“Bambärch”, wie Bamberg im lokalen fränkischen Dialekt genannt wird, mausert sich seit einiger Zeit zur romantischsten Stadt Deutschlands. Wir zeigen euch eine Route für den perfekten Stadtspaziergang zu Bambergs 9 Top-Sehenswürdigkeiten!

Wie kam es zu diesem plötzlichen Aufschwung, der Bamberg zur Kulisse bekannter Filmproduktionen werden ließ und für immer größere Bekanntheit der Stadt bei Touristen aus nah und fern sorgt? Nun ja, es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die Bamberg so sehenswert machen.
Manche Gäste fühlen sich von den zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten Bambergs wie in eine andere Zeit versetzt; andere Staunen über die umliegenden Weinberge und die idyllische Lage der Stadt an dem Flüsschen Regnitz, der hier vor sich hin plätschert und zum Tagträumen einlädt. Wieder andere Besucher sind von der raffinierten Lokalkulinarik fasziniert, die hier solch wundersame Erscheinungen wie das typisch bambergische Rauchbier hervorgebracht hat. Zusätzlich ist die Stadt aufgrund ihrer engen Bebauung, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht, bestens für Erkundungstouren zu Fuß geeignet.
Um euch bei der Erforschung Bambergs unter die Arme zu greifen, haben wir euch den folgenden Spaziergang, in dem wir euch auch die Hintergründe der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt beschreiben, zusammengestellt.
Ganze neun Sehenswürdigkeiten, die über sieben Standorte der Stadt verteilt sind, stellen wir euch dabei vor. Das ist kein Zufall, denn die Zahl Sieben hat in der Stadt Bamberg Geschichte. Sie wurde nämlich genau wie einst Rom auf sieben Hügeln errichtet. Kein Wunder, dass Bamberg daher auch den Namen „fränkisches Rom“ trägt.
Wobei so manch ein Bamberger das römische Pendant scherzhaft auch gerne mal als „italienisches Bamberg“ bezeichnet.
Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß bei unserem virtuellen Rundgang durch diese einzigartige und wunderschöne Stadt. Vielleicht überzeugt euch ja unsere Route zu den neun spannendsten Sehenswürdigkeiten.
Den genauen Streckenverlauf seht ihr hier auf der Karte – und für weitere Infos zu den einzelnen Stationen und vor allem, was ihr unterwegs so alles entdeckt, erfahrt ihr weiter unten.
Inhaltsverzeichnis:
- Hauptbahnhof Bamberg
- Die Altstadt
- Altes Rathaus
- Klein-Venedig
- Schlenkerla
- Kaiserdom
- Alte Hofhaltung
- Neue Residenz
- Kloster Michaelsberg
1. Bamberger Hauptbahnhof: Das Tor zur Altstadt Bambergs
Als Startpunkt unserer Erkundungstour durch Bamberg bietet sich der Hauptbahnhof an. Das historische Gebäude, welches selbst als Sehenswürdigkeit angesehen werden kann, ist der am häufigsten frequentierte Bahnhof Oberfrankens. Ganze 15.000 Fahrgäste kommen täglich in dem denkmalgeschützten Bauwerk an.
Dass der Bahnhof bei Besuchern so beliebt ist, liegt daran, dass er neben seiner zentralen Lage in der Stadt auch als ein Nahverkehrsknotenpunkt der Region fungiert: Von Berlin aus erreicht ihr den Bahnhof in etwas mehr als vier Stunden, von München aus sind es weniger als zwei Stunden und das nahegelegene Nürnberg ist gerade einmal eine halbe Stunde entfernt.
Bevor es mit der Sightseeing-Tour durch Bamberg weitergeht, könnt ihr euch an diesem Bahnhof mit allem relevanten Proviant wie Getränken, Lebensmitteln oder Magazinen eindecken. Empfehlenswert sind auch die vielen kleinen Cafés, die sich rund um den Bahnhofsbau befinden und einen exzellenten Espresso anbieten.
2. Die Altstadt Bambergs: Ein buntes Shoppingparadies
Der nächste Teil unseres Spaziergangs führt mitten durchs Herz der Stadt.
Bamberg besteht aus drei Teilen: der Berg-, der Insel- und der Gartenstadt. In dieser Etappe des Spaziergangs erkunden wir die Inselstadt, die den größten Teil der Altstadt ausmacht. Sie liegt auf der Erbainsel, zwischen den zwei Armen der Regnitz.
Die Bauwerke Bambergs sind von unterschiedlichsten Architekturströmungen geprägt. Ihr findet hier neben Vertretern des späten Mittelalters und der Neuzeit auch viele Bauten des bürgerlichen Barocks und der Gründerzeit. So ergibt sich ein eklektisches Mosaik verschiedener Baustile, das als Gesamtkunstwerk einen wesentlichen Teil des Bamberger Weltkulturerbes darstellt.

