Die Westküste Norwegens zählt zu den beeindruckendsten Naturwundern, die unser Planet zu bieten hat. Über mehrere Kilometer hat sich hier das Meer ins Landesinnere gegraben und so die faszinierenden Fjordlandschaften geschaffen. Dieses Spektakel sollte man einmal gesehen haben. Wir stellen euch nicht nur die schönste Route vor, sondern zeigen euch auch, wie ihr die am besten bereist.

Norwegen ist flächenmäßig etwas größer als Deutschland, hat aber nur knapp 5,5 Millionen Einwohner. Das liegt zum einen daran, dass weite Teile des Landes mit imposanten Bergen bedeckt sind, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass im hohen Norden die Winter lang und kalt sind. Das Campen im Sommer ist in Norwegen deswegen so reizvoll, weil ihr im Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark das Land der Mitternachtssonne erreicht.
Inhaltsverzeichnis
- Tipps zur Planung für euren Roadtrip durch Norwegen
- Norwegen mit dem Wohnmobil erkunden
- Campingplätze in Norwegen: klassisch oder ausgefallen
- Unsere Routenempfehlung beim Camping in Norwegen
Tipps zur Planung für euren Roadtrip durch Norwegen
Wenn ihr über ein eigenes Wohnmobil verfügt, empfiehlt sich die Anreise mit der Fähre ab Kiel, Puttgarden, Travemünde, Rostock oder Sassnitz. Je nachdem, welcher Hafen für euch am günstigsten liegt. Die Fähren sind meist sehr modern und bieten schon fast so viel Komfort wie ein Kreuzfahrtschiff. Ihr könnt aber auch fliegen und vor Ort einen Camper anmieten. Das spart euch die lange Anreise. Bei der Wahl des Fahrzeugs solltet ihr beachten, dass Norwegens Panoramastraßen zuweilen sehr eng sind und euer Wohnmobil nicht zu groß sein sollte.

Für das Camping in Norwegen eignet sich der Sommer. Die Winter sind an der Küste dank des Golfstroms zwar vergleichsweise mild, aber dennoch zu kalt, um in einem Camper zu schlafen. Ab Mai erwartet euch eine wahre Blütenpracht in den südlichen Landesteilen und erfahrungsgemäß ist der Juni der sonnenreichste Monat. Von Mitte Mai bis Ende Juli geht nördlich des Polarkreises die Sonne gar nicht unter, auch wenn sie manchmal von Wolken verdeckt wird. Im Süden und im Landesinneren steigen die Temperaturen dann schon mal über die 25 Grad Marke. Wenn ihr in den Norden fahren wollt, benötigt ihr warme Kleidung und Decken. Oberhalb des Polarkreises kann es auch im Sommer nachts recht frisch werden. Auch für Regentage solltet ihr ausgerüstet sein.
Norwegen mit dem Wohnmobil erkunden
Norwegen ist ein sehr dünn besiedeltes Land und daher ist es nicht immer garantiert, dass ihr an den schönsten Orten auch ein Hotel findet. Daher bietet es sich an, Norwegen mit einem Wohnmobil zu erkunden. So seid ihr flexibel, gelangt in die schönsten Ecken und seid der Natur immer hautnah. In Norwegen ist ein Anspruch auf Erholung im Freien sogar im Gesetz verankert. Dazu zählt auch das Jedermannsrecht, das besagt, dass ihr mit einem Abstand von 150 Metern zu Privatland eigentlich überall euer Lager aufschlagen dürft. So seid ihr in Norwegen nicht auf Campingplätze angewiesen. Allerdings beinhaltet das Jedermannsrecht auch die Pflicht, euren Lagerplatz so zu verlassen, wie ihr ihn vorgefunden habt. Also bitte keinen Müll liegen lassen. Es gibt aber an einigen Orten Einschränkungen, daher solltet ihr lieber noch mal nachfragen, bevor ihr euch an einem idyllischen Ort breitmacht.

Sofern ihr mit dem Flieger anreist und euch vor Ort einen Camper mieten wollt, habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Stationen. In der Nähe der internationalen Flughäfen befinden sich auch Stationen der Campervermieter. Das gilt für Oslo, Tromsø, Trondheim und Stavanger. Um unnötige Kosten zu vermeiden, solltet ihr die einzelnen Angebote genau vergleichen und vor der Buchung eure Tour zumindest grob geplant haben. Manche Vermieter bieten euch einen günstigen Einstiegspreis, aber ihr müsst dann noch Kilometerpakete dazu buchen. Das mag dann interessant sein, wenn ihr nur ein paar Tage nach Norwegen und nicht so viele Kilometer fahren wollt.
Auch die beinhalteten Leistungen solltet ihr vergleichen. Vor allem bei den Versicherungspaketen und der Grundausstattung gibt es große Unterschiede. Bei manchen Anbietern sind sogar eventuell anfallende Mautgebühren inklusive. Wie lange ihr in Norwegen unterwegs sein wollt, hängt davon ab, wie viel Zeit ihr habt. Wir würden euch empfehlen, mindestens eine Woche zu planen, Norwegen bietet genügend Highlights, mit denen ihr eine dreiwöchige Tour genauso füllen könnt.
Campingplätze in Norwegen: klassisch oder ausgefallen
Die ein oder andere Nacht werdet ihr auf einem Campingplatz verbringen müssen. Schließlich braucht ihr ja von Zeit zu Zeit frisches Wasser und müsst die Abwassertanks leeren. Über ganz Norwegen verteilt findet ihr über 1000 davon. Viele sind mit dem Green Travel Award der norwegischen Regierung ausgezeichnet. Neben Stellplätzen für euren Camper werden euch oft sportliche und unterhaltsame Aktivitäten angeboten.
Wenn ihr zwischendurch mal eine Nacht außerhalb des Wohnmobils in außergewöhnlicher Umgebung verbringen wollt, empfehlen wir diverse Glamping-Möglichkeiten. So könnt ihr in Kuppelzelten, die einen ungetrübten Ausblick auf den Sternenhimmel bieten, träumen. Wenn ihr euch traut, könnt ihr im Wald der Trolle in einem schwebenden Zelt schlafen. An anderer Stelle verbringt ihr die Nacht in einer mongolischen Jurte oder einem Lavvus, dem Zelt der Samen.
Wenn euch das zu luxuriös ist, versucht es mit den Hängemattencamps. Die gibt es an spektakulären Plätzen, wie zum Beispiel an der Felswand des Gipfels des Digergubben mit Blick auf den Haroyfjord in Tornes.
Unsere Routenempfehlung beim Camping in Norwegen
Die norwegische Landschaft ist mystisch und schön. In weiten Teilen des Landes ranken sich Sagen um besonders markante Orte. Für die von uns vorgeschlagene Route solltet ihr Zeit mitbringen. Ihr könnt aber auch nur Teile davon befahren und den Rest bei eurem nächsten Besuch anschauen.
1. Oslo die Hauptstadt
Die meisten von euch werden ihre Rundreise in Oslo starten. Wenn ihr mit der Fähre ankommt, erwartet euch im Oslofjord mit seinem Schärengarten schon das erste Highlight. Für Oslo solltet ihr euch mehr als nur einen Tag Zeit nehmen. Die Stadt wurde 2019 mit dem Titel European Green Capital ausgezeichnet.

Mehr als die Hälfte der Stadt ist mit Wäldern und Parks bedeckt. Aber nicht nur Natur gibt es hier zu bestaunen. Das Munch-Museum ist das größte Museum der Welt, das exklusiv einem Künstler gewidmet ist. Faszinierend ist auch der Gegensatz der charmanten historischen Viertel zu den modernen Neubauten, die oft sehr nachhaltig gebaut wurden. Bei eurem Stadtbummel entdeckt ihr noch Skulpturengärten und eine vielfältige Restaurantszene.
Top Sehenswürdigkeiten | Festung Akershus, Holmenkollen Skimuseum & Sprungschanze, Norwegisches Freilichtmuseum, Rathaus, Nobel Friedenszentrum |
Campingplätze in der Nähe | Topcamp Ekeberg, Oslo – Campen mit Blick auf die Stadt |
1. Kristiansand – die heitere Stadt im Süden
Die südlichste Stadt Norwegens bietet euch ein ganz eigenes Flair. Die typischen weißen Häuser leuchten im Sonnenlicht und kleine Läden laden hier zu einem Bummel ein. Selbst der Strand strahlt in leuchtendem Weiß und ist sogar von Palmen gesäumt. Im Sommer hat hier der Skagerrak Badetemperatur. Falls doch nicht, gibt es ein öffentliches Freibad mit 25 Grad Wassertemperatur.

Die vorgelagerte Insel Odderøya ist ein beliebtes Erholungsgebiet und Heimat des spektakulären Baus des Kilden Performing Arts Center. Im Zentrum von Kristiansand entdeckt ihr beim Bummeln coole Street Art in Form von gigantischen Wandgemälden. Im Hafen Fiskebrygga lernt ihr das Gegenstück zum dänischen „Hygge“ kennen. Die vielen Kanäle erinnern ein bisschen an Venedig.
Top Sehenswürdigkeiten | Schärengarten, Strand, Street Art, Kristiansand Kanonenmuseum, weiße Häuser in Posebyen, Club 21 im Radisson Blu Caledonien |
Campingplätze in der Nähe | Kristiansand Feriensenter – Campingplatz im Schärengarten mit Strand und breitem Sport- und Unterhaltungsprogramm |
2. Stavanger – ehemalige Kulturhauptstadt Europas und spektakuläre Natur
Die Stadt Stavanger ist „klein aber fein“ und hat einiges zu bieten. Zum einen ist die Stadt bekannt für ihre Street Art, die es fast überall zu sehen gibt. Bei eurem Bummel durch die Altstadt seht ihr die Kathedrale und flaniert über die Fargegaten, die man wegen der vielen bunten Häuschen auch die Bunte Straße nennt.

In der Umgebung lohnt sich ein Ausflug zu den Schäreninseln Finnøy, Rennesøy und Kvitsøy. Am Preikestolen genießt ihr laut Loneley Planet vom atemberaubendsten Aussichtspunkt der Welt in 600 Metern Höhe einen spektakulären Blick über den Lysefjord. Wenn ihr von Kristiansand kommt, lohnt ein Abstecher über die Landschaftsroute Jæren, die von Ogna, vorbei an den schönsten Nordseestränden Norwegens, nach Borestranda und Sandnes führt.
Top Sehenswürdigkeiten | Gamle Stavanger, Kathedrale, Fargegaten, Schärengarten, Magma UNESCO Global Geopark |
Campingplätze in der Nähe | Am Stadtrand von Stavanger befindet sich der Campingplatz Mosvangen in malerischer Umgebung an einem See. |
3. Bergen – das Herz der Fjorde
Auf dem Weg von Stavanger nach Bergen solltet ihr ab Oanes über die Panoramastraße Ryfylke fahren. Die führt euch entlang des Lysefjords ins Hochland bei Sauda und über einen Pass nach Røldal. Eine kurze Fahrt bringt euch dann nach Låtefossen, von wo euch die Traumstraße Hardanger an Gletschern, Wasserfällen und Obstwiesen vorbeiführt. Euer Ziel ist die zweitgrößte Stadt Norwegens – Bergen.

Das bekannteste Viertel ist Bryggen, das aus der Blütezeit der Hanse stammt, als Bergen ein wichtiges Handelszentrum war. Ganz in der Nähe schlendert ihr über den Fischmarkt, der sich schon seit 1276 hier befindet. Die Stadt wurde von der UNESCO zur Stadt der Gastronomie gekürt, und so sollte es ein Leichtes sein, in dieser äußerst charmanten Stadt das passende Restaurant zu finden.
Top Sehenswürdigkeiten | Lysefjord, Hardangerfjord, Bryygen, Fischmarkt, Kunstmuseum, Edvard Grieg Haus, Fløibahn, Gondelbahn Ulriken |
Campingplätze in der Nähe | Vom Bergen Camping Park erreicht ihr die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt bequem mit dem Bus. |
4. Sunnfjord – zwischen Gletschern und Wasserfällen
Von Bergen geht es Richtung Norden, wo ihr kurze Zeit später über die Nordhordlandbrücke fahrt. Von dort geht es weiter an einem Fjord entlang und über gebirgiges Gelände zum Sognefjord, den ihr mit der Fähre von Opdal nach Lavik überquert. In der Nähe dieser Gemeinde wartet wieder Spektakuläres auf euch.

Von Sunnfjord geht es in den Jostedalsbreen Nationalpark, wo ihr den größten Gletscher Festland Europas erkunden könnt. Den solltet ihr euch bei einer geführten Tour anschauen. Auf der Fahrt zum Nationalpark passiert ihr einige atemberaubende Wasserfälle und traumhafte Berglandschaften.
Top Sehenswürdigkeiten | Nordhordlandbrücke, Jostedal Gletscher, Gletschermuseum in Fjærland, steinzeitliche Felszeichnungen in Ausevika, Sageninsel Kinn, Jostedalsbreen Natiuonalpark |
Campingplätze in der Nähe | Sandvik Camping in Luster liegt malerisch an einem Arm des Sognefjords und ist von zwei weiteren Nationalparks umgeben. |
5. UNESCO Weltnaturerbe Geirangerfjord
Einer der schönsten Fjorde Norwegens endet am Dorf Geiranger, das etwa 100 Kilometer von der Nordseeküste entfernt ist. Der 15 Kilometer lange Fjord ist zwischen 0,6 und 1,3 Kilometer breit und wird begrenzt von Bergen, die hier bis zu 1400 Meter steil aus dem Wasser aufragen. Der beste Weg diesen Fjord zu erkunden ist vom Wasser aus.

Das bekannteste Fotomotiv sind die Wasserfälle der Sieben Schwestern, die alle unverheiratet blieben. Kein Wunder, denn der Freier befindet sich genau gegenüber und konnte wohl nicht übers Wasser gelangen. Je nachdem wie viel Zeit ihr für eure Tour plant, empfehlen wir euch hier ein paar Tage zu verbringen, um die eindrucksvollen Naturerlebnisse zu genießen.
Top Sehenswürdigkeiten | Nationalwanderweg Fosseråsa, Storsæterfossen Wasserfall, verlassener Bauernhof Skageflå, Zip-Lining, Canyoning, Adlerstraße, Trollstigen |
Campingplätze in der Nähe | Geiranger Camping liegt direkt am Ende des Fjords und bietet euch spektakuläre Ausblicke auf diesen und die schneebedeckten Gipfel der Berge. |
6. Molde – Im Land der Trolle und des Jazz
Molde liegt an der Mündung des Romsdalfjordes in die Nordsee. Von Geiranger führt euch der Weg über die atemberaubende Bergstraße Trollstigen. Diese ist sehr eng, manchmal fast einspurig und windet sich in weiten Serpentinen ins Tal. Bevor ihr die Straße befahrt, macht unbedingt noch einen Stopp am Stigrøra Aussichtspunkt.

Molde ist bekannt für sein Jazzfestival, das seit 1961 jedes Jahr im Juli stattfindet. Wenn ihr euch für die norwegische Kultur interessiert, besucht das Romsdalmuseum. Eine kleine Wanderung wert ist der Weg auf den Varden, von dessen Gipfel ihr an klaren Tagen einen Blick auf 222 teils schneebedeckte Gipfel genießt. Die Weiterfahrt von Molde zum nächsten Ziel führt über die Atlantikstraße mit spektakulären Brücken an der Küste entlang.
Top Sehenswürdigkeiten | Domkirche, Romsdalmuseum, Aker Stadion, Trollkirche, Midsundtrappene |
Campingplätze in der Nähe | Malerisch am Fannefjord, etwa drei Kilometer östlich von Molde befindet sich Kviltorp Camping mit Grillplatz und Bootsanleger. |
7. Trondheim – die quirlige Universitätsstadt
Die drittgrößte Stadt Norwegens bietet viele Überraschungen für Besucher. So sorgen die 30.000 Studenten der Universität dafür, dass ihr hier ein buntes Nachtleben entdecken könnt. Bekannt ist Trondheim für seine Erdbeeren, die im kühlen Klima langsamer reifen, dafür aber fast 24 Stunden Sonne tanken können.

Das beliebteste Verkehrsmittel in Trondheim ist das Fahrrad. Mit dem könnt ihr das Bakklandet Viertel mit seinen bunten Häusern erkunden. Oder ihr nutzt damit den Fahrradlift Trampe. In der Altstadt erkundet ihr dann die über 1000 Jahre alte Nidaros Kathedrale, von deren Turm ihr eine tolle Aussicht über die Stadt genießt. Findet ihr das Gesicht von Bob Dylan, das Restaurateure in der Fassade versteckt haben?
Top Sehenswürdigkeiten | Nidaros Kathedrale, Festung Kristiansten, Altstadviertel Bakklandet, Gourmetküche, Insel Munkholmen |
Campingplätze in der Nähe | Etwa elf Kilomter außerhalb Trondheims liegt Flakk Camping idyllisch an einem Strand im Fjord. |
8. Narvik – das Tor zu den Lofoten
Die Weiterfahrt nach Norden bringt euch durch noch mehr atemberaubende Landschaften und im Saltfjellet-Svartisen Nationalpark schließlich über den Polarkreis. Narvik bietet euch faszinierende Naturerlebnisse. Das Highlight ist eine nächtliche Fahrt mit der Seilbahn auf den Narvikfjellet, von wo ihr einen traumhaften Blick über die Bucht im Schein der Mitternachtssonne genießt. Noch spektakulärer ist die Aussicht vom Nationalberg Norwegens, dem Stetinden.

Gemütlich wird es dann bei einer Fahrt mit der Ofotenbahn, die euch durch einmalige Landschaft führt. In Narvik könnt ihr auch tief in die Kultur der Samen eintauchen, die hier schon seit Urzeiten mit ihren Rentieren leben. Oder ihr besucht den Polar Park, den nördlichsten Zoo der Welt. Nur ein Katzensprung trennt euch von den Lofoten, wo ihr unter anderem im Licht der Mitternachtssonne eine Runde Golf spielen könnt.
Top Sehenswürdigkeiten | Narvikfjellet, Wanderung nach Verdensvaet, Adlersafari, Ofotenbahn, Isogaisa Festival der samischen Kultur, Lofotr-Wikingermuseum in Borg |
Campingplätze in der Nähe | Ballangen Camping liegt malerisch etwa 40 Kilometer westlich von Narvik an einem Fjord. Der Platz hat sogar einen Pool im Freien. |
9. Tromsø – die Hauptstadt der Arktis
Eine quirlige und lebhafte Stadt so hoch im Norden? Ja! Im Sommer wird hier 24 Stunden am Tag das Sonnenlicht gefeiert. Wenn ihr also schon immer mal nachts um eins in der strahlenden Sonne einen Cocktail trinken wolltet, ist dies der Platz dafür. Tromsø ist als „nachhaltige Destination“ zertifiziert und hat ein paar Sehenswürdigkeiten für euch zu bieten.

Da wäre zum Beispiel das weithin sichtbare Wahrzeichen, die Arktische Kathedrale. Ein Meisterwerk aus Beton und Glas, in dem ihr ausgezeichnete Konzerte hören könnt. Spektakulär ist auch die Tromsøbrua, die das Zentrum, das auf einer Insel liegt, mit dem Festland verbindet. Im Polarmuseum erhaltet ihr einen Einblick in die arktischen Expeditionen, die hier starteten. Ein weiteres Highlight der nördlichsten Universitätsstadt der Welt ist die Seilbahn auf den Storsteinen, von dessen Gipfel ihr mal wieder eine atemberaubende Aussicht genießt.
Top Sehenswürdigkeiten | Tromsø-Brücke, Arktische Kathedrale, Walbeobachtung, Sherpatreppe zum Storsteinen, Samische Kultur |
Campingplätze in der Nähe | Sollte es euch auf dem Tromsø Lodge & Camping nachts zu kalt werden, könnt ihr euch eine gemütliche Hütte mieten oder euch in der Sauna aufwärmen. |
10. Hammerfest – die nördlichste Stadt Europas?
Ob Hammerfest wirklich die nördlichste Stadt ist, ist umstritten. Immerhin gibt es mit Honningsvåg seit 1998 einen Ort, der nördlicher liegt und auch Stadtrechte genießt. In der kargen Umgebung der Finnmark leben hier immerhin über 10.000 Menschen. Vom Salen-Hügel, den ihr über einen Serpentinenweg erreicht, habt ihr einen fantastischen Ausblick über die Umgebung. Dort oben befindet sich der Struve Medianbogen, mit dessen Hilfe einst die Größe der Erde berechnet wurde.

Was ihr hier sicher nicht erwarten würdet, sind die Kamele, auf denen ihr zu einer Safari aufbrechen könnt. Etwas für Hartgesottene ist ein Bad im Meer an einem der weißen Strände. Kaum zu glauben, dass Hammerfest eine der ältesten Städte des Landes ist. Wenn ihr schon mal hier seid, solltet ihr auch dem Eisbärenklub einen Besuch abstatten und Mitglied werden. Das geht nur vor Ort und gibt euch das Gefühl, einem exklusiven Club anzugehören.
Top Sehenswürdigkeiten | Hammerfest Kirche, Kamelsafari, Wiederaufbaumuseum, Wanderungen in der Finnmark |
Campingplätze in der Nähe | Aurora Glamping bietet euch zwar keine Stellplätze für euer Wohnmobil, dafür aber Übernachtungen in Erdhäusern und Tipis. |
11. Honningsvåg – das Tor zum Nordkap
Das arktische Fischerdorf darf sich seit 1998 nördlichste Stadt der Welt nennen. Viel gibt es hier nicht zu tun, außer faszinierende Natur zu entdecken. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands liegt auf der Insel Magerøya. Hier entdeckt ihr über 200 Pflanzenarten, die trotz der arktischen Kälte gedeihen. Im Ort selbst gibt es die Kirche als Sehenswürdigkeit, ansonsten ist Honningsvåg geprägt von der Fischerei.

Im Stadtteil Skarsvåg startet eine einmalige Bootstour, die euch entlang der faszinierenden Küste zu Walen, Robben und Delfinen bringt. Auch die vielen Vögel, die hier leben, werdet ihr dabei sehen. Das Highlight ist ein Besuch des Nordkaps, das nicht ganz der nördlichste Punkt Europas ist. Da ihr aber von der 307 Meter hohen Klippe den besseren Blick auf den arktischen Ozean habt, befindet sich das Besucherzentrum eben auf diesem Plateau. Der nördlichste Punkt ist am Kap Knivskjellodden, zu dem euch eine Wanderung führt.
Top Sehenswürdigkeiten | Kirkeporten (Felsbogen mit Blick auf das Nordkap-Plateau), Kap Knivskjellodden, Rentierbeobachtung, Nordkaphallen Besucherzentrum, Weltkugel auf dem Kliff |
Campingplätze in der Nähe | Kirkeporten Camping Skarsvåg dürfte wohl der nördlichste Campingplatz der Welt sein. Er befindet sich auf dem Gelände, auf dem noch bis 1979 ein Bauernhof betrieben wurde. |
Häufige Fragen zu Camping in Norwegen
Norwegen mit dem Wohnmobil zu erkunden, ist ein Traum. Ihr genießt sehr viel Freiheit und könnt euer Wohnmobil dank des Jedermannsrechts fast überall parken und morgens in spektakulärer Kulisse aufwachen. Bevor ihr aber startet, gibt es bestimmt noch Fragen. Ein paar davon möchten wir euch hier beantworten.

Wieviel kostet ein Campingplatz in Norwegen?
In der Regel kosten die Stellplätze für euer Wohnmobil auf den Plätzen zwischen 30 und 35 Euro pro Nacht. Dafür ist meistens der Strom, Frischwasser und Abwasserentsorgung im Preis inbegriffen.
Kann man in Norwegen wild campen?
Wie wir euch in unserem Beitrag erklärt haben, gilt in Norwegen das Jedermannsrecht, das besagt, dass ihr mit einem Mindestabstand von 150 Metern zum nächsten Privatgrundstück überall campen dürft. Wir empfehlen euch aber dennoch sicherheitshalber nachzufragen, bevor ihr euch häuslich einrichtet.
Ist Campen in Norwegen gefährlich?
Nein. Norwegen ist ein äußerst sicheres Reiseland. Eine Gefahr besteht höchstens, wenn ihr im Revier eines großen Tieres übernachtet. Unfälle mit Elchen, die die Straße queren, werden gelegentlich gemeldet.
Fazit: Camping in Norwegen – erlebt die große Freiheit in unberührter Natur
Wenn ihr ein paar Grundregeln beachtet, ist ein Roadtrip mit dem Camper in Norwegen ein wahr gewordener Traum. Majestätische Bergwelten mit unberührter Natur, die ihr oftmals für euch alleine habt und die faszinierende Kulisse der Fjorde gibt es so nur hier zu sehen. In dem dünn besiedelten Land genießt ihr während eurer Tour das Gefühl der großen Freiheit und sammelt jede Menge einmaliger Erinnerungen.
Der Stress zu Hause nagt an euren Nerven und ihr wollt mal wieder richtig entschleunigen? Dann nehmt euch die Zeit, dieses faszinierende Land ausgiebig zu erkunden. Sobald ihr Oslo hinter euch gelassen habt, gilt es nur noch zu entspannen und zu genießen. Wir wünschen euch viel Spaß bei eurem Abenteuer.