Agadir: Strandurlaub und Sehenswürdigkeiten

Agadir hat sich in den letzten Jahren zur Top-Adresse für Strandurlaub in Marokko gemausert. Über 300 Sonnentage im Jahr, angenehme Temperaturen und natürlich das rauschende Meer vor der Haustür – was will man mehr? Doch wäre es viel zu schade, nur am Strand zu liegen. In der Stadt und Umgebung gibt es noch viele weitere tolle Ecken zu entdecken. Was genau euch in Agadir erwartet, verrate ich hier.


Inhaltsverzeichnis

 

Agadir ist eine relativ neue Stadt an der Westküste Marokkos. Das ist aber einem Erdbeben geschuldet, das 1960 große Teile der Altstadt vernichtete. Doch davon haben sich die Bewohner nicht unterkriegen lassen und ihre Stadt einfach neu aufgebaut.

Leider ist nichts vom ursprünglichen Agadir erhalten geblieben. Die Gebäude im „neuen“ Zentrum sind damit gerade einmal 50 Jahre alt. Rund um Agadir wird auch schon fleißig gebaut und ein neuer Wohnblock nach dem anderen hochgezogen. Dennoch hat die Stadt einige interessante Ecken zu bieten. Aber zunächst das Wichtigste: der Strand! Wie sieht er aus, kann man dort gut baden und was ist mit dem Shopping- und Essensangebot?

Wie läuft das mit der Einreise noch einmal? Dann schnell zu unserem Marokko-Urlaubsguide!

Der Strand von Agadir

Agadir ist einer der absoluten Hotspots in Marokko, wenn es um Badeurlaub geht. Es gibt sogar ein eigenes Viertel nur mit Hotels. Die Bedingungen mit Sonnengarantie, wenig Niederschlag sowie einer tollen Lage zu wichtigen Sehenswürdigkeiten des Landes tragen sicher dazu bei. Für Sonnenanbeter unschlagbar ist allerdings der zehn Kilometer lange Sandstrand Agadirs.

Strand von Agadir

Der feine und goldfarbene Sandstrand Agadirs reicht vom Hafen in der Innenstadt bis zum Königspalast – wirklich ein Traum für alle Spaziergänger! Vor allem abends hüllt der Sonnenuntergang über dem Horizont alles in ein rotes Licht.

Ich war mit zwei Kollegen im September 2018 dort. Der Atlantik war zu dieser Zeit recht frisch, dennoch sprangen viele Wagemutige tapfer in die Fluten. Zwar heißt es immer, dass der Atlantik für einen Badeurlaub uninteressant sei, doch das hat dennoch kaum jemanden abgehalten, sich von den 30 Grad im Schatten eine kleine Abkühlung im Meer zu holen.

Wie häufig an atlantischen Küsten ist der Wellengang ideal für Wassersport. Bei den meisten Hotels könnt ihr euch Surfbretter ausleihen. Im Les Dunes d’Or geht das sogar ohne Gebühr! Auch eine Surfstunde wird All-Inclusive-Gästen hier gratis angeboten. Was das Hotel sonst noch zu bieten hat, erzähle ich euch hier.

In Agadir gibt es ein eigenes „touristisches Viertel“, in dem die meisten Hotels direkt am Strand angesiedelt sind. Lediglich eine Uferpromenade trennt die Anlagen vom Badebereich. Alle Hotels stellen ihren Gästen natürlich Sonnenschirme und Liegen gratis zur Verfügung. Meistens erhält man an der Rezeption ein Kärtchen, das man einfach dem Mitarbeiter am Strand gibt. Dann bekommt man ein Handtuch ausgehändigt und kann sich ein nettes Plätzchen suchen.

Welches Hotel ihr dabei aussucht, hängt ganz von eurem Geschmack und Budget ab. Alle Anlagen liegen fußläufig zum Zentrum. Unterwegs trefft ihr auf viele Bars und Restaurants (teilweise mit Live-Musik) und von Fisch über traditionell Marokkanisch bis zu International sind der kulinarischen Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Selbst wenn ihr All Inclusive gebucht haben solltet, lohnt es sich, auch mal außerhalb zu essen. Die meisten Zutaten kommen aus der Region und das schmeckt man.

Mein Tipp: Besucht unbedingt einmal das „Casa Mia“ im Zentrum. Das Restaurant bietet eine breite Auswahl an italienischen Gerichten – und der Fisch ist wirklich hervorragend!