Unsere Route verläuft von der Bamberger Kettenbrücke, unserem Tor zur Inselstadt, über die Hauptwachstraße und dem Grünen Markt zum Obstmarkt, der direkt vor dem Alten Rathaus liegt. Auf diesem Weg findet ihr eine große Auswahl an verschiedensten Cafés, Restaurants und Bars, aber auch Einkaufs- und Modegeschäfte. Ideal also für eine kleine Shoppingtour, bevor wir uns den geschichtsträchtigeren Sehenswürdigkeiten der Stadt widmen.
3. Das Alte Rathaus: Bürgermeisterbau auf Bamberger Brücke
Das berühmte Rathaus von Bamberg befindet sich am Übergang von der Insel- zur Bergstadt auf der anderen Seite des Flusses. Genauer gesagt steht das schöne Fachwerkensemble inmitten der Regnitz, die die Stadt durch ihre beiden Flussarme dreiteilt. Errichtet wurde der Rathausbau im späten Mittelalter auf einer künstlich angelegten Insel im linken Regnitzarm – damals wie heute ein wahres Wunder der Ingenieurskunst!
Genauer betrachten könnt ihr das Rathaus gleich von mehreren Perspektiven, je nachdem für welche der beiden hier vorhandenen Brücken ihr euch entscheidet.
Wir empfehlen die Obere Brücke, da diese mitten durch das schöne Tor des Rathausturms verläuft. Genauso wie das prächtige Tor werden euch sicherlich die reich verzierten, bunt bemalten Außenwände des Rathausbaus begeistern. Am besten macht ihr es den vielen Tagesreisenden nach und schnappt euch eure Kamera, um den Moment festzuhalten.

Doch auch im Inneren des Alten Rathauses warten Kunst und Kultur auf euch. Genauer gesagt befindet sich hier die Porzellansammlung Ludwig, eine umfangreiche Sammlung wertvoller Stücke aus den Porzellanstädten Meißen und Faenza – ein ganz besonderes Sightseeing-Erlebnis.
Eintrittspreis für Führungen: Erwachsene 5 Euro / Kinder bis 15 Jahre kostenlos
Eintrittspreis zur Sammlung Ludwig: regulär 6 Euro / ermäßigt 5 Euro
Weiter geht es auf die Stadtseite westlich der Regnitz. Dieser Teil ist für seine hügelige Natur bekannt. Bergsteigerstiefel sind jedoch glücklicherweise nicht erforderlich!
4. Klein-Venedig von Bamberg: Ein Fischerviertel wie aus dem Bilderbuch
Das Viertel rund um das Alte Rathaus besticht durch sein südländisches Flair – kein Wunder, dass man diesen Teil Bambergs auch als Klein-Venedig bezeichnet.

Genauer gesagt wird mit dem Namen “Klein-Venedig” das ehemalige Fischerviertel bezeichnet, dass sich zwischen den Inseln rund ums Alte Rathaus und der Markusbrücke befindet. Entlang der Regnitz erstreckt sich hier ein bunt geschmücktes Viertel, an dem sich die ehemaligen Fischerhäuser reihen – jedes komplett mit eigener Anlegestelle. Schließlich war das Boot anno dazumal das Hauptverkehrsmittel für die ansässigen Bewohner.
Das pittoreske Gegend eignet sich perfekt dazu, eine kurze Rast einzulegen, bevor es auf der gegenüberliegenden Regnitzseite mit unserem Stadtspaziergang weitergeht. Wir empfehlen, das schöne Ambiente in einem kleinen Café zu genießen – damit wird die kleine Reise ins italienische Bamberg perfekt!
5. Das Schlenkerla: Biergenuss nach Bamberger Gusto
Doch bevor wir die kleine Wanderung zum Domberg von Bamberg wagen, gelangen wir zu unserem nächsten Zwischenstopp, der bei euch sicherlich für Heiterkeit und Erfrischung sorgen wird.
Wer dabei an Bier dachte, liegt hier goldrichtig! Die Bamberger Braukunst weist ganze acht Brauereien vor und ist damit eines der größten Zentren des Bierbrauens in Deutschland. Früher waren es sogar einmal 68 Brauereien, aber auch acht Brauhäuser sind eine beachtliche Anzahl für eine kleinere Stadt wie Bamberg.
Eine besondere Delikatesse der trinkbaren Art ist dabei das authentische Bamberger Rauchbier. Diese und weitere köstliche Bierspezialitäten aus Nah und Fern könnt ihr in der Traditionsschänke „Das Schlenkerla“ probieren, das eine feste Bamberger Institution ist und daher mittlerweile selbst als eine Sehenswürdigkeit der Stadt angesehen wird.
Neben der leckeren Flüssignahrung gibt es hier natürlich auch ein Menü mit Nahrung der deftigen Art, ganz nach fränkischer Hausmannsküche. Probiert doch mal ein Schäuferla. Dieses herzhafte Gericht ist eine fränkische Variante des beliebten Schweinebratens, bei dem das Fleisch aus der Schweineschulter kommt. Es ist dem bekannteren hessischen Kassler recht ähnlich und schmeckt hervorragend zu einem bambergischen Rauchbier.
Gut gestärkt geht es also weiter zu unseren finalen Etappenstopps, hoch oben auf dem Domberg.
6. Bamberger Dom: Einer der letzten Kaiserdome Deutschlands
Schon von den verwinkelten Gassen der Altstadt erspäht ihr den prächtigen Dom Bambergs, da dieser wie ein König über der Stadt thront, die sich vor ihm erstreckt. Tatsächlich liegt der Dom näher, als es den Anschein macht; ohne Umwege ist er vom Rathaus nach gut fünf Gehminuten erreicht.
Wir entscheiden uns jedoch für eine Zick-Zack-Route durchs schöne Bergviertel, um auch die beschaulichen Hinterhöfe und mittelalterlichen Gassen dieses Stadtteils nicht zu verpassen.

Nach dieser kleinen Wanderung kommen wir dann schließlich zu unserem nächsten Stopp, dem Wahrzeichen der Stadt: dem majestätischen Dom von Bamberg. Er befindet sich auf dem höchsten Punkt der Bergstadt, weswegen ihr von hier oben ein tollen Blick über die Stadt genießt. Versucht doch mal zu entdecken, welche bereits abgelaufenen Punkte ihr von hier aus seht!
Natürlich bezaubert auch der Dombau selbst mit seiner imposanten Bauweise. Seinen Anfang nahm der Kaiserdom, als der deutsche Kaiser Heinrich II. im Jahr 1004 den Grundstein legte. Kurz darauf war der beeindruckende Bau dann auch schon fertiggestellt. Gerade die vier circa 75 Meter hohen Türme sind sehr eindrucksvoll.

Im Inneren des Doms warten zudem die bekannte Statue des Bamberger Reiters und ein echtes Kaisergrab auf euch.
Eintrittspreis für Führungen: Erwachsene 5 Euro / Kinder bis 15 Jahre kostenlos
7. Alte Hofhaltung: Einkehr im ältesten Hof Bambergs
Direkt neben dem monumentalen Dom von Bamberg befindet sich die Alte Hofhaltung. Hier lernt ihr, wie die Bischöfe zur Zeit des späten Mittelalters gelebt haben. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind reich verziert und unzählige Blumen schmücken die Arkaden der Hofhaltung.
Abgerundet wird das mittelalterliche Ambiente rund um den friedvollen Innenhof durch das Historische Museum in der Alten Hofhaltung, das auch als Stadtmuseum dient.
Eintrittspreis fürs Museum: regulär 7 Euro / ermäßigt 6 Euro / Schüler 1 Euro
Unser persönlicher Höhepunkt ist die wunderschöne Pforte zur Hofhaltung, die im Renaissancestil erbaut wurde und daher umso mehr heraussticht. Besonders beliebt ist die Alte Hofhaltung zudem bei Hochzeitspaaren, die die schöne Kulisse gerne für ein romantisches Fotoshooting nutzen.
Für alle unter euch, die gerne ein ganz besonderes Andenken an die Reise haben möchten, empfehlen wir, es den Brautpaaren gleichzutun und euch mal so richtig in Pose zu werfen.
8. Neue Residenz: Fürstliche Residenz der Extraklasse
Den Abschluss unseres Dombergtrios stellt die Neue Residenz dar. Von unserer letzten Etappe, der Alten Hofhaltung, sind es nur wenige Gehminuten bis zur Neuen Residenz – tatsächlich liegt die Neue Residenz quasi gegenüber der Alten Hofhaltung.
Schon von außen beeindruckt der Prachtbau mit seinen barocken Verzierungen. Der insgesamt vier Stockwerke hohe Bau gilt als architektonischer Vorreiter und war durch seine Ausmaße fast schon so etwas wie ein Wolkenkratzer der damaligen Zeit.
Doch auch von Innen weiß die Neue Residenz zu begeistern. So gibt es mehr als 40 verschiedene Prunkräume, die zum Großteil mit Originalmöbeln und anderen historischen Ausstattungen eingerichtet sind.
Besondere Glanzstücke sind der Kaisersaal mit seinen bemerkenswert farbenfrohen Gemälden sowie der Marmorsaal und das Spiegelzimmer.
April bis September: täglich 9-18 Uhr
Oktober bis März: täglich 10-16 Uhr
Eintritt: regulär 6 Euro / ermäßigt 5 Euro / Kinder und Jugendliche bis 18 kostenlos
Bevor es zu unserem letzten Programmpunkt weitergeht, empfehlen wir euch noch den angrenzenden Rosengarten zu erkunden, einen der schönsten Erholungsorte der Stadt.
9. Kloster Michaelsberg: Letzter Stopp auf dem Michaelsberg
Zu guter Letzt geht unser Weg weiter in Richtung Norden zu einem weiteren der sieben Hügel Bambergs – dem Michaelsberg.
Auch auf diesem Berg thront eine bedeutende Sakralanlage. Das Kloster Michaelsberg entstand in etwa zur gleichen Zeit wie der prächtige Dombau. Im Vergleich zu diesem machte die Klosteranlage allerdings deutlich mehr durch. So wurde sie im Laufe der Jahrhunderte gleich mehrmals geplündert und gebrandschatzt. Im Zuge der damaligen Restaurierungen wurde das Kloster umgestaltet und jeweils dem Architekturgeschmack der Zeit angepasst.

Heutzutage genießt ihr die vom Barock geprägte Fassade in ihrer vollen Pracht. Im Inneren der Kirche warten die Überbleibsel vergangener Architekturstile auf euch. Es gibt gotische Gräber, ein neoklassizistisches Replikat der Grabeskirche sowie Kanzeln aus dem Rokoko zu entdecken.
Der Höhepunkt einer Klosterbesichtigung sind jedoch die einzigartigen Bemalungen im Inneren der Abtei. Die Gewölbe sind nämlich mit Bemalungen verschiedenster Pflanzenarten verziert. Auch exotische Pflanzen wie zum Beispiel Tabak, Baumwolle oder auch die Ananas sind vertreten.
Eintritt: regulär 6 Euro / ermäßigt 5 Euro / Kinder und Jugendliche bis 18 kostenlos
Mit diesen Eindrücken aus der Welt der Natur schließen wir unseren Ausflug nach Bamberg ab. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof passieren wir dabei die bereits gesehenen Sehenswürdigkeiten und lassen dabei die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Was für ein vielseitiges Erlebnis diese Entdeckungstour doch war!
Wir hatten Gelegenheit, unserem Kaufrausch freien Lauf zu lassen, haben köstliche kulinarische Erfahrungen gemacht und dabei noch eine Menge über die Geschichte und Künste dieser tollen Stadt gelernt. Hier kann man wirklich so einiges erleben. Da würde man am liebsten gleich noch länger in Bamberg verbleiben!
Wir hoffen, euch hat dieser virtuelle Stadtspaziergang genauso viel Spaß gemacht wie uns. Vielleicht wollt ihr unsere Route ja gleich beim nächsten Besuch dieser wirklich sehr sehenswerten Stadt umsetzen? Wir empfehlen euch dafür ein paar Nächte im mondänen Welcome Residenzschloss oder im Hotel National in der Nähe des Bahnhofs!