer nördlich von Agadir liegt die Hafenstadt Essaouira mit einem fünf Kilometer langen Sandstrand an den sich ein riesiges Dünengebiet anschließt. Zu den Dünen könnt ihr einen schönen Strandspaziergang machen oder ihr macht einen Ausritt mit dem Pferd oder mit dem Kamel.
Beliebt ist der Strand auch bei Surfern, die hier optimale Bedingungen vorfinden. Ein besonderes Erlebnis gibt es abends und an den Wochenenden. Dann kommen auch viele Bewohner von Essaouria und der Umgebung an den Strand. Da könnt ihr einmal sehen, wie ein marokkanisches Strandpicknick aussieht. Das Essen dafür wird nämlich in der traditionellen Tajine (Tonpfanne mit einem hohen, dreieckigen Deckel) direkt auf dem Lagerfeuer zubereitet.

Oberhalb des Strandes befindet sich über die gesamte Länge eine Promenade mit Cafés, Restaurants, Läden und Galerien. Die Promenade beginnt am Hafen, der ebenfalls ein beliebter Treffpunkt ist, genauso wie die schöne, portugiesisch geprägte Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe). Essaouria ist bekannt für seine zahlreichen Kunstgalerien und durch die Straßen der Stadt weht ein wenig Bohemien-Leben. Der Strand von Essaouria bietet euch somit eine tolle Kombination aus Strandurlaub, Sightseeing und Lifestyle. Marrakesch ist auch nur knapp zwei Autostunden entfernt und in jedem Fall einen Tagesausflug wert.
Oualidia: Windgeschützt in der Lagune
Noch etwas weiter im Norden, ca. 200 Kilometer von Essaouria entfernt, zwischen Safi und El Jadida, liegt das Städtchen Oualidia direkt an einer Lagune. Eigentlich handelt es sich dabei um ein ganzes Lagunensystem aus der Oualidia und der Sidi Moussa Lagune, zwischen denen Marschflächen und Salzpfannen liegen. Der Hauptstrand von Oualidia liegt praktisch wie ein großer Pool mittendrin. Durch seine geschützte Lage ist es hier relativ windstill. Also bestens geeignet, wenn ihr einmal nicht surfen wollt. Allerdings gibt es hier auch wirklich genug anderes zu tun.

Am besten mietet ihr euch ein Ruderboot oder ein Kajak und paddelt durch die Lagune. Dabei könnt ihr unzählige Vögel beobachten. Angeln ist hier auch ziemlich vielversprechend. Schnorcheln natürlich auch. In den Strandrestaurants gibt jede Menge frischen Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch und sogar Austern von den Farmen in der Lagune.
Marokkos schönste Strände am Mittelmeer
Zwischen der Straße von Gibraltar und der Grenze zu Algerien liegen ca. 450 Kilometer marokkanische Mittelmeerküste, mit ebenfalls langen Sandstrände und malerischen Buchten. Im Gegensatz zur Atlantikküste ist das Klima hier mediterran geprägt. Für Surfer ist der Wind zwar nicht so optimal wie am Atlantik, dafür kommen aber auch Taucher in dem ruhigeren Wasser auf ihre Kosten.
Saidia: Das Agadir der Mittelmeerküste
Obwohl Saidia nur ca. 10.000 Einwohner hat ist es nach Agadir der meistbesuchte Badeort Marokkos. Der Ort liegt im äußersten Nordosten des Landes, schon fast an der Grenze zu Algerien. Über 14 Kilometer zieht sich der feinsandige Strand an der abwechslungsreichen Küste von Marokko entlang, die teilweise von Mimosen und Eukalyptusbäumen gesäumt ist. Optimal für lange Spaziergänge. Unterwegs kommt man immer wieder an Restaurants vorbei, die frischen Fisch servieren. Das milde Klima und das warme Wasser des Mittelmeers machen Saidia zu einem ganzjährigen Ziel für einen Badeurlaub.
Die Infrastruktur am Strand von Saidia ist bestens ausgebaut und auch das Sportangebot kann es mit dem von Agadir aufnehmen. Hier könnt ihr nach Herzenslust schnorcheln, tauchen und natürlich auch surfen. Da der Wind nicht so stark wie am Atlantik ist, eignet sich das Revier auch gut für Anfänger. Der Strand fällt fast überall flach ins Wasser ab, sodass er auch bei Familien sehr beliebt ist.
Tamuda Bay
Der Strand Tamuda Bay liegt ca. 15 Kilometer von der Stadt Tetouan entfernt und beeindruckt durch seine Lage am Rif-Gebirge. Hier könnt ihr vor traumhafter Kulisse in der Sonne relaxen, tiefseetauchen, am Strand reiten oder Jetski fahren. Tamuda Bay ist ein Strand in Marokko, an dem es etwas exklusiver zugeht. Aber ein bisschen Luxus darf es im Urlaub ja schließlich auch mal sein.