Die Promenade endet in Agadir an der neuen und sehr schicken Marina. Hier gibt es auch einige Einkaufsmöglichkeiten und Bekleidungsketten, die ihr unter anderem aus deutschen Fußgängerzonen kennt.

Die Marina von Agadir

Generell ist die Marina eine eher schickere Gegend. Die Marokkaner wissen das und machen deshalb sehr gerne nicht nur in Agadir Urlaub, sondern besitzen sogar eine Wohnung am Jachthafen. Setzt euch einfach mal an den Straßenrand und beobachtet die Leute. Denn es gilt das Motto: „Sehen und gesehen werden!“ Teure Autos, schicke Klamotten – wer etwas auf sich hält, zeigt sich hier.

Wenn die Nacht zum Tag wird: Feiern in Agadir


Wer nachts das Tanzbein schwingen oder sich einfach nur unters feierwütige Volk mischen möchte, ist in Agadir genau richtig. Denn es gibt zahlreiche Diskotheken in der Stand. Meistens gehören sie zu einem der großen Hotels und genießen einen hervorragenden Ruf. Deshalb strömen nicht nur die eigenen Gäste auf die Floors, sondern auch zahlreiche Besucher aus anderen Hotels sowie Marokkaner. In der Nebensaison ist meistens nicht so viel los, dafür kommen aber von September bis Dezember umso mehr Leute in die Clubs.

Die Top-Sehenswürdigkeiten in Agadir

Da Agadir noch so „jung“ ist, gibt es in der Stadt selbst nur wenige Sehenswürdigkeiten. Dafür müsst ihr auf alle Fälle das touristische Viertel verlassen und eintauchen in den ganz normalen Alltag der Marokkaner.

1. Alte Kasbah: Weitblick garantiert

Die alte Kasbah (Festung) ist von fast jedem Ort in Agadir gut zu sehen. Sie befindet sich oben auf dem Hausberg der Stadt. Ihr gelangt entweder mit dem Taxi oder zu Fuß nach oben. Jedoch fahren Marokkaner und Urlauber seltener wegen der Ruinen hoch, sondern wegen dem fantastischen Ausblick, den ihr über Agadir genießt. An klaren Tagen überblickt ihr nicht nur das Meer und die ganze Stadt bis zum Sous-Massa-Nationalpark, sondern erspät in der Ferne sogar das imposante Atlasgebirge.

Panorama auf Agadir

2. Neue Medina von Agadir: Spaziergang durch die Vergangenheit

Wie oben erwähnt, wurde die Altstadt (Medina) Agadirs beim großen Erdbeben zerstört. Dennoch könnt ihr einen Blick zurück in die Geschichte werfen. Denn etwa fünf Kilometer südlich von Agadir hat der Sizilianer Coco Polizzi die alte Medina einfach so originalgetreu wie möglich nachgebaut. Die Gebäude bestehen aus Steinen, Erde und Holz und stehen teilweise sogar auf Sanddünen. Die verwinkelten Gassen laden zu tollen Fotos ein. Gleichzeitig ist in der Neuen Medina nicht viel los (wenig Händler und Besucher), sodass ihr die Ruhe vor Ort in Frieden genießen könnt.

Neue Medina von Agadir

3. Souk El Had: Feilschen und shoppen

Egal, was ihr sucht – ihr könnt sicher sein, es im Souk El Had mitten in Agadir zu bekommen. Ob Souvenirs, SIM-Karten, Arganöl, Gemüse oder Kleidung – für jeden Bedarf gibt es unter den mehr als 2.000 Händlern eine eigene Abteilung, die sich darauf spezialisiert hat. Schlendert einfach durch die schmalen Gassen und lasst euch inspirieren.

Doch sobald ihr den Geldbeutel zückt, heißt es: feilschen, feilschen, feilschen! Hört euch zunächst an, was der Händler verlangt und nennt anschließend höchstens ein Drittel davon. Dann wird es garantiert Diskussionen geben, die meistens recht amüsant sind und sowohl dem Käufer als auch dem Händler Spaß bereiten. Lasst euch aber gesagt sein, dass ihr euch nichts „andrehen“ lassen müsst – wenn ein Preis nach wie vor zu hoch ist, dann müsst ihr ihn auch nicht bezahlen, sondern könnt einfach gehen. Möglicherweise willigt der Händler schließlich doch noch ein.

4. Jardin d’Olhao: Ein Stück Portugal in Marokko

Marokkaner lieben ihre Parks – das durfte ich bei meinem Besuch in Marrakesch feststellen. Dort gibt es unzählige Grünanlagen, die so gut besucht sind, dass man Mühe hat, eine freie Bank zu finden. Natürlich gibt es auch in Agadir Grünanlagen. Eine der bekanntesten und schönsten ist aber sicherlich der historische Stadtpark Jardin d’Olhao im Herzen des Stadtviertels Nouveau Talborjt. Er ist aus der Städtepartnerschaft sowie der bis ins 16. Jahrhundert zurückgehenden Beziehungen Agadirs mit der portugiesischen Stadt Olhao heraus entstanden.

Bemerkenswert sind die Gebäude im Jardin d’Olhao, die allesamt im portugiesischen Kolonialstil errichtet wurden. Die Häuser werden umsäumt von Gehwegen, Brücken, Grünflächen sowie Wasserläufen. Im Park findet ihr auch ein Museum, das der Zerstörung Agadirs durch das Erdbeben gedenkt. Wie häufig in Marokko gibt es auch in diesem Park ein Café, in dem ihr euch nach der Besichtigung erfrischen könnt.

Jardin d'Olhao, Agadir

Diese Ausflüge gibt es ab Agadir

Gerade in Marokko lohnt es sich, die Grenzen des Urlaubsortes zu verlassen und die Umgebung zu erkunden. In der Nähe von Agadir gibt es da einige Schätze, die auf euren Besuch warten.

Hinweis: Auch wenn die Marokkaner Touristen gewohnt sind – achtet bei allen Ausflügen darauf, nicht in Shorts und im Spaghettiträger-Top ins Auto zu steigen. Vor allem in ländlicheren Gegenden sind die Menschen konservativ. Ein T-Shirt oder ein Tuch, um die nackten Schultern zu bedecken, helfen da schon viel. Auch eure Beine sollten bedeckt sein. Außerdem schützt ihr eure Haut damit gleichzeitig vor der afrikanischen Sonne. Natürlich Kopfbedeckung und Sonnencreme nicht vergessen!

1. Taghazout: Endlos Wellenreiten

Fürs Baden und Schnorcheln scheint der Atlantik nicht immer eine Top-Adresse zu sein. Dafür ist dieses Meer ideal für alle Wassersportler. Wer etwas mehr Action möchte, kann sich hervorragend in Agadir und Umgebung sportlich betätigen.

Ich kann euch nur wärmstens einen Ausflug ins nur 20 Autominuten entfernte Taghazout empfehlen. Dort herrschen von Oktober bis März ideale Bedingungen, um auf den Wellen zu reiten. Auch Anfänger sind hier gut aufgehoben, da die strandnahen Wellen nicht zu hoch sind. Und wer ein kleines bisschen Talent mitbringt, schafft es auch schnell, auf dem Brett stehen zu bleiben:

2. Nationalpark Souss-Massa: Absolut sehenswert

Natur-Fans kommen bei einem Strandurlaub in Agadir voll auf ihre Kosten. Denn südlich von der Stadt liegt der Nationalpark Souss-Massa. Er wartet mit beeindruckenden Dünenlandschaften, Stränden und Steppen auf. Dort leben neben Gazellen, Stachelschweinen, Falbkatzen, Mungos und Antilopen etwa 270 Vogelarten, darunter einheimische und Zugvögel. Wenn ihr Glück habt, trefft ihr sogar auf Flamingos. Wenn ihr möchtet, könnt ihr in Agadir eine Tour mit Guide buchen, der euch etwas über die Natur und Tierwelt erzählt.

Sous Massa Nationalpark in Marokko

3. Auflug nach Essaouira: Marokkanisches Hippie-Flair

Essaouira ist ein tolles Ziel für einen Tagesausflug. Die ehemalige Hippiestadt an der Westküste Marokkos liegt nur drei Stunden nördlich von Agadir. Essaouira ist eine Stadt wie aus dem Bilderbuch – in der Medina warten weiße Gebäude auf euch, die mit ihren meeresblauen Fensterläden immer noch vom portugiesischen Einfluss in Marokko zeugen.

Vom künstlerischen Flair spürt man auch heute noch heute etwas, wenn man durch die engen Gassen schlendert und sich durch die Medina treiben lässt. Ihr werdet viele Galerien und Schreinereien sehen und könnt euch zwischendurch in einem der unzähligen Restaurants stärken. Wie wäre es beispielsweise mit einem netten Café am Moulay Hassan Platz? Dort treten viele Straßenkünstler auf und begeistern die umgebende Menge mit ihren Kunststückchen oder Gesangseinlagen.

Hinweis: In Essaouira tummeln sich Katzen in Scharen, machen sich vor den Länden breit und bieten damit das ein oder andere witzige Fotomotiv. Schaut einfach mal genauer hin!


Katze in Essaouira, Morokko

Mein Tipp: Versucht, möglichst zum Sonnenuntergang an der Stadtmauer am Meer zu sein. Durch die Kanonenschlitze werdet ihr einen atemberaubenden Sonnenuntergang zu Gesicht bekommen.

4. Marrakesch: Die Rote Stadt

Wer in Marokko Urlaub macht, muss auch Marrakesch gesehen haben. Wer einmal durch die Medina geschlendert ist, den Duft der faszinierenden Gärten geschnuppert und in einem traditionellen Riad übernachtet hat, wird diese Stadt lieben lernen. Ein Ausflug dorthin geht natürlich auch ab Agadir. Die Autofahrt dauert drei bis vier Stunden. Deshalb solltet ihr die Zwei-Tages-Variante wählen, um die Metropole und ihre atemberaubenden Sehenswürdigkeiten besser auskosten zu können.

Mittelpunkt des Lebens in Marrakesch ist natürlich der berühmte Gauklerplatz Djemaa el Fna, der vor Menschen, Ständen und Waren nur so überquillt. Wenn ihr authentisches Souk-Feeling haben wollt, führt nichts an einem Spaziergang vom Gauklerplatz in die schmalen Gassen der Medina hinein vorbei. Teilweise überdacht reiht sich hier ein Händler an den nächsten. Und wenn ihr etwas sucht, das euch ein Stand nicht bieten kann, dann besorgt es euch der Händler garantiert. Aber wie überall in Marokko gilt auch hier: handeln nicht vergessen!

Bei einem Marrakesch-Trip dürfen auch ein Besuch der Koutoubia Moschee sowie des Bahia Palastes nicht fehlen. Außerdem lohnt sich ein Abstecher in zumindest einen der prächtigen Gärten der „Roten Stadt“.

Dieser Ausflug lässt sich übrigens super mit einem Abstecher ins fruchtbare Ourika-Tal verbinden. Hier lernt ihr die wunderschöne und erstaunlich vielfältige Landschaft des Hohen Atlas kennen, bevor es zurück an den Strand in Agadir geht.

5. Taroudant: Orient-Flair pur

Die nur 1,5 Autostunden von Agadir entfernte Oasenstadt Taroudant blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie ist nicht nur eine der ältesten Städe des Landes. Im 16. Jahrhundert war sie sogar Hauptstadt Marokkos, bis die Saadier schließlich Marrakesch eroberten. Viele Karawanenrouten führten über Taroudant bis zur Küste und machten es zu einem wichtigen Handelszentrum. Dank der historischen Stadtmauer versprüht Taroudant auch heute noch den einmaligen Flair des Orients.

Belebter Platz in der Oasenstadt Taroudant in Marokko

Gleichzeitig ist die Umgebung um Taroudant sehr fruchtbar. Dort wachsen Bananen und Zitruspflanzen sowie Arganbäume. Taroudant selbst hat grüne Parks voller Rosen und Drillingsblumen. Durch die Stadt schlendernd, am Mark feilschend und die Orangenplantagen besichtigend könnt ihr dort leicht einen ganzen Tag verbringen.

Mein Fazit zu einem Strandurlaub in Agadir

Agadir ist dank seines Strands, der großartig ausgebauten Infrastruktur und der günstigen Lage ein hervorragendes Ziel für einen Strandurlaub in Marokko. Hier könnt ihr entspannende Tage am Meer verbringen und mit Ausflügen in Umgebung oder andere Städte etwas Abwechslung schaffen. Die Leute in Marokko sind generell sehr gastfreundlich, aufgeschlossen und deutlich moderner, als man es meinen würde. Ein hervorragendes Ziel für unvergessliche Urlaubserinnerungen – und ich garantiere euch: Wer einmal in Marokko war, erliegt dem Zauber des Landes und wird auf jeden Fall noch einmal zurückkehren.

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