Wer einen aktiven Urlaub in einer möglichst reizvollen Landschaft verbringen möchte, der stößt bei der Reiseplanung schnell auf Nationalparks als Reiseziel. Alleine in Europa gibt es mehr als 300 unterschiedliche Nationalparks und einige von ihnen befinden sich quasi direkt vor unserer Haustür. Wir stellen euch hier die elf schönsten Parks in ganz Europa für eine kurze oder längere Reise vor.
1. Frostige Schönheit: Nationalpark Vatnajökull (Island)
Gleich unser erster Tipp zu den schönsten Nationalparks in Europa versetzt Besucher regelmäßig in Staunen. Die Rede ist vom Nationalpark Vatnajökull im Südosten von Island. Er ist flächenmäßig der größte europäische Nationalpark und umfasst eine Landschaft mit vielen Highlights und frostigen Schönheiten.
Zwischen Mai und August ist die beste Zeit, um den Vatnajökull Nationalpark zu besuchen, denn im isländischen Sommer könnt ihr mit Temperaturen um 15 Grad rechnen. Dann besucht ihr auch am besten den größten Wasserfall des Landes: den Morsárfoss. Weitere Naturhighlights sind die gewaltigen Vulkane Öræfajökull und Grímsvötn und die darum befindlichen Steinschluchten zum Klettern und Wandern. Zu den Highlights unter den Freizeitaktivitäten im Vatnajökull gehören vor allem Gletscherwanderungen und Eishöhlentouren, die euch tief in die einzigartige Naturschönheit des Nationalparks eintauchen lassen.

2. Nationalpark Sarek (Schweden)
Abenteuer, Abgeschiedenheit und grenzenlose Wildnis erwarten euch beim Besuch im Sarek Nationalpark in Schweden. Er erstreckt sich im Norden des Landes über Teile von Lappland. Übrigens ist der Sarek Nationalpark der älteste Nationalpark in ganz Europa. Er wurde im Jahr 1909 gegründet und bietet seither heimischen Tieren wie dem Elch, Luchs und Wolf ein geschütztes Zuhause.
Als Reiseziel eignet sich der Nationalpark vor allem für alle, die Abenteuer erleben und mitten in der Natur sein möchten. Ausgeschilderte Wanderwege gibt es vor Ort ebenso wenig wie Hütten zum Übernachten oder ein Mobilfunknetz für die Nutzung von Smartphones. Wer sich im Sarek auf eine Trekkingtour begibt, der benötigt Zelt und Proviant, Gaskocher und Lampe. Aufgrund der Witterung ist die beste Jahreszeit für eine Trekkingtour im Sarek Nationalpark der Sommer mit moderaten Temperaturen. Allerdings empfiehlt sich in dieser Zeit ein effizienter Mückenschutz, denn die vielen Wasserläufe des Sarek sind beliebter Lebensraum für Stechmücken.

3. Teide Nationalpark auf Teneriffa (Spanien)
Ebenfalls ein Nationalpark der Superlative, jedoch nicht im kühlen Norden Europas, sondern im sonnigen Süden, ist der Parque Nacional del Teide. Er wird auch Teide Nationalpark genannt und befindet sich auf der Sonneninsel Teneriffa. Der Teide Nationalpark ist mit jährlich mehr als vier Millionen Besuchern der meistbesuchte Nationalpark in Europa und rangiert selbst weltweit unter den Top 10 der meistbesuchten Nationalparks. Namensgebend für diesen Park ist der Vulkan Pico del Teide, welcher die höchste Erhebung der Insel ist und einen imposanten Blick bietet. Ihr gelangt sowohl mit den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs als auch mit eurem Mietwagen in den Park und könnt verschiedene Aussichtspunkte ansteuern.

Imposant ist jedoch auch eine Fahrt mit der Seilbahn hinauf Richtung Krater. Das letzte Stück bis zum Krater des Teide müsst ihr jedoch in jedem Fall zu Fuß zurücklegen und solltet dazu etwa eine halbe Stunde Zeit einplanen.
4. Reiseziel Nationalpark Sächsische Schweiz (Deutschland)
Zweifellos zu den schönsten Nationalparks in Deutschland gehört die Sächsische Schweiz. Ihr Herzstück ist das beeindruckende Elbsandsteingebirge, welches sich auf vielerlei Hinsicht bis ins Detail erkunden lässt. Im besten Fall habt ihr für euren Besuch im Nationalpark Sächsische Schweiz eine Woche Zeit und erkundet alle Bereiche zu Fuß.
Hierzu führt der legendäre Fernwanderweg Malerweg auf einer Länge von 112 Kilometern vorbei an allen Top-Sehenswürdigkeiten und den massiven Bergen des Elbsandsteingebirges. Beginnend in Liebethal passiert ihr auf dem Fernwanderweg in acht Etappen Richtung Pirna zum Beispiel die Festung Königstein, die Burg Hohnstein, die Affensteine und die Bastei mit ihrer wunderschönen Basteibrücke. Sie ist übrigens der beliebteste Ort für ein Erinnerungsfoto im Nationalpark Sächsische Schweiz und bietet eine imposante Sicht auf die umliegenden Felsen und die Landschaft. Schwindelfrei solltet ihr jedoch sein, wenn ihr bei eurem Besuch im Nationalpark Sächsische Schweiz die Basteibrücke überqueren möchtet.

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5. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Deutschland)
Ein weiterer Nationalpark in Deutschland ist schnell erreichbar und daher bestens für einen kurzen Urlaub oder einen spontanen Kurztrip geeignet. Die Rede ist vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, der sich vom Fischland-Darß-Zingst bis zur Küste Rügens entlang der Ostseeküste erstreckt. Jährlich rasten in diesem geschützten Gebiet zahlreiche Kraniche auf ihrer Flugroute in Richtung Süden und sind das wohl bekannteste Schauspiel des Nationalparks.
Wenn ihr die Vögel des Glücks auf ihrer Reise beobachten möchtet, bietet sich eine der geführten Touren zu den Rastplätzen der Kraniche im Frühjahr und Herbst an. An verschiedenen Stellen im Park sind dazu Beobachtungspunkte eingerichtet.
Doch auch den Rest des Jahres über sind die Küstenabschnitte, Strände und Dünen, das bewaldete Hinterland und die tierischen Bewohner sehenswert. Sowohl Wander- als auch Radwege führen durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und bieten euch tiefe Einblicke in diesen Lebensraum im Nordosten des Landes.

6. Retezat Nationalpark in den Karpaten (Rumänien)
Ruhige Gletscherseen, deren Wasser in der Sonne schimmert, eine hohe Artenvielfalt und jede Menge Angebote für Wanderer – das sind die größten Highlights des Retezat Nationalparks in Rumänien. Er befindet sich in den Karpaten und ist am besten per Pkw zu erreichen. Vor Ort gibt es mehr als 20 ausgeschilderte Wanderwege, die durch den Nationalpark führen und verschiedene Beobachtungspunkte oder Sehenswürdigkeiten ansteuern. Von den Beobachtungspunkten aus lassen sich mit etwas Glück die tierischen Bewohner des Parks genauer beobachten. Hierzu gehören Bären, Luchse, Wölfe, Adler, Geier und vieles mehr.
Sehenswürdigkeiten im Retezat Nationalpark in den Karpaten sind vor allem die beiden großen Gletscherseen Lacul Bucura und Lacul Zanoaga. Ebenso ist der Berg Peleaga mit seinen 2.509 Metern Höhe ein wichtiges Ausflugsziel im Park. Übernachten könnt ihr direkt im Park. An verschiedenen Stellen befinden sich ausgeschilderte Campingplätze und Berghütten.

7. Wandertraum: Padjelanta Nationalpark (Schweden)
Im malerischen und kaum besiedelten Lappland hoch im Norden von Schweden befindet sich der Nationalpark Padjelanta mit seinem bekannten Wanderweg Padjelantaleden. Er zieht sich auf einer Länge von rund 140 Kilometern durch den Park. Während der Sommermonate könnt ihr sowohl im Norden vom Ort Ritsem aus, als auch im Süden von der Ortschaft Kvikkjokk den Fernwanderweg begehen. Entlang der Route befinden sich vereinzelte Hütten zum Übernachten.
Wer mehr über die in Lappland lebenden Samen und ihr traditionelles Leben erfahren möchte, sollte die Samensiedlung Arasluokta besuchen. Sie wird während der Sommermonate von Rentierzüchtern bewohnt.

Das landschaftliche Highlight des Parks ist der See Virihaure. Falls ihr nach eurem Besuch im Padjelanta Nationalpark noch mehr landschaftliche Schönheiten Skandinaviens entdecken möchtet, dann verlasst ihr den Park am besten im Westen. Hier grenzt Schwedens größter Nationalpark nämlich direkt an den norwegischen Rago-Nationalpark.
8. Mystisch: Dartmoor Nationalpark (England)
Sagen, Legenden und unerklärliche Phänomene ranken sich seit unzähligen Jahren um den Dartmoor Nationalpark in England. Er befindet sich in der Grafschaft Devon und besteht überwiegend aus Moor und Heidelandschaft. Diese wird vielfach von den so genannten „Toren“ durchbrochen. Es handelt sich dabei um besondere Felsformationen, die teilweise wie Kunstobjekte in den Himmel ragen.

Mehr als 700 Jahre ist die Clapper Bridge alt, welche über einen schmalen Wasserlauf im Nationalpark führt. Sie besteht aus Granitfelsen. Die Überquerung der historischen Brücke gehört für die meisten Besucher unbedingt ins Freizeitprogramm. Zusätzlich erlangte das Gefängnis im Dartmoor Berühmtheit. Das Gebäude wird inzwischen nicht mehr als Gefängnis genutzt, sondern ist ein Museum mit Exponaten zum legendären Gefängnisaufstand.
Möchtet ihr mit dem Zug in den Nationalpark Dartmoor reisen, fahrt ihr am besten bis Plymouth. Von hier aus bestehen Busverbindungen zum Besucherzentrum des Nationalparks und in die Ortschaften der direkten Umgebung.
9. Wasserreicher Nationalpark Plitvicer Seen (Kroatien)
Wasser in all seinen Facetten erlebt ihr bei einem Besuch im kroatischen Nationalpark Plitvicer Seen, welcher zum UNSECO-Weltnaturerbe gehört und seit 1949 besteht. Der Park befindet sich im Herzen Kroatiens. Die nächstgelegenen Städte sind Korenica und Slunj. Er wird jährlich von rund einer halben Million Menschen besucht und bietet vom Frühling bis in den Herbst die besten Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Besuch. In diesem Nationalpark erwartet euch eine einzigartige Wasserlandschaft, die sich aus 16 verschiedenen Seen in unterschiedlicher Größe zusammensetzt. Diese Seen sind durch Flüsse, Bäche oder Wasserfälle komplett miteinander verbunden und bilden ein einzigartiges Ökosystem, welches zahlreichen Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause bietet.

Der größte Wasserfall des Parks ist zugleich der größte Wasserfall des Landes und trägt den schlichten Namen großer Wasserfall. Hier stürzt das Wasser des Flusses Plitvica rund 78 Meter tief in die unteren Seen des Nationalparks.
► Alle Informationen rund um die Plitvicer Seen
Um den Park zu Fuß zu erkunden, nutzt ihr am besten die ausgeschilderten Spazierwege, welche zu den unterschiedlichen Seen führen. Wichtig ist zudem ein Blick auf die Verhaltensregeln des Nationalparks, die an allen Eingängen zu finden sind.
10. Weltnaturerbe Durmitor Nationalpark (Montenegro)
Im Norden von Montenegro und teilweise an der Grenze zu Bosnien und Herzegowina befindet sich der größte Nationalpark des Landes: Durmitor. Er ist Teil des Weltnaturerbes der UNESCO und hält für Besucher eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt so wie ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm bereit. Ausgangspunkt für eine Erkundung des Durmitor Nationalparks ist in der Regel die Gemeinde Žabljak. Hierhin gelangt ihr sowohl mit dem Auto als auch mit Bus und Bahn. Zudem befinden sich in Žabljak Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Im Nationalpark warten 17 Gletscherseen wie der Schwarze See, rund 40 Berggipfel von mehr als 2.000 Metern Höhe und der Fluss Tara auf euch. Vor allem der Fluss bietet im Sommer spannende Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung, denn er kann zum Rafting, Canyoning und für Kanufahrten genutzt werden. Imposant ist auch ein Blick ist die 1.300 Meter tiefe Tara-Schlucht, welche der tiefste Canyon Europas ist.

Für Wanderungen und Wassersport sind der Frühling und Herbst die besten Reisezeiten. Im Winter könnt ihr hier jedoch ebenfalls sportlich aktiv werden. Rund drei Monate lang ist die Gemeinde Žabljak im Durmitor Nationalpark ein Hotspot des Wintersports in Montenegro.
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11. Cinque Terre Nationalpark (Italien)
Er ist zugleich der älteste und der kleinste Nationalpark in Italien und befindet sich mitten im malerischen Ligurien: der Cinque Terre Nationalpark. Weltberühmt ist diese Schutzzone vor allem für ihre fünf Dörfer an der Küste mit bunten Häusern und historischen Ortskernen. Während die Landschaft als Naturpark unter besonderem Schutz steht, sind die Dörfer Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Der einfachste Weg, um in den italienischen Nationalpark Cinque Terre zu reisen, ist die Anreise mit dem Zug. In alle fünf Orte besteht eine Zugverbindung aus dem Umland und vor Ort im Park könnt ihr Busse und den Zug zur Fortbewegung nutzen. Für Übernachtungsmöglichkeiten ist in den Ortschaften Corniglia, Riomaggiore, Monterosso al Mare, Manarola und Vernazza gesorgt.
Neben Sightseeing in den weltberühmten bunten Dörfern bietet der Nationalpark selbstverständlich Wanderwege. Ein Highlight dieses Parks sind jedoch die verschlungenen und verzweigten Wege für Kajakfahrten. Auf diesem Weg gelangt ihr zu den gut versteckten Höhlen, den imposanten Wasserfällen und den Lebensmittelpunkten der heimischen Tierwelt.