Barcelona – eine Stadt, die vermutlich auf jedermanns Wunschliste für einen Städtetrip steht. Doch selbst, wenn ihr nicht so viel Zeit oder nur ein Wochenende für die katalanische Metropole habt, könnt ihr dort schon viel entdecken. Wie gut, dass Blogger Clemens Sehi von Travellers Archive bereits vor Ort war und euch hier verrät, welche Sehenswürdigkeiten ihr an zwei Tagen in Barcelona nicht verpassen dürft!
Wer nur 48 Stunden Zeit hat, um Barcelona zu erkunden, der wird nicht alle Sehenswürdigkeiten anschauen, alle lokalen Spezialität kosten und jeden Markt besuchen können. Aber hier kommt die gute Nachricht: Zwei Tage reichen aus, um in die kosmopolitische Hauptstadt der spanischen Region Katalonien so richtig hinein zu schnuppern. Und das geht so!
Tag 1: Erst flanieren, dann probieren
Idealer Ausgangspunkt für eine Erkundungstour ist die Altstadt von Barcelona. Die „Ciutat Vella“ überrascht mit einem engen Gassenlabyrinth. Am besten beginnt man aber wo anders, nämlich auf der wohl berühmtesten Prachtstraße der Stadt, der Las Ramblas.
09:00 Las Ramblas – Großstadtflair auf Katalanisch
Egal wo man in Barcelona eine Bleibe findet, der Plaça de Catalunya ist ein Verkehrsknotenpunkt, der von überall gut zu erreichen ist – ob mit Bus oder Bahn. Hier beginnt die breite Flaniermeile Las Ramblas, eine Straße, die gesäumt ist von großen Bäumen rechts und links sowie meistens zu jeder Tageszeit auch von jeder Menge Spaziergängern und Verkäufern.
Die Las Ramblas ist so touristisch, dass sie bei Einheimischen als verpönt gilt. Das ändert aber nichts an ihrem unbändigen Charme. Denn dieser Ort ist voller Straßenkünstler und Blumenhändler, Schausteller und Selbstdarsteller. Es lohnt sich, den Blick auch mal nach unten auf den Boden zu richten, denn dort erwarten einen die Mosaikwerke des surrealistischen Künstlers Joan Miró höchstpersönlich. Dabei gilt es allerdings, die eigenen Wertsachen stets im Blick zu halten, denn Las Ramblas gilt auch als heißes Pflaster für Taschendiebe.
09:30 Mercat de la Boquería – Von der Flaniermeile zur Probiermeile
Direkt an der Las Ramblas geht es seitlich zum Mercat de la Boquería. Dieser ist einer der ältesten Märkte der Stadt und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit bei Einheimischen wie bei Besuchern gleichermaßen. Ob frisch gepresste Säfte, ein kleines Puddingtörtchen Pasteis de Nata (oder zwei oder drei) oder eine andere lokale Spezialität – im Mercat kann man sich wunderbar durch die schmalen Gänge schlemmen. Kein Wunder, denn tatsächlich ist er der größte Lebensmittelmarkt in Europa.
10:00 Gótico – Palmengesäumte Bilderbuchplätze
Nach so viel Trubel ist Entspannung angesagt und die funktioniert am besten im Gótico, dem Gotischen Viertel. Nicht fehlen darf ein Besuch des Plaça Reial, eines palmengesäumten, neugotischen Platzes, der postkartenidyllischer nicht sein könnte. Wer möchte, kann es sich hier in einem der vielen Cafés am Platz mit einem Café con leche bequem machen. Ebenfalls nicht verpassen sollte man die Laternenpfähle in der Mitte des Platzes – sie stammen von Antoni Gaudí.
11:00 – Im Kreuzgang
Der nächste Schnappschuss wartet nur wenige Meter weiter in der Carrer del Bisbe, die einerseits für die neugotische Brücke bekannt ist, andererseits für die Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia. Dieser Name ist nicht nur wohlklingend. Tatsächlich ist die gotische Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert sowohl von außen, als auch von innen einen Besuch wert. Dort warten nämlich 13 außergewöhnliche Bewohner auf die Besucher: Gänse. Diese stehen für die 13 Lebensjahre der Heiligen Eulàlia, einer Märtyrerin, die zugleich auch Namenspatronin der Kathedrale ist.
13:00 – Born in Barcelona
Schon Hunger? Mittagessen sollte man bloß nicht im Gótico suchen, denn finden wird man nur touristische Restaurants. Stattdessen empfiehlt sich das Viertel Born. Entlang der Via Laietana finden sich zahlreiche gute Tapas-Restaurants. Ein Tipp: Sitzen Einheimische drin, kann man nicht falsch liegen. Also nix wie rein!
Auch den Nachmittag kann man getrost in Born verbringen, denn das Viertel ist nicht so touristisch wie das Gótico, lädt aber genauso zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man den Galerien und Museen der Carrer Montcada, allen voran dem Museu Picasso, in dem einige der frühen Werke des Künstlers ausgestellt werden.
In Born gilt eine alte Backpacker-Weisheit: Je öfter man in die verzweigten Seitenstraßen abbiegt, desto mehr taucht man in das wahre Leben der Einheimischen ein. Dort trifft man auf kleine Plätze, urige Obst- und Gemüseläden, Wäsche, die zwischen den Häusern baumelt, sprich: auf echtes, katalanisches Leben.
17:30 – Ab an den Strand
Barcelona wäre nicht Barcelona, wenn man nicht zu jeder Zeit die Möglichkeit hätte, der Großstadt zu entfliehen. Und das Gute liegt so nah, nämlich in Barceloneta. Das Strandviertel der Stadt erreicht man zu Fuß oder mit der Linie 4. Wer an der U-Bahn-Station Urquinaona aussteigt, muss nur noch dem Möwengeschrei folgen. Am Strand erwartet einen eine Strandbar neben der anderen und der Blick auf eines der neueren Wahrzeichen der Stadt: auf das W Barcelona Hotel, das eindrucksvoll am Ende des Strandes steht.
Tag 2: Architek-Tour durch Barcelona
Hand aufs Herz, in Barcelona beginnen die Tage nicht allzu früh. Zu schön und geruhsam sind die Morgen. Zu gut schmeckt der Morgenkaffee, als dass man Hektik aufkommen lassen sollte. Dabei wartet am zweiten Tag das wohl größte Highlight Barcelonas.
10:30 Sagrada Família – die unvollendete Schönheit
Die Basilika Sagrada Família thront schon lange über der ganzen Stadt. Sie ist Gaudís Meisterwerk und das, obwohl es noch nicht einmal fertiggestellt ist. Schon die liebevollen Details an ihrer Außenfassade lassen erahnen, wie wichtig Gaudí das Gebäude war. Noch überraschender allerdings ist das Innere der Basilika. Hier spielt das durch die bunten Fenster einfallende Licht kongenial mit der verwunschenen Architektur. Ein Tipp: Die Eintrittskarten sollte man sich am besten vorher online kaufen, sonst läuft man Gefahr, bis zu drei Stunden dafür anzustehen.
13:00 – Die Gaudí geht weiter
Für Architekturfreunde gibt es noch viel mehr zu sehen – und zwar in der Prachtstraße Passeig de Gràcia. Hier befindet sich ein weiteres berühmtes Bauwerk des Künstlers. Das La Pedrera, auch bekannt als „Casa Milà“, sieht schon von außen völlig skurril aus. Es gilt als eines der schönsten Bauwerke des Modernisme. Während das Dach mit seinen Lüftungskaminen in Soldatenformen besonders beeindruckend ist, wartet das Espai Gaudí Museum im Erdgeschoss mit einer detaillierten Sammlung über Gaudís Leben und Werke auf.
14:00 – Park mit Aussicht
Weiter geht es mit der U-Bahn zum Parc Güell. Dieser gut 15 Hektar große Park ist nicht minder berühmt, denn auch er stammt vom Meister Gaudí. Er verzaubert mit Mosaikterrassen und Skulpturen wie dem berühmten Salamander-Brunnen – das wohl beliebteste Selfie-Motiv der ganzen Stadt. Denn ganz nebenbei hat man von hier oben auch noch einen tollen Blick auf ganz Barcelona.
16:30 – Höchste Zeit für Cava und Bocadillo
Spätestens jetzt dürfte das Frühstück vergessen sein. Höchste Zeit also für einen Stopp in einer der berüchtigten Xampañerías von Barcelona: Die Xampañería Can Paixano ist der Name einer im Jahre 1969 eröffneten Institution. Hier tummeln sich allnachmittäglich Einheimische neben Touristen. Wo man das Gelächter und Geschmatze der quirligen Menschentraube bis weit in die anliegenden Gassen hören kann, da weiß man, dass man richtig ist. Es ist ein Ort für den unbändigen Heißhunger nach einem Bocadillo, der katalanischen Variante von belegten Brötchen. Vielleicht mit spanischem Schinken, Käse oder Chorizo? Die Auswahl ist groß.
Egal, für was man sich auch entscheidet, heruntergespült wir das Essen am besten mit einem Glas Cava, dem katalanischen Schaumwein. Na denn, salut Barcelona